- Kordylewskische Wolken
-
Die Kordylewskischen Wolken sind Staubwolken in den Lagrange-Punkten L4 und L5 des Systems Erde-Mond. Sie sollen aus Gas und Staubpartikeln bis zu einer Größe von mehreren Zentimetern bestehen. Die Existenz der Kordylewskischen Wolken ist allerdings nicht unabhängig bestätigt.
Inhaltsverzeichnis
Entdeckung
Der polnische Astronom Kazimierz Kordylewski hatte 1956 visuell erstmals sehr lichtschwache, neblige Objekte beobachtet, die eine Ausdehnung von 2° und die Hälfte der Helligkeit der Lichtbrücke zwischen Zodiakallicht und Gegenschein aufwiesen. 1961 fotografierte er die vermeintlichen Wolken, die inzwischen offensichtlich ihre Ausdehnung und Form verändert hatten. 1967 beobachtete J. Wesley Simpson mittels des Kuiper Airborne Observatory ähnliche Objekte. 1975 wies die Raumsonde Orbiting Solar Observatory 6 ebenfalls neblige Strukturen nach.
Die derzeitige Existenz der Kordylewskischen Wolken wird unter Astronomen kontrovers diskutiert. Aufgrund der geringen Helligkeit sind die Wolken nur sehr schwer nachweisbar. Es kann sich nicht um ein vorübergehendes Phänomen handeln, da die Lagrange-Punkte L4 und L5 aufgrund des gravitativen Einflusses der Sonne stabil sind.
Sollten die Wolken tatsächlich eine Ausdehnung von 2° besitzen, müssten sie einen Durchmesser von mindestens 14.000 km aufweisen, was etwa dem Durchmesser der Erde entspricht.
Siehe auch
Weblinks
- Protokoll der 456. Sitzung der Gruppe Berliner Mondbeobachter, 10. Februar 2003 (PDF-Datei, 139 kB)
- Bill Arnett: Hypothetische Planeten. In: Die
neun8 Planeten: eine Multimediatour durch das Sonnensystem. (von The Nine Planets)
Einzelnachweis
Wikimedia Foundation.