- Fehlbiss
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Klassifikation nach ICD-10 K.07 Dentofaziale Anomalien (einschließlich fehlerhafter Okklusion) ICD-10 online (WHO-Version 2011) Als Fehlbiss (Okklusionsanomalie) bezeichnet man eine Zahnfehlstellung zwischen Ober- und Unterkiefer, bei der der Zahnreihenschluss (Okklusion) gestört ist. Häufigste Ursache hierfür ist eine falsche Wachstumsrichtung der Zähne, seltener liegt eine Kieferfehlbildung (Dysgnathie) vor.
Inhaltsverzeichnis
Symptome und Beschwerden
Bei einem Fehlbiss schließen die Zahnreihen nicht richtig, so dass es zu Schwierigkeiten beim Essen, bei der Mundschließung und beim Sprechen kommen kann. Die Schneidezähne können anfälliger für Karies sein. Ein Fehlbiss kann das Aussehen beeinträchtigen.
Es gibt verschiedene Arten von Fehlbissen, die in eigenen Artikeln beschrieben werden:
Horizontale und vertikale Bissfehler werden in dem Artikel Überbiss beschrieben. Hierzu zählen der frontal offene Biss, Tiefbiss, Deckbiss, Vorbiss, Kopfbiss und andere.
Transversale Bissfehler werden in dem Artikel Kreuzbiss beschrieben.
Ursachen
- Fehlstellung der Zähne im Kiefer
- Fehlbildungen der Zähne (ungleichförmiges Zahnwachstum)
- Fehlstellung des Unterkiefers
- Fehlentwicklung der Kiefer (Dysgnathie), z. B. Wachstumshemmung des Oberkiefers (maxilläre Retrognathie) bei einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. Es gibt drei Entwicklungsphasen des Kiefers, die besonders empfindlich gegenüber Einflüssen sind und in der eine Fehlentwicklung entstehen kann. Diese sind die vorgeburtliche Phase im ersten Trimester der Schwangerschaft, die frühe nachgeburtliche Phase bis zum 4. Lebensjahr, und schließlich die letzte Phase in der Pubertät um das 14. Lebensjahr.[1]
- Fehlbildung der Kiefer- oder Gesichtsmuskulatur
- Fehlbelastungen von Zähnen, Knochen und Muskulatur
- Zu große Zunge (Makroglossie)
- Infektionskrankheiten
- chronischer Vitaminmangel
Folgen und Komplikationen
Bei einem Fehlbiss kann es zu Schwierigkeiten beim Abbeißen, Kauen und Schlucken kommen. Die Mundschließung kann behindert oder sogar unmöglich sein. Bestimmte Zähne können stärker von Karies betroffen sein als andere, beispielsweise die Schneidezähne. Ein Fehlbiss kann das Aussehen des Patienten beeinträchtigen und, besonders bei Kindern, möglicherweise zu Hänseleien und Spott führen.
Kieferorthopädische Behandlungen (z. B. das Tragen einer Zahnspange) sind für Kinder möglicherweise lästig, können viel Zeit in Anspruch nehmen und das Sprechen und Aussehen beeinträchtigen.
Behandlung
Ein nur leichter Fehlbiss kann im Kindesalter durch das Tragen einer Zahnspange korrigiert werden, wahlweise herausnehmbare oder festsitzende Spangen. Bei einer Fehlstellung der Zähne im Kiefer müssen diese behandelt werden, z. B. durch Abschleifen, Ziehen störender Zähne oder Dehnung des Zahnbogens. Fehlbildungen des Kiefers bzw. eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte müssen operiert werden.
Weblinks
- Zahnstellungsanomalien "404" www.clunes.de ist "Geschlossen"
Einzelnachweise
- ↑ Stephan Guyenet: Malocclusion: Disease of Civilization, Part IV: englisch-sprachige Version
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