Korrelate von Intelligenz

Korrelate von Intelligenz

Als Korrelate von Intelligenz werden zahlreiche Eigenschaften bezeichnet, die – statistisch abgesichert – mit dem gemessenen Intelligenzquotienten (IQ) korrelieren. Personen mit einem niedrigen IQ rauchen beispielsweise häufiger [1], nehmen häufiger Drogen und sind häufiger delinquent [2] als Personen mit einem höheren IQ. Weniger intelligente Menschen haben eine kürzere Lebenserwartung als intelligente Personen. Einer der Gründe für eine kürzere Lebenserwartung könne eine verlängerte Reaktionszeit sein; diese könne zum Beispiel dazu führen, dass weniger intelligente Personen häufiger im Straßenverkehr verunglücken.[3] Zudem begehen weniger intelligente Menschen häufiger Suizid.[4]

Intelligenz korreliert positiv mit Resilienz.

Inhaltsverzeichnis

Korrelate von Intelligenz laut „The Bell Curve“

Nach umstrittenen Daten der amerikanischen National Longitudinal Study of Youth, welche von Herrnstein und Murray in dem umstrittenen Buch The Bell Curve vorgetragen wurden, sind Personen mit niedrigem IQ häufiger arm, verlassen häufiger die Schule ohne Abschluss, sind häufiger arbeitslos, lassen sich häufiger scheiden (dies ist aber vor allem dadurch erklärbar, dass sie häufiger und jünger heiraten), haben häufiger außereheliche Kinder, sind häufiger Teenage-Eltern und ihre Kinder sind häufiger untergewichtig. Diese Effekte bleiben der Studie zufolge auch erhalten, wenn man den sozioökonomischen Status und die Herkunftsschicht statistisch kontrolliert. [5]

Siehe auch: The Bell Curve

Intelligenz und schulischer Erfolg

Da Intelligenztests unter anderem an Schulnoten validiert werden, sind sie gute Prädiktoren für die Schulleistung.[6] Die Korrelationen zwischen Intelligenz und Schulerfolg gehören zu den höchsten in der psychologischen Diagnostik[7].

Doch was bedeutet das genau?

Eine hohe Korrelation bedeutet keinesfalls, dass die Schulleistung zu 100% durch den IQ determiniert ist. Am Beispiel des Intelligenztest I-S-T-2000 soll gezeigt werden, wie hoch der IQ mit den verschiedenen Schulleistungen korreliert. Das Beispiel bezieht sich auf deutsche und schweizer Schüler und Schülerinnen. Ähnliche Ergebnisse können jedoch auch in anderen Ländern gefunden werden:

Note Korrelation zwischen Note und Testleistung im I-S-T-2000
Deutschnote 0.46 (a)
Mathematiknote 0.35 (a)
Englischnote 0.20 (b)
Physiknote 0.36 (b)
Geschichtsnote 0.34 (b)
Geographienote 0.38 (b)

[8]

Wie ist diese Tabelle zu lesen?

Die Korrelation bezeichnet den Zusammenhang zwischen zwei Dingen (Variablen). Der Korrelationskoeffizient kann einen Wert zwischen -1 und 1 annehmen. Dabei bedeutet 1 einen starken positiven, -1 einen stark negativen Zusammenhang. 0 bedeutet, dass es keinen Zusammenhang gibt. Hier sehen wir, dass der Korrelationskoeffizient (r) immer positiv ist. Das bedeutet: Es gibt für alle untersuchten Fächer einen positiven Zusammenhang zwischen IQ und Note: Je höher der IQ, desto besser die Note!, aber die Note wird nicht zu 100 % durch den IQ bestimmt. In diesem Fall wäre r nämlich 1.

Stattdessen wird die Varianz der Note nur zu 0.2^2 = 0.04 = 4 % (Englischnote) bis 0.46^2 = 21 % (Deutschnote) durch den IQ bestimmt. Andere wichtige Faktoren sind weitere psychologische Eigenschaften wie Fleiss und Neugier.

