- Koolhoven F.K.58
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Die Koolhoven FK.58 ist ein einmotoriger, einsitziger Abfangjäger aus dem Jahre 1938. Es wurden insgesamt nur 20 Exemplare (inklusive 2 Prototypen) gebaut, welche aber nie in ernsthafte Kampfhandlungen verwickelt wurden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Flugzeug wurde von der damaligen französischen Regierung unter der Annahme, die heimische Industrie könne den Bedarf der Armée de l’air nicht decken, beim niederländischen Flugzeughersteller Frederick Koolhoven in Auftrag gegeben. Die Anforderungen waren auf ein leichtes, billiges Jagdflugzeug mit vergleichsweise hohen Anforderungen an die technischen Leistungen ausgelegt, welches vorwiegend in den Kolonien zum Einsatz kommen sollte.
Der erste Prototyp wurde in nur acht Wochen fertiggestellt. Er trug die zivile (niederländische) Bezeichnung PH-ATO und wurde von einem französischen Doppelsternmotor des Typs Hispano-Suiza 14Aa (1.080 PS) angetrieben. Der Erstflug erfolgte am 17. Juli 1938. Daraufhin bestellte Frankreich eine Serie von 50 Exemplaren, welche allerdings überwiegend mit französischen Motoren vom Typ Gnome-Rhône 14N39 (1.030 PS) und französischen Instrumenten ausgerüstet werden sollten. Der modifizierte Typ erhielt die Bezeichnung FK.58A. Der Einbau des leicht schwächeren Motors von Gnome-Rhône hatte zur Folge, dass das Fluggewicht um über 100 kg stieg die Höchstgeschwindigkeit um etwa 25 km/h verringert wurde (siehe Technische Daten). Die Produktion sollte in den Werken von Fokker erfolgen. Da die französischen Baugruppen nur sehr schleppend in den Fokker-Werken eintrafen, verlief die Produktion sehr langsam. Das Projekt ist ein weiteres Beispiel für den Mangel an Logistik, der unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg der französischen Aufrüstungspläne den Wind aus den Segeln nahm. Schließlich wurden von Fokker 17 Exemplare ausgeliefert, wobei man in 7 von ihnen doch die ursprünglich geplanten Hispano-Suiza-Motoren einbaute. Daraufhin wurde die Produktion nach Nevers verlagert, wo aber nur noch eine weitere FK.58A fertiggestellt wurde. Die Franzosen bauten nachträglich noch heimische Instrumente ein und gaben die niederländischen wieder zurück.
Nach einem Unfall des ersten wurde ein zweiter Prototyp mit verstärkten Leitwerksverstrebungen und nach unten verlegtem Auspuff gebaut, der am 22. September des Jahres seinen Erstflug hatte (Kennung PH-AVA). Im Januar 1939 bestellten auch die Niederlande 40 Exemplare für ihre Luftstreitkräfte. Diese Maschinen sollten mit einem britischen Bristol Taurus Triebwerk ausgestattet werden, wurden aber auf Grund der niederländischen Kapitulation 1940 niemals ausgeliefert.
Die Koolhoven F.K.58 war bei den französischen Piloten nicht besonders beliebt. Das Flugzeug erhielt den Ruf, das schlechteste Jagd-Muster der ganzen Armée de l'air zu sein. Die Leistungen des Typs lagen zwar leicht über denen der Morane-Saulnier MS.406 und waren vergleichbar mit denen der Bloch MB.152, reichten aber nicht an die der Dewoitine D.520 heran. Zu Beginn des Krieges im Westen waren 13 der 18 französischen Maschinen einsatzbereit und bildeten eine Staffel, die aus polnischen Exilpiloten unter der Führung von Kapitän Walerian Jasionkowski. Die Staffel patrouillierte zunächst im Raum Avignon / Marseille, später im Raum von Clermont-Ferrand mit dem Auftrag, die Städte vor deutschen Angriffen zu schützen. Es gibt aber keine Berichte über Kampfhandlungen mit dem Gegner.
Gegen die modernen deutschen Jäger vom Typ Messerschmitt Bf 109E hätte die Koolhoven FK.58 wohl kaum Chancen gehabt. Daher hätte es wohl keinen Einfluss auf den Verlauf des Krieges gehabt, wären die restlichen 32 französischen und 40 niederländischen Maschinen noch planmäßig ausgeliefert worden.
Technische Daten
Koolhoven FK.58 Kenngröße Daten Länge 8,71 m Höhe 3,00 m Flügelspannweite 11,02 m Flügelfläche k. A. Antrieb ein 14-Zylinder Doppelsternmotor vom Typ Hispano-Suiza 14Aa mit 1.080 PS (806 kW) Höchstgeschwindigkeit 500 km/h in 4.500 m Flughöhe Steigrate k. A. Dienstgipfelhöhe 10.400 m Reichweite 745 km Leergewicht 1.800 kg Fluggewicht 2.550 kg Besatzung 1 Bewaffnung vier 7,5mm Maschinengewehre Koolhoven FK.58A Kenngröße Daten Länge 8,71 m Höhe 3,00 m Flügelspannweite 11,02 m Flügelfläche 17,23 m² Antrieb ein Kolbenmotor vom Typ Gnome-Rhône 14N39 mit 1.030 PS (769 kW) Höchstgeschwindigkeit 475 km/h Steigrate 694 m/min (1.130 ft/min) Dienstgipfelhöhe 10.000 m Reichweite 750 km Leergewicht 1.930 kg Fluggewicht 2.750 kg Besatzung 1 Bewaffnung vier 7,9mm Maschinengewehre vom Typ FN-Browning in Godeln unter den Flügeln Einsatzländer
- Frankreich
- Polen (polnische Armee im Exil)
Vergleichbare Muster
- Frankreich: Morane-Saulnier MS.406, Bloch MB.152, Roussel R.30
- Großbritannien: Hawker Hurricane
- Vereinigte Staaten: Curtiss P-36 Hawk
- Niederlande: Fokker D.XXI
- Deutsches Reich: Messerschmitt Bf 109 (Typen B und D)
- Italien: Reggiane Re.2000, Macchi MC.200 Saetta
Weblinks
Literatur
- Dominique Breffort / André Jouineau / Alan McKay (Übersetzer), French Aircraft from 1939 to 1942 Volume 2: From Dewoitine to Potez, Histoire & Collections, ISBN 2915239495 (englisch)
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