Intelligenz

Intelligenz

Intelligenz (von lat. intellegere „verstehen“, wörtlich „wählen zwischen...“ von lat. inter „zwischen“ und legere „lesen, wählen“) ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen. Es gibt keine von allen Psychologen geteilte, eindeutige Definition von Intelligenz. Stattdessen existieren verschiedene Intelligenzmodelle. Da es nicht möglich ist, in einem Artikel auf alle Definitionen von Intelligenz einzugehen, beschränkt sich Wikipedia hier gezwungenermaßen. Es wird im Rahmen dieses Artikels größtenteils davon ausgegangen, dass allem intelligenten Handeln eine latente (nicht direkt beobachtbare) Variable zugrunde liegt und dass zwischen verschiedenen Individuen quantitative Unterschiede bezüglich der Ausprägung dieser Variable bestehen, die auf einer Intervallskala dargestellt werden können. Einfacher ausgedrückt: Es wird in diesem Artikel davon ausgegangen, dass es nur eine Intelligenz gibt und dass diese bei verschiedenen Menschen verschieden stark ausgeprägt ist.

Jedoch gibt es auch Forscher, die die These vertreten, dass der Mensch über multiple Intelligenzen verfüge, die vollkommen miteinander unkorreliert sind oder gar eine negative Korrelation miteinander aufweisen. Nach derartigen Theorien ist es nicht möglich, Menschen hinsichtlich ihrer Intelligenz in eine Reihenfolge zu bringen, da jeder in etwas exzellent ist. Ein bekannter Vertreter dieser Theorie ist beispielsweise Howard Gardner.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zum Generalfaktor der Intelligenz nach Spearman

Spearmans Generalfaktor der Intelligenz (g) ist eines der am weitesten verbreiteten Intelligenzmodelle. g ist eines der reliabelsten und validesten Konstrukte der Psychologie. g sagt laut Robert Plomin schulischen Erfolg und Prestige des später erreichten Berufes besser vorher als jede andere erfassbare Eigenschaft.[1] Die Voraussagekraft von g auf Variablen wie Berufsprestige und Einkommen eines Individuums wird verringert, wenn man als eine mit g korrelierte Variable den sozioökonomischen Status des Elternhauses einbezieht. Doch auch in diesem Fall leistet g einen eigenständigen Beitrag zur Varianzaufklärung.[2] (siehe auch: Intelligenz als Persönlichkeitseigenschaft)

Unumstritten ist, dass Menschen ihren Verwandten bezüglich g ähnlicher sind, als zufällig ausgewählten Personen. Unklar ist hingegen, inwiefern biologische bzw. soziale Faktoren die Ursache für diese Ähnlichkeit sind. Diese Frage zählt zu den am umfangreichsten diskutierten Fragen in der Psychologie.[3]

Während heute weitestgehend Einigkeit darüber herrscht, dass unter normalen Bedingungen beide Faktoren eine Rolle spielen[4][5] herrscht eine erhebliche Uneinigkeit darüber, wie stark der Einfluss welches Faktors ist.

Das Lager, das von einer starken Erblichkeit von g ausgeht, wird als Hereditarians bezeichnet. Environmentalists hingegen vertreten die These, dass g stark durch Umwelteinflüsse bedingt ist. Es gibt heute eine Fülle von Studien zur Erblichkeit von g,[6] die jedoch von den verschiedenen Lagern unterschiedlich interpretiert werden. Die Interpretation wird dadurch erschwert, dass die Erblichkeit von g sich nicht unter allen Bedingungen gleich gestaltet (siehe unten).

Schließlich ist die Debatte um die Erblichkeit der Intelligenz auch nicht frei von Skandalen geblieben. Als äußerst umstritten, gelten dabei zum Beispiel Cyril Burt (der aufgrund von Studien an getrennt aufgewachsenen eineiigen Zwillingen, die möglicherweise nie stattfanden, eine Erblichkeit der Intelligenz von 70 bis 80 Prozent annahm)[7] und Rick Heber (der aufgrund eines Experimentes, an dessen Existenz ernsthafte Zweifel aufgekommen sind, annahm, dass der IQ sich durch entsprechende Programme um circa 35 Punkte steigern lasse).[8] Obwohl diese Forscher heute als äußerst umstritten gelten, werden sie noch immer (Stand 2009) von anderen Wissenschaftlern aus den entsprechenden Lagern unkritisch zitiert.[9]

Mit Intelligenz befassen sich die Allgemeine und die Differentielle Psychologie sowie die Neuropsychologie.