Die Ergebnisse der PISA-Studie deuten darauf hin, dass auch die Herkunftsschicht eine Rolle spielt. Bei PISA wurde neben der Leistung auch die "Problemlösekompetenz" untersucht. Die Problemlösekompetenz ist eine fächerübergreifende Kompetenz. Sie bezeichnet die Fähigkeit, schlussfolgernd zu denken, zu analysieren, Zusammenhänge zu erkennen und Ideen gegeneinander abzuwägen. Sie ist der Intelligenz sehr ähnlich. Die Problemlösekompentenz wird für alle Fächer benötigt. Jugendliche aus den unteren sozialen Schichten haben in der Regel eine geringere Problemlösekompetenz (Intelligenz) als Jugendliche aus den oberen Schichten. Doch auch bei gleicher Problemlösekompetenz erreichen Jugendliche aus unteren sozialen Schichten einer geringe Fachkompetenz und gehen seltener auf das Gymnasium. Siehe auch: Auswertung der PISA-Studien: Einfluss des sozialen Hintergrunds

Zudem konnte bewiesen werden, dass die Intelligenz bei Mädchen stärker mit den Schulnoten korreliert als bei Knaben. Dies ist anscheinend deswegen so, weil Jungen weniger in den schulischen Betrieb integriert sind und mehr ausserschulischen Interessen nachgehen[9].

Laut Amelang korreliert die Höhe des erreichten Schulabschluss zu 0.70 mit der Intelligenz[10]. Ähnliches berichtet auch Asendorpf. Dass die Intelligenz stärker mit dem Bildungsniveau korreliert als mit Einzelnoten wird darauf zurückgeführt, dass eine einzelne Note stark durch einen einzelnen Lehrer bestimmt wird. Das Bildungsniveau wird jedoch durch alle Zeugnisse, also die Noten aller Lehrer bestimmt. Somit sind die Daten hier höher aggregiert[11].

Intelligenz und Erfolg an der Universität und bei der betrieblichen Ausbildung

Bei einer Metastudie, welche sechs andere Studien zusammenfasste konnte festgestellt werden, dass es einen Zusammenhang zwischen IQ und Ausbildungs-/ Studienerfolg gibt. Intelligente Leute sind erfolgreicher. Die durchschnittliche Korrelation lag bei 0,44[12]

IQ und beruflicher Erfolg

Der IQ spielt für den beruflichen Erfolg eine Rolle. Allerdings sind daneben noch weitere Faktoren zu berücksichtigen.

Lewis M. Terman verfolgte die Lebenswege von 1.528 Hochbegabten. Er stellte fest, dass Hochbegabte sich meist sehr positiv entwickeln (mehr dazu unter Terman-Studie). Joel. N. Shurkin hat in seinem Buch "Terman's Kids: The Groundbreaking Study of How the Gifted Grow Up" die Ergebnisse von Terman kritisiert. [13] Auch das Marburger Hochbegabtenprojekt beschäftigte sich mit dieser Bevölkerungsgruppe. Die Forscher des MHP kamen zu folgendem Schluss: "Zusammenfassend können damit die Hochbegabten als im Schulsystem gut integriert und schulisch erfolgreich sowie sozial unauffällig, psychisch besonders stabil und selbstbewusst charakterisiert werden."[14]

Laut etwas älteren amerikanischen Studien wird der berufliche Erfolg (gemessen am Berufsstatus) am stärksten durch die Leistungsmotivation bestimmt (Korrelation: 0.43), am zweitmeisten durch den IQ (Korrelation: 0.33) und er wird auch durch die soziale Herkunftsschicht bestimmt (Korrelation: 0.23)[15].

