Konzert für Oboe und Orchester F-Dur Hess 12

Konzert für Oboe und Orchester F-Dur Hess 12

Das Konzert für Oboe und Orchester F-Dur Hess[1] 12 von Ludwig van Beethoven galt lange Zeit als verschollen. In der letzten Hälfte der 20. Jahrhunderts wurden Teile des 1792 komponierten Manuskripts wiederentdeckt.

Vermutungen zur Existenz eines Beethoven-Oboenkonzerts

1964 wurde der endgültige Beweis für die Existenz eines Oboenkonzertes von Ludwig van Beethoven erbracht, da Joseph Haydn es in einem Brief an Beethovens Gönner erwähnt. Auf der Seite 126 der Neuausgabe der Beethoven-Biografie Alexander Wheelock Thayers wurden vom Herausgeber Elliot Forbes für jeden der drei Sätze drei Incipits des Manuskripts des Konzertes für Oboe und Orchester F-Dur hinzugefügt. In seinen Schriften erwähnt Thayer, dass sowohl Anton Diabelli als auch der Verlag Artaria das Konzert für Oboe und Orchester F-Dur besitzen, und somit ist anzunehmen, dass in den Katalogen der Verlage die Incipits zu finden sind.[2]

Die Bonner Incipits sagen folgendes aus:

  1. Satz: F-Dur, Allegro moderato: Beginn mit zwei Oboen und zwei Fagotten, die das Thema vorstellen, gefolgt vom Anfang des ersten Teiles und dem Einsatz der Solo-Oboe.
  2. Satz: B-Dur, Largo: Kurze Einleitung der ersten Violinen vor dem Einsatz der Solo-Oboe
  3. Satz: F-Dur, Allegretto: Rondo-Thema

Entdeckung des Manuskripts

1970 wurde durch das Britische Museum ein Buch veröffentlicht, das als das Kafka-Skizzenbuch bekannt war. In diesem Buch stehen nicht nur Skizzen, sondern auch voll ausgeschriebene Teile von Werken, die zur Lebenszeit Beethovens publiziert worden waren. Auf der Seite 150 wurde die Skizze des zweiten Satzes aus dem Konzert für Oboe und Orchester in F-Dur gefunden. Doch in dieser Skizze ist nur die Oboenstimme ausgeschrieben, während ein Klavierpart lückenhaft dabei steht. Für die Aufführung bedurfte es also erst einer Rekonstruktion. Die Version von Cees Nieuwenhuizen und Jos van der Zanden kam am 1. März 2003 in Rotterdam als erste zur Aufführung.[3]

Einzelnachweise

  1. Willy Hess: Verzeichnis der nicht in der Gesamtausgabe veröffentlichten Werke Ludwig van Beethovens. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1957
  2. Charles Lehrer: Beethoven's 1792 Oboe Concerto in F-major (Hess 12). In: The Double Reed Vol. V, No. 2, 1982
  3. Siehe die Ankündigung der Uraufführung, die am 1. März 2003 stattfand.

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