Intelligenz in der differentiellen Psychologie und psychologischen Diagnostik

Die Differentielle und Persönlichkeitspsychologie ist Quelle eines Großteils der Forschung zum Konstrukt Intelligenz. In dieser Disziplin wird Intelligenz als Teilbereich der Persönlichkeit im weiteren Sinne gesehen. Dabei bemüht man sich darum, die unscharfen Begrifflichkeiten zu vermeiden, die im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet werden (Denkvermögen, Auffassungsgabe, Rationalität, Logik, Urteilsvermögen), um die geistigen Fähigkeiten des Menschen zu kennzeichnen, Intelligenz messbar zu machen und von anderen Konstrukten der psychologischen Forschung wie z. B. Kreativität abzugrenzen (vgl. diskriminante Validität, Testgütekriterien).

Aus der Grundlagendisziplin der differentiellen Psychologie geht die Intelligenzdiagnostik bzw. die Psychometrie als Anwendungsgebiet hervor. Hier bemüht man sich darum, quantitative Unterschiede der Intelligenz zwischen Menschen festzustellen. Als Fachbegriff der Psychometrie wurde „intelligence – Intelligenz“ in der Zeit um 1900 geprägt, wobei der inhaltliche Impuls aus dem französischen (Alfred Binet) und englischen Sprachraum kam (Louis Leon Thurstone, Charles Spearman). Einige Intelligenztests sind adaptiv und passen sich in der Schwierigkeit dem Vermögen des Probanden an (sog. adaptives Testen).

Intelligenztest

→ Hauptartikel: Intelligenztest

Ein Intelligenztest dient dazu, die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen zu erfassen. Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Tests für unterschiedliche Zielgruppen und Anwendungsfälle. Ergebnis eines solchen Tests ist häufig der so genannte Intelligenzquotient (IQ).

Intelligenztests liegt die Annahme zu Grunde, dass der Intelligenzquotient der Bevölkerung normalverteilt ist. Damit beschreibt der IQ die Abweichung vom Mittelwert 100, eine Standardabweichung beträgt 15 IQ-Punkte.

Intelligenzquotient

→ Hauptartikel: Intelligenzquotient

1904 wurde eine Gesellschaft für Kinderpsychologie, die Société Libre pour l’Etude Psychologique de l’Enfant, von der französischen Regierung damit beauftragt, einen Test zu erstellen, mit dem man geistig behinderte Kinder, die vom normalen Schulunterricht nicht mehr profitieren, identifizieren könnte. Alfred Binet und Theodore Simon entwickelten daraufhin den ersten IQ-Test.[10] Der IQ wurde dabei als Quotient von Intelligenzalter und Lebensalter definiert. Später wurde von anderen Forschern (David Wechsler) ein neues Intelligenzkonzept eingeführt, bei dem die Leistung des Einzelnen auf den Mittelwert der entsprechenden Altersklasse bezogen wird.

Modelle

→ Hauptartikel: Intelligenztheorie

Der Verfasser des ersten Intelligenztests, Alfred Binet, sah Intelligenz als ein Bündel zahlreicher Einzelfähigkeiten, auch wenn sein Test zu zeigen schien, dass Intelligenz etwas Einheitliches, Ganzes sei. Ein genaueres Strukturmodell erstellte er jedoch nicht.

Im Laufe der Zeit entstanden verschiedene Erklärungsmodelle, die vor allem auf die Faktorenanalyse zurückgreifen.