Zu beachten ist hier, dass diese Variablen auch noch untereinander unterschiedlich stark korrelieren können. Beispielsweise korrelierten in einer Untersuchung bei Kindern Intelligenz und Leistungsmotivation bei Arbeiterjungen signifikant stärker als bei Jungen aus der Mittelschicht (0.4 vs. 0.17). [16]. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sich Lehrer intelligenten Arbeiterkindern allgemein stärker zuwenden als weniger kompetenten Arbeiterkindern. Ferner könnte die erlebte Differenz zwischen niedrigem sozialen Status und hoher Kompetenz für einen weiteren Antrieb sorgen. Es ist dann aber insgesamt zu erwarten, dass intelligente Arbeiterkinder eine höhere Leistungsmotivation aufweisen als ähnlich intelligente Kinder aus der Mittelschicht. Möglicherweise bleiben diese Unterschiede bis ins Erwachsenenalter erhalten.

Andere, ebenfalls ältere Studien, kommen zu dem Ergebnis, dass das Prestige des ausgeübten Berufes mit circa 0.57 bis 0.71 mit dem IQ korreliert. Neuere Studien zum Zusammenhang zwischen IQ und Berufsprestige liegen leider nicht vor[17].

Es gibt bestimmte Mindest-IQ-Werte unterhalb derer man gewisse Berufe mit hohem Status nicht ausüben kann. Dennoch gibt es auch in Berufen mit niedrigem Status Personen mit hohem IQ. Dies wären potentiell in der Lage auch Berufe mit hohem Status auszuüben, tun es aber nicht, weil es ihnen an Leistungsmotivation mangelt, sie in der falschen Schicht geboren wurden, sie andere Lebensziele haben oder aber sie einfach Pech hatten[18].

Eine neuere Studie von Ceci (1996), die unter der Fragestellung "What is better, to be rich or to be smart?" stand, zeigte, dass zumindest in den USA die soziale Herkunft einen sehr viel stärkeren Einfluss auf das später erzielte Einkommen hatte, als die Intelligenz. [19]

Intelligenz und Beruf

Intelligenzstests werden unter anderem in der Berufsberatung eingesetzt. Der Intelligenzwert gibt einen guten Hinweis auf die Berufsgruppe, die man wählen sollte, jedoch nicht auf den genauen Beruf. Der IQ darf jedoch erst ab dem zehnten Lebensjahr eines Kindes beachtet werden, um den Berufsweg dieses Kindes zu planen. Vor dem zehnten Lebensjahr ist der IQ eines Kindes noch stark veränderbar und kann sowohl stark sinken als auch eine Steigerung erfahren. [20] Heute wird in der Beratung für Kinder (etwa zur Frage welche Schulform gewählt werden soll) meistens der HAWIK verwandt. Für die Berufsberatung beim Erwachsenen wird meistens der I-S-T 2000R verwandt. Beim I-S-T 2000R wird nicht nur das Gesamtniveau der Intelligenz gemessen, sondern auch überprüft in welchen Bereichen man besonders stark ist. Die wichtigsten überprüften Bereiche sind dabei:

  • verbale Kompetenz (Satzergänzung, Analogien, Gemeinsamkeiten)
  • numerische Kompetenz (Rechenaufgaben, Zahlenreihen, Rechenzeichen)
  • figurale Kompetenz (Figurenauswahl, Würfelaufgaben, Matrizen)
  • Merkfähigkeit, Schlussfolgerndes Denken (Reasoning)

Für die verschiedenen Berufe sind verschiedene Bereiche von Intelligenz unterschiedlich wichtig. So sollte man zum Beispiel als Maurer oder Zimmerer über eine gute figurale Kompetenz, als Germanist über eine gute verbale Kompetenz und als Soziologe über verbale und numerische Kompetenzen verfügen. Mit dem Test werden nicht die sozialen Kompetenzen abgeprüft, die natürlich ebenfalls für die Berufswahl von entscheidender Bedeutung sind.

In der beruflichen Eignungsdiagnostik und Personalauswahl gilt Intelligenz als vorhersagekräftigstes allgemeines Anzeichen späteren Berufserfolgs.

