- Konversion (Medizin)
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Konversion ist in der Psychoanalyse nach Sigmund Freud ein Begriff für die Übertragung von Affekten wie Angst, Aggression, Wut, Ärger, Schuld, sexueller Triebwünsche usw. auf Organe. Symptome wie beispielsweise Erektionsstörungen, Erröten, Ohnmacht, Kopfschmerzen/Migräne, Magen-Darmstörungen lassen sich als psychosomatische Krankheiten oft als Übertragung einordnen. Dabei geht es um das Verdrängen von unerträglichen psychischen Zuständen auf die körperliche Ebene. Eine besondere Form der Konversion ist das Affektäquivalent, eine Abwehrreaktion des Körpers die durch bestimmte Emotionen ausgelöst wird.
Der Vorgang der Verschiebung von der Psyche in das Soma (Körper) ist ein Abwehrmechanismus. Er soll unangenehme, unerträgliche Konflikte vom Ich-Bewusstsein fernhalten. Dem Unterbewusstsein erscheint es unmöglich, sich dem Konflikt zu stellen und ihm adäquat zu begegnen.
Die Konversion ist eine naheliegende Schutzfunktion des Ichs, die wegen der körperlichen Leiden, die dadurch ausgelöst werden, pathogen ist.
Inhaltsverzeichnis
Diskussion der Zuordnung
Neuere Forschungen[1] empfehlen, Konversionsstörungen und psychosomatische Störungen den „dissoziativen Störungen“ zuzuordnen. Sie fallen dann in den Bereich Somatoforme Dissoziation und sollten unter diesem Oberbegriff zusammen gefasst werden, in Abgrenzung zur psychoformen Dissoziation.
Patienten mit dissoziativen Störungen leiden oftmals unter chronischen körperlichen Beschwerden, welche als Dissoziationen aufzufassen sind. Der Behandler sollte die Körpersymptome seines Patienten dann als Anzeichen für eine Desintegration der Gesamtpersönlichkeit ansehen.
Die Symptome sind hier das Ergebnis einer instinktiven Überlebensreaktion des Menschen, ähnlich der von Tieren, und erzeugen Erregungs- oder Betäubungszustände. Die Betrachtung der Endorphin-Neurotransmitter auf biochemischer Ebene zeigt so ein anderes, neues Verständnis der Dissoziation auf der Verhaltensebene.
Literatur
- Nijenhuis, Ellert R.S.: „Somatoforme Dissoziation“ (Originaltitel:Somatoform dissociation) // Junfermann Verlag 2006 ISBN 3-87387-623-X Reihe Fachbuch.Traumaforschung
Quellen
Weblinks
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