Intelligenz als Persönlichkeitseigenschaft

→ Hauptartikel: Intelligenz als Persönlichkeitseigenschaft

Intelligenz korreliert mit einer Reihe von anderen Variablen. So sind etwa intelligente Leute schulisch erfolgreicher als weniger intelligente[11] und besetzen im Durchschnitt höhere Berufspositionen (dies gilt insbesondere für Männer, deren IQ-Wert um 0.7 mit dem Berufsprestige korreliert, bei Frauen ist die Korrelation u.a. wegen Kindererziehung geringer).[12] Unter Studenten und unter Auszubildenden erbringen die intelligenteren bessere Leistungen als die weniger intelligenten.[13] Überdurchschnittlich begabte Menschen leben in der Regel gesünder und haben eine höhere Lebenserwartung.[14]

Der Einfluss der Intelligenz auf das Einkommen ist jedoch begrenzt. Es konnte gezeigt werden, dass zumindest in den USA die soziale Herkunft einen viel stärkeren Einfluss auf den Verdienst hat als die Intelligenz.[13]

Intelligenz korreliert jedoch auch mit Krankheiten. So sind intelligente Leute etwa häufiger kurzsichtig.[15][16][17][18] Auch mit bestimmten Erbkrankheiten besteht ein Zusammenhang.

Für psychische Störungen wie Schizophrenie konnte gezeigt werden, dass sowohl besonders intelligente als auch besonders wenig intelligente Leute verstärkt darunter leiden – durchschnittlich intelligente jedoch weit seltener.[19][20][21]

Biologische Korrelate

Es ist außerdem zu beobachten, dass Intelligenz und Hirnvolumen positiv zusammenhängen.[22][23]

Analysen nach dem Tod zeigen, dass gebildete und intelligente Personen mit mehr Synapsen sterben als ihre weniger gebildeten und weniger intelligenten Counterparts. Man weiß nicht, ob Personen mit mehr Synapsen eine höhere Bildung suchen, Bildung das Wachstum von Synapsen anregt oder beides.[24]

Kritik am Intelligenzkonzept der differentiellen Psychologie

Hauptartikel: Kritik am Intelligenzbegriff

Intelligenz wird häufig als statistisches Konstrukt kritisiert. Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen IQ und Sozialschicht. Leute aus den unteren Sozialschichten und deren Kinder erreichen auf standardisierten Intelligenztests einen niedrigeren IQ als Leute aus den oberen Sozialschichten und deren Kinder.[25] Es wird diskutiert, ob dies daran liegt, dass traditionelle Intelligenztests gegenüber Arbeitern und deren Kindern unfair sind,[26] IQ-Tests wurden deswegen als klassistisch kritisiert.[27] Durch regelmäßiges Üben lassen die Aufgaben von Intelligenztests sich trainieren und damit ein besseres Ergebnis erzielen, als unvorbereitete Personen erreichen würden. Dies bezeichnet man als Testintelligenz (englisch: test-wiseness). Es wird befürchtet, dass IQ-Tests nicht wirklich aussagekräftig wären.

Intelligenz aus der Sicht anderer Disziplinen

Allgemeine Psychologie

Die Erforschung der Intelligenz auf dem Gebiet der Allgemeinen Psychologie bezeichnet man heute oft als Kognitive Psychologie. Diese wiederum greift auf Methoden und Erkenntnisse der Hirnforschung, der Entwicklungspsychologie und zunehmend auch der künstlichen Intelligenz zurück.

Neuropsychologie

Die Neuropsychologie beschäftigt sich unter anderem auch mit den neuronalen Grundlagen der Intelligenz bzw. der Verarbeitung von Signalen bzw. Information beim Menschen. Für die Intelligenz besonders relevant sind die Vorgänge im Großhirn (vgl. auch Cortex), wogegen das Kleinhirn (lat. Cerebellum) und phylogenetisch ältere Bereiche (z. B. das Stammhirn) in der Forschung zu neuronalen Grundlagen der Intelligenz weniger Beachtung finden. Dies heißt jedoch nicht, dass Intelligenz in bestimmten Bereichen lokalisiert werden kann, eine gewisse dezentrale Organisation von Informationsverarbeitungsprozessen ist trotz allem nicht von der Hand zu weisen.