Schichtspezifische Unterschiede im IQ

Es lässt sich feststellen, dass es deutliche Unterschiede im IQ bei Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Schichten gibt. Kinder und Jugendliche aus Elternhäusern der Unterschicht schneiden auf IQ-Tests deutlich schlechter ab, als Kinder und Jugendliche aus Elternhäusern der Mittelschicht[21].

In der frühen Kindheit hat die Herkunftsschicht noch kaum einen Einfluss auf die Entwicklung: Bei Kindern aus allen sozialen Schichten zeigt sich im Verlauf der ersten 15 Monate die gleiche Entwicklung der Sprache, des Geistes und des Sozialverhalten. Es gibt einen kleinen Unterschied: Arbeiterkinder sind im Alter von 15 Monaten in ihrer motorischen Entwicklung etwas weiter. Die Gründe dafür sind nicht geklärt[22]. Im Alter von 24 Monaten zeigen sich bereits Unterschiede zu Gunsten der Kinder aus den Mittelschichten. Bei diesen kann nun ein größerer Wortschatz gemessen werden. Mit drei Jahren ist der Wortschatz von Mittelschichtskindern schon drei mal so groß, wie der von Kindern aus der Unterschicht [23]. Im Alter von sechs Jahren lassen sich starke Unterschiede zwischen den Gruppen auf IQ-Tests feststellen. Unterschichts- und Arbeiterkinder schneiden hier deutlich schlechter ab als Mittelschichtskinder[24]. Im folgenden werden die IQ-Unterschiede zwischen den Kindern der verschiedenen Schichten immer größer. [Unterschichtkinder] bleiben intelligenzmäßig nicht nur hinter den Mittelschichtkindern zurück, sondern sie verschlechtern sich im Laufe der Jahre sogar noch im Vergleich zu ihrem eigenen früheren Intelligenzzustand. Dies geht aus vielen Untersuchungen hervor, die schulische und intelligenzmäßige Entwicklung von Unterschicht- und Mittelschichtkindern längsschnittlich verfolgt haben.[25] Der Gesellschaftliche Status der Eltern eines jungen Kindes erlaubt sogar eine bessere Vorausschätzung für dessen Intelligenz in der späteren Kindheit, als die in der frühen Kindheit gemessene Intelligenz selber.[26] In der Adolenszenz schließlich erfahren die Unterschiede ihre volle Ausprägung.

Jensen und Eysenck weisen jedoch auch darauf hin, dass diese Unterschiede nur in den Ebene-II-Leistungen (Level-II-abilities) bestehen, nicht jedoch bei den Ebene-I-Leistungen (Level-I-abilities). Jensen schreibt über Unterschichtskinder mit niedrigem IQ:

"...viele dieser Kinder scheinen viel aufgeweckter zu sein, als ihre IQs erwarten liessen... Ein Kind der Unterschicht, das in eine neue Klasse kommt, wird sich zum Beispiel in ein paar Tagen die Namen von 20 oder 30 Kindern einprägen, wird schnell die Regeln und das Geschick verschiedener Spiele auf dem Schulhof erlernen und so weiter - Leistungen, die praktisch seinen IQ Lügen strafen, der vielleicht nicht höher als 60 ist. Dies alles hinterlässt den Eindruck, dass der Test gegenüber benachteiligten Kindern "unfair" ist, da Mittelstandskinder auf dieser IQ-Stufe meist ein ganzes Jahr in einer Klasse verbringen, ohne die Namen von mehr als ein paar Mitschülern zu erlernen"[27]

Während sich bei traditionellen IQ-Test große Unterschiede zwischen den Schichten finden, gibt es beim Pfadfindertest keine.[28]. Jensen dazu:

"gewöhnliche IQ-Tests sind nicht als "unfair" anzusehen in dem Sinne, daß man ein ungenaues und ungültiges Maß für die vielen benachteiligten Kinder hätte, die niedrige Scores erzielen. Wenn sie unfair sind, so deswegen, weil sie nur einen Teil des gesamten Spektrums der geistigen Fähigkeiten berühren und nicht jenen Aspekt enthüllen, der vielleicht die eigentlich Stärke des benachteiligten Kindes ist - die Fähigkeit für assoziatives Lernen"[29].

