- Konversion (Bauwesen)
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Der Begriff Konversion (auch Umnutzung oder Nutzungsänderung) beschreibt in der Stadtplanung die Wiedereingliederung von Brachflächen in den Wirtschafts- und Naturkreislauf oder die Nutzungsänderung von Gebäuden. Der Begriff entstand im Zuge der Umnutzung ehemaliger militärischer Anlagen (Konversionsflächen) und wurde speziell für diese verwendet. Im Laufe der Jahre fand der Begriff auch bei anderen Entwicklungsflächen Anwendung. Am Beginn des 20. Jahrhunderts bezeichnet der Begriff „Konversion” dagegen meist die Umwandlung von Flächen für militärische Zwecke.
Hierbei kann es sich je nach Lage um eine bauliche Wiedernutzung (Inwertsetzung) oder um eine freiräumliche Folgenutzung (Revitalisierung) handeln. Im Rahmen der Innenentwicklung der Städte steht die Wiedernutzbarmachung von Flächen und soweit möglich auch von Hochbauten im Vordergrund. Es ist aber durchaus auch in dicht bebauter Umgebung die Anlage eines Stadtteilparks angemessen.
Inhaltsverzeichnis
Gebäude
Die Nutzungsänderung von Gebäuden nach einer Sanierung stellt eine Form der Konversion dar. Als typisches Beispiel hierfür stehen ehemalige Kasernengebäude, die insbesondere in Deutschland nach dem Abzug der Besatzungsmächte zeitweise ungenutzt, also leer standen.
Eine gelungene Umnutzung dieses Gebäudetyps stellt insbesondere dessen Umwandlung in eine öffentliche Nutzung dar, wie zum Beispiel für das Amtsgericht in Brandenburg, die Universität in Freiburg im Breisgau, die Marbachshöhe in Kassel, das Europaviertel in Wiesbaden oder die Panzerhalle im französischen Viertel in Tübingen.
Planungsrechtliche Aspekte
Militärische Flächen unterliegen nicht der Planungshoheit der Gemeinde und können daher nicht einfach durch einen Bebauungsplan überplant werden. Zuvor ist zur Freigabe der Liegenschaft eine Abgabeerklärung des Bundesministers der Verteidigung erforderlich; erst danach erfolgt der Wechsel (zurück) zur kommunalen Planungshoheit.
Zur Unterscheidung zwischen der baulichen Konversion, also der Umnutzung von Hochbauten wird für die Konversion von militärischen, industriellen oder anderen Flächen manchmal auch der Begriff Flächenkonversion benutzt.
Beispiele
- Umnutzung des Truppenübungsplatz Vogelsang in der Eifel in einen wesentlichen Teil des Nationalpark Eifel.
- Umnutzung des alten US-Militärflughafens bei Lautzenhausen im Hunsrück zum heutigen zivil genutzten Flughafen Hahn (Rheinland-Pfalz).
- Umnutzung des ehem. Militärhospitals in Birkenfeld in den Umwelt-Campus Birkenfeld (FH Trier).
- Umnutzung des ehem. US-Militärflughafens Bitburg in ein Gewerbe- und Freizeitgebiet
- Umnutzung des ehem. französischen Militärhospitals zum Campus II (Geo-Zentrum) der Uni Trier.
- Umnutzung des ehem. französischen Militärgeländes auf dem Petrisberg in Trier zum Landesgartenschaugelände 2004.
- Umnutzung des ehem. belgisch-amerikanischen Stützpunktes und ehem. Wehrmachts-Fliegerhorstes in Werl in ein Gewerbegebiet mit dem Energiepark KonWerl 2010.
Literatur
- Henn, Sebastian: Konversionsobjekt Flugplatz. Charakteristika, Typen und Folgenutzungsformen. In: Europa Regional (Heft 3). S. 187-198. (2004).
Weblinks
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