Informatik

In der Informatik beschäftigt man sich mit dem Thema im Rahmen der Forschung zur Künstlichen Intelligenz (KI). Sie bezeichnet die Nachbildung menschlicher Intelligenz innerhalb der Informatik. Die KI findet zunehmend Einsatz in der ingenieurwissenschaftlichen oder medizinischen Technik. Mögliche Anwendungsszenarien sind: Optimierungsprobleme (Reiseplanung, Schienenverkehr), Umgang mit natürlicher Sprache (automatisches Sprachverstehen, automatisches Übersetzen, Suchmaschinen im Internet), Umgang mit natürlichen Signalen (Bildverstehen und Mustererkennung). Aber auch in Computerspielen wird die KI oft für vom Computer gesteuerte Gegner verwendet. Sie reicht aber noch lange nicht an die menschliche Intelligenz heran.

Das Konzept „Nachbildung menschlicher Intelligenz“ darf hier nicht zu eng interpretiert werden: KI ist nur als Regelbasiertes System (z. B. Expertensystem) implementiert (als Satz von Bedingungen und Ableitungsregeln, also letztlich als Programm, in dem sich die sogenannte Inferenzmaschine selbst die richtige Reihenfolge der Abarbeitung der Regeln sucht). Andererseits kann auch die menschliche Intelligenz als regelbasiertes System betrachtet werden, wenn auch von ungleich höherer Komplexität. Eine klare Abgrenzung zwischen künstlicher und menschlicher Intelligenz ist somit schwierig. Was der KI aber sicher fehlt ist das Bewusstsein seiner selbst, wie es Menschen zu eigen ist (s.a. Turing-Test).

Die Regression zur Mitte

Francis Galton stellte als Erster fest, dass die Intelligenzwerte von Kindern gegenüber ihren Eltern eine "Regression zur Mitte" ("regression to the mean") aufweisen, das bedeutet sie nähern sich dem Durchschnittswert an. Kinder von Hochbegabten und Höchstbegabten sind im Durchschnitt nicht ganz so intelligent wie ihre Eltern, sondern ihre Intelligenz ist etwas geringer (wenn auch noch immer überdurchschnittlich). Im Gegensatz dazu, sind Kinder von sehr wenig intelligenten Menschen im Durchschnitt nicht ganz so wenig intelligent (wenn auch noch immer unterdurchschnittlich).

Ursachen für Intelligenzunterschiede

Erbe oder Umwelt?

In der Psychologie besteht heutzutage breiter Konsens, dass sowohl Vererbung als auch Umwelteinflüsse bei der Intelligenzentwicklung eine Rolle spielen.[28][29]

Einem Review von 2010 zufolge reichen die Schätzungen über den genetischen Anteil der Varianz von Intelligenz von 30 bis 80 %. Die Heritabilität von Intelligenz nimmt mit steigendem Alter zu, von etwa 30 % in der frühen Kindheit auf 70 bis 80 % im Erwachsenenalter.[30] Diese Zunahme der Heritabilität von Intelligenz mit dem Alter könnte darauf zurückzuführen sein, dass Erwachsene stärker als Kinder dazu tendieren, ihre Umwelt entsprechend ihrem Genotyp auszuwählen und zu formen, so dass genetische Unterschiede verstärkt werden.[31][32]

Die Intelligenztestwerte in der Bevölkerung folgen in etwa einer Normalverteilung, mit Ausnahme eines leichten Überhangs am unteren Ende, ausgelöst durch schwere kognitive Störungen. Die männliche Intelligenzverteilung hat dabei eine etwas höhere Varianz, also einen höheren Anteil von Männern mit extrem hoher und extrem niedriger Intelligenz.[30]

Einfluss der Gene

Einige Forscher vertreten die Meinung, dass Intelligenz in jedem Fall einen erblichen Anteil habe, da „die heute als klassisch anzusehende Metaanalyse von Bouchard und McGue (1981) die empirische Suche nach der Antwort auf die Frage, ob allgemeine Intelligenz erblich ist, mit einem eindeutigen ‚ja‘“ beantwortet habe.[33]

Andere Autoren weisen außerdem darauf hin, dass die relevanten Umwelteinflüsse meist nicht näher identifiziert werden können und dass es sich dabei um nicht familiär geteilte