Er fährt fort zu argumentieren:

...da die traditionellen Methoden des Klassenzimmerunterrichts in Bevölkerungskreisen entwickelt wurden, welche ein überwiegend mittelständisches Vorbild an Begabungen hatten, setzen sie größeren Nachdruck auf kognitives als auf assoziatives Lernen [...] zum großen Nachteil für viele Kinder, deren Lernweise vorherrschend assoziativ ist. Viele der Grundfertigkeiten können durch verschiedene Mittel erworben werden, und ein Unterrichtsschema, das einen einzigen Lernstil übermäßig herausstellt, muß bei all den Kindern magere Ergebnisse erhalten, welchen dieses Muster nicht angemessen ist"[30].
Siehe auch: Kritik am Intelligenzbegriff

Erbkrankheiten und Intelligenz

Wissenschaftlern ist aufgefallen, dass bestimmte Erbkrankheiten in Familien von intelligenten Personen besonders häufig sind.

Das Tay-Sachs-Syndrom ist ein Beispiel dafür. Das Syndrom wird durch eine Mutation auf Chromosom 15, Locus 15q23-24 ausgelöst. Wer zwei defekte Kopien dieses Gen hat, erkrankt am Tay-Sachs-Sydrom. Es kommt daher Krankheitsverlauf zu fortschreitendem Abbau kognitiver Fähigkeiten (Abbau der Intelligenz) und zum Verlust der Bewegungs- und Sehfähigkeit. Die Krankheit führt noch im Kindesalter zum Tode. Es ist verwunderlich, dass eine derartige Krankheit im Verlauf der Menschheitsgeschichte noch nicht ausgestorben ist. Der Grund scheint der zu sein, dass Personen die nur ein defektes Gen haben, intelligenter sind als Leute mit zwei gesunden Genen.[31].[32]

Die Literatur zum Zusammenhang zwischen IQ und Schizophrenie ist widersprüchlich. Schizophrenie scheint bei Menschen mit durchschnittlicher Intelligenz eher selten zu sein. Einerseits tragen Menschen mit unterdurchschnittlicher Intelligenz und Schulschwierigkeiten ein erhöhtes Risiko, an Schizophrenie zu erkranken. Andererseits scheint die Krankheit mathematisch hochbegabte Leute und ihre Familien besonders häufig zu treffen.[33][34][35] Das COMT-Gen wird als mitverantwortliches Gen bei der Schizophrenie angesehen. Gleichzeitig konnten Zusammenhänge zwischen Polymorphismen des Comt-Gens rs 165599 und der Leistung auf IQ-Tests nachgewiesen werden.[36]

Die Forschung zu diesem Thema steckt jedoch noch in den Kinderschuhen, und die wissenschaftlichen Ergebnisse sind noch keinesfalls gesichert.

Debatte um Erbkrankheiten und Intelligenz

Die Debatte um Erbkrankheiten und Intelligenz kann medizinische Laien zu voreiligen Schlüssen verleiten. So berichtet zum Beispiel die TAZ über ein "jüdisches Intelligenzgen", und beruft sich dabei auf eine Studie aus Großbritannien, die auch vom Economist, der New York Times und The New Republic zitiert wurde.[37].

Darüber wird vergessen, dass es auch ganz andere ethnische Gruppen gibt, in denen die betreffenden Gene gehäuft auftreten. So hat zum Beispiel eine amerikanische Studie ergeben, dass einer von 27 in Amerika lebenden Juden ein mutiertes Gen für das Tay-Sachs-Syndrom besitzt, während nur jeder 250. nicht-jüdische Amerikaner dieses Gen hat. Gleichzeitig hat aber auch einer von 50 Amerikanern irischer Herkunft das Gen. Auch unter Franko-Kanadiern und Cajuns ist das Gen häufig[38], ohne dass sich diese ethnischen Gruppen durch besondere Leistungen hervorgetan hätten.

