Konvertierbarer Peso

Konvertierbarer Peso
Peso cubano convertible
Land: Kuba
Unterteilung: 100 Centavos
ISO-4217-Code: CUC
Abkürzung: $
Wechselkurs:
(17. März 2009)
1 CUC = 1,08 USD (fix)
1 EUR = 1,1983 CUC
1 CUC = 0,83449 EUR
1 kubanischer Peso convertible

Der Peso convertible (spanisch peso cubano convertible), abgekürzt CUC und im Volksmund auch Chavito oder Fula genannt, ist eine von zwei Währungen in Kuba und war ursprünglich als einheimische Alternative zum US-Dollar eingeführt worden. Heute dient er als Verrechnungseinheit zwischen kubanischen Unternehmen sowie als Zahlungsmittel beispielsweise in Geschäften für höherwertige Konsumartikel. Ein Peso convertible ist in 100 Centavos unterteilt. Entgegen seines Namens ist der Peso convertible nicht frei konvertierbar.

Inhaltsverzeichnis

Stückelungen

Es sind Banknoten zu 1, 3, 5, 10, 20, 50 und 100 Pesos Convertibles im Umlauf, daneben gibt es Münzen mit den Werten 1, 5, 10, 25 und 50 Centavos, sowie 1 und 5 Pesos Convertibles.

Die 1-Peso-Banknote zeigt auf ihrer Vorderseite das „Monumento a José Marti“ auf der Rückseite das „Caida En Combate José Marti“.

Die 3-Peso-Banknote zeigt auf ihrer Vorderseite das „Monumento a Che Guevara“ auf der Rückseite das „La Batalla de Santa Clara“.

Die 5-Peso-Banknote zeigt auf ihrer Vorderseite das „Monumento a Antonio Maceo“ auf der Rückseite das „Protesta de Baragua“.

Die 10-Peso-Banknote zeigt auf ihrer Vorderseite das „Monumento a Maximo Gomez“ auf der Rückseite die „Revolución Enegetica“.

Die 20-Peso-Banknote zeigt auf ihrer Vorderseite das „Monumento a Camilo Cienfuegos“ auf der Rückseite die „Operacion Milargo“.

Geschichte

Als die kubanische Wirtschaft nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in eine schwere Krise geriet, entschloss sich die kubanische Regierung 1993, den US-Dollar als Zahlungsmittel zu legalisieren. Dem wurde im Jahre 1994 der Peso convertible als einheimische Devisenwährung entgegengestellt.

Die Touristen, deren Zahl in den 90er Jahren stark zunahm, mussten nun (fast) alles in Dollar zahlen. Auf diese Weise sicherte sich der Staat eine ständig sprudelnde Devisenquelle. Für die Touristen entstanden ähnlich den Intershops in der DDR Dollarläden, in denen sog. „Luxuswaren“ (Waren, die nicht oder nur selten im Libreta-System erhältlich sind) gegen Devisen zu kaufen waren. Später wurde es auch den Kubanern erlaubt, dort einzukaufen. Da es dort viele Waren gab, die in den normalen Peso-Läden nicht erhältlich waren, entstand eine Parallelwährung, die jeder gern besitzen wollte. Tabak- und Zuckerrohrarbeiter bekamen eine Zeit lang einen Teil ihres Lohns in Dollar ausgezahlt.

Im Jahr 2004 wurde der US-Dollar als gültiges Zahlungsmittel in Kuba abgeschafft. Seinen Platz nahm nun vollständig der Peso convertible ein. Offiziell wurde dies mit der "Bandentätigkeit des US-Imperiums gegen Kuba" (Castro) begründet. Vordergründiges Motiv dürfte aber die bessere Ausschöpfung von Devisenquellen gewesen sein, da nunmehr kein Umtausch der in Kuba gültigen Zahlungsmittel im Ausland erfolgen konnte und nun entsprechende Transaktionsgebühren ausschließlich kubanischen Banken zufließen konnten. Am 8. November wurde der Wechsel vollzogen: Alle Bankguthaben wurden an diesem Tag ohne Abschläge in CUC umgewandelt. In der Praxis bedeutete die Umstellung jedoch eigentlich nur eine Namensänderung: Das Zwei-Währungssystem wurde beibehalten.

Wechselkurse

Der Peso convertible ist an den Kurs des US-Dollars gekoppelt. Zunächst war das Verhältnis 1:1, am 9. April 2005 wurde der CUC dem Dollar gegenüber aufgewertet. Seither beträgt der offiziell festgelegte Wechselkurs zwischen CUC und US-Dollar 1:1,08. Vom Betrag in CUC wird eine Umtauschgebühr von 3 % abgezogen, so dass der Umtauschkurs bei 1:1,11341[1] liegt. Dieser kann aber von Bank zu Bank leicht variieren.

Die Wechselkurse der anderen Währungen (beispielsweise des Euros) zum Peso convertible errechnet sich dementsprechend aus ihrem aktuellen Tageskurs zum US-Dollar sowie dem fixen Tauschverhältnis US-Dollar/CUC. Bargeld in US-Dollar wird von kubanischen Banken, im Gegensatz zu anderen Fremdwährungen, mit einem zusätzlichen Abschlag von 10% aufgekauft.

Da der Peso convertible keine auf den internationalen Devisenmärkten gehandelte Währung ist, erfolgt bei Kreditkarten-Zahlungen (Eurocard/Mastercard und Visa) die Abrechnung in US-Dollar. Dazu wird der bezahlte Warenpreis bzw. der von der kubanischen Bank ausgezahlte Barbetrag in der Kreditkartenabrechnung in US-Dollar umgerechnet (bspw. x 1,11341). Bei einer Zahlung von 100 CUC werden somit 111,34 US-Dollar abgebucht. Dieses Verfahren verführt viele Kubareisende zu der irrigen Annahme, bei Kreditkartenzahlung wäre eine Extra-Gebühr von rund 10 Prozent fällig. Die Gebühren der einheimischen Kreditkartenfima für Auslandszahlung und Barabhebung werden noch zusätzlich fällig. Leider kennen auch die meisten Bankangestellten und Kassierer/innen in den staatlichen Wechselstuben diesen Sachverhalt nicht und bestärken so viele Touristen in ihrer Empörung über eine "12%ige Kommission" beim Bezahlen oder Geldabheben mit Kreditkarte.

Der Wechselkurs zwischen dem Peso convertible und Peso Cubano ist auf derzeit 1:24 (Verkauf von CUC) bzw. 1:25 (Ankauf) festgeschrieben.[2] In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung wird eine Relation von 1:1 zwischen beiden Währungen angesetzt.[3]

Einzelnachweise

  1. http://www.banco-metropolitano.com/tasasn.htm
  2. Acuerdo no. 13/2005 del Comité de Política Monetaria del Banco Central de Cuba
  3. Bundesagentur für Außenwirtschaft: Wirtschaftsentwicklung Kuba 2007

Weblinks


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