Kopfbiss

Kopfbiss
Wechselgebiss mit einseitigem Kreuzbiss links.

Bei der regulären Verzahnung beißen die bukkalen (zur Wange gewandten) Höcker der Unterkieferseitenzähne mittig zwischen die Höcker der Oberkieferseitenzähne. Analog treffen die Schneidekanten der Unterkieferfrontzähne auf die palatinalen (zum Gaumen hin gewandten) Flächen der Oberkieferfrontzähne. Anschaulich macht das normale Größenverhältnis Oberkiefer zu Unterkiefer der Pantoffelvergleich: der Fuß (= Unterkiefer) passt in den Pantoffel (= Oberkiefer) hinein.

Beißen nun Höcker auf Höcker, spricht man von einem Kopfbiss; beißen die bukkalen Höcker der Unterkieferseitenzähne seitlich an den bukkalen Höckern der Oberkieferseitenzähne vorbei, liegt ein Kreuzbiss vor. Beißt der Unterkieferseitenzahn komplett am Oberkieferseitenzahn vorbei, spricht man von einem Scherenbiss oder einer bukkalen Nonokklusion. Analog gibt es bei den Schneidezähnen den frontalen Kopfbiss (Schneidekante auf Schneidekante) und den frontalen Kreuzbiss (Unterkieferschneidezähne stehen vor den Oberkieferschneidezähnen).

Sehr häufig treten Kreuzbisse bei Progenie auf. Auch behinderte Nasenatmung, gestörte Muskelfunktionen, Narben sowie die Lage und Bewegung der Zunge, können eine Rolle spielen, da der ganze Gesichtsschädel von der Schädelbasis „angesteuert“ wird. D. h., hat jemand eine Verschiebung von Schädelbasisknochen, so muss der gesamte Gesichtsschädel darauf rein biomechanisch folgen. Folgen sind asymmetrische Entwicklungen und Positionen von den Knochen, und daraus unabdingbar von Muskeln, Bändern und Höhlen des Gesichtschädels. Kreuzbisse sollten schon sehr früh behandelt werden. Die Ursachen und Therapiebedürftigkeit sollten von einem Kieferorthopäden abgeklärt werden.


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