In den wissenschaftlichen Publikationen zum Thema steht nichts von jüdischen Intelligenzgenen.

IQ und Kurzsichtigkeit

Verschiedene Studien zeigten eine Korrelation zwischen IQ und Kurzsichtigkeit. Im Schnitt schaffen Kurzsichtige etwa 7 bis 9 Punkte mehr beim IQ-Test als Leute ohne Brille. Hochbegabte sind ganz besonders oft kurzsichtig.[39][40][41] Eine Studie an 157 748 israelischen Rekruten, kam zu dem Ergebnis, dass von den Menschen mit dem niedrigsten IQ 8% kurzsichtig waren, in der Gruppe mit dem höchsten IQ dagegen 27,3 Prozent.[42]

Einzelnachweise

  1. Ray, J.J. (1985). Smoking and intelligence in Australia. Social Science and Medicine, 20, 1279-1280
  2. Hirschi, T. & Hindelang, M. J. (1977). Intelligence and Delinquency: A Revisionist Review American Sociological Review, 42, 4, 571-87
  3. Reaction Time Explains IQ's Association With Death. In: Psychological Science, Band 16, Nummer 1, Januar 2005, S. 64-69(6)
  4. Low intelligence test scores in 18 year old men and risk of suicide: cohort study abgerufen am 10.02.2008
  5. http://www.psychologyinspain.com/content/full/2000/13frame.htm Table 5
  6. Elsbeth Stern und Ilonca Hardy (2004): Differentielle Psychologie des Lernens in Schule und Ausbildung. In Birbaumer et al.: Enzyklopädie der Psychologie - Themenbereich C: Theorie und Forschung - Serie VIII: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung - Band 5 Theorien und Anwendungsfelder. Hogrefe Verlag: ISBN 3-8017-0534-X, S. 595
  7. Psychologische Rundschau 2/2007, S. 132
  8. Spectrum Berufsberatung Download am 5.1.2008 (im Fall der mit (a) gekennzeichneten Korrelationen; Test an einer schweizer Stichprobe geeicht) und Label des IST 2000, Diagnostikkommission SVB Download am 5.1.2008 (im Fall der mit (b) gekennzeichneten Korrelationen, Test an deutschen Stichproben geeicht)
  9. Amelang, Manfred (1990): Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer, ISBN 3-17-010747-X, S. 234
  10. Amelang, Manfred (1990): Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer, ISBN 3-17-010747-X, S. 234
  11. Asendorpf, Jens B. (1999): Psychologie der Persönlichkeit (2. überarbeitete und aktualisierte Auflage), Berlin, Heidelberg, NewYork: Springer, ISBN 3-540-66230-8, S. 171
  12. Elsbeth Stern und Ilonca Hardy (2004): Differentielle Psychologie des Lernens in Schule und Ausbildung. In Birbaumer et al.: Enzyklopädie der Psychologie - Themenbereich C: Theorie und Forschung - Serie VIII: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung - Band 5 Theorien und Anwendungsfelder. Hogrefe Verlag: ISBN 3-8017-0534-X, S. 596.
  13. Shurkin, J. N. (1992). Terman's kids: The groundbreaking study of how the gifted grow up. Boston: Little, Brown, & Company
  14. Detlef H. Rost (Hrsg.): Hochbegabte und hochleistende Jugendliche. Neue Ergebnisse aus dem Marburger Hochbegabtenprojekt.. Münster: Waxmann 2000, ISBN 3-89325-685-7
  15. Elder (1974): Earning a living, S. 175. In: Ders. Children of the Great Depression. University of Chicago Press, Chicago
  16. Elder (1974): Earning a living, S. 176f. In: Ders. Children of the Great Depression University of Chicago Press, Chicago
  17. Amelang, Manfred (1990): Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer, ISBN 3-17-010747-X, S. 237
  18. Eysenck (1996): Intelligenz-Test. Augsburg: Weltbildverlag; Originalausgabe: Eysenck (1962): "Know your Own I.Q.. Hormondsworth/Middlesex: Pengiun Books
  19. Elsbeth Stern und Ilonca Hardy (2004): Differentielle Psychologie des Lernens in Schule und Ausbildung. In Birbaumer et al.: Enzyklopädie der Psychologie - Themenbereich C: Theorie und Forschung - Serie VIII: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung - Band 5 Theorien und Anwendungsfelder. Hogrefe Verlag: ISBN 3-8017-0534-X, S. 596
  20. Wilson, Glenn; Grylls, Diana: Wie klug ist mein Kind: Intelligenztest für Kinder, Bastei Lübbe
  21. Roland Merten (2002): Psychosoziale Folgen von Armut im Kindes- und Jugendalter. In Christoph Butterwegge, Micheal Klundt (Hrsg.): Kinderarmut und Generationengerechtigkeit. Opladen: Leske und Budrich, ISBN 3-8100-3082-1, S. 149
  22. Rolf Oerter (1970): Moderne Entwicklungspsychologie. Donauwörth: Verlag Ludwig Auer; S. 339
  23. The Contribution of Parenting to Ethnic and Racial Gaps in School Readiness Download am 26. Dezember 2007.
  24. Rolf Oerter (1970): Moderne Entwicklungspsychologie. Donauwörth: Verlag Ludwig Auer; S. 339
  25. Christiane Schmerl (1978): Sozialisation und Persönlichkeit - Zentrale Beispiele zur Soziogenese menschlichen Verhaltens. Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag; S. 72
  26. Christiane Schmerl (1978): Sozialisation und Persönlichkeit - Zentrale Beispiele zur Soziogenese menschlichen Verhaltens. Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag; S. 83
  27. Jensen, zitiert nach: Eysenck, Hans Jürgen (1984): Die Ungleichheit der Menschen. Kiel: Orion-Heimreiter-Verlag. ISBN 3-89093-100-6, S. 244
  28. Eysenck, Hans Jürgen (1984): Die Ungleichheit der Menschen. Kiel: Orion-Heimreiter-Verlag. ISBN 3-89093-100-6, S. 245
  29. Jensen, zitiert nach: Eysenck, Hans Jürgen (1984): Die Ungleichheit der Menschen. Kiel: Orion-Heimreiter-Verlag. ISBN 3-89093-100-6, S. 245
  30. Jensen, zitiert nach: Eysenck, Hans Jürgen (1984): Die Ungleichheit der Menschen. Kiel: Orion-Heimreiter-Verlag. ISBN 3-89093-100-6, S. 245
  31. Desnick, Robert J. [Hrsg.] (2001): Tay-Sachs disease. San Diego [u.a.]: Acad. Press
  32. http://www.teses.usp.br/teses/disponiveis/41/41131/tde-27092006-154138/
  33. Post, F. (1994): Creativity and psychopathology: a study of 291 world famous men Bristish J. of Psychiatry 165, 22-24
  34. American Psychiatric Foundation: In Families With Psychosis the Numbers Tell a Story abgerufen am 07.02.2008
  35. Psychosis and academic performance abgerufen am, 97.02.2008
  36. H.J. Möller: Der Einfluss genetischer Variationen im COMT-Gen auf kognitive Phänotypen abgerufen am 07.02.2008
  37. http://www.taz.de/index.php?id=archiv&dig=2006/07/04/a0156
  38. http://www.tay-sachs.org/taysachs.php
  39. Andrew A. Fingelkurts: Exploring Giftedness abgerufen am 7.2.2008
  40. Ashton, G.C (1983): Myopia and cognitive ability Behav. Genetics 13, 526
  41. Lubinski, D. und Humphreys, L. (1992) some bodily and medical correlates of mathematical giftedness and commensurate levels of socioeconomic status. Intelligence 16, 99-115
  42. Die Zeit: Kurzsichtige Menschen sind intelligenter abgerufen am 7.2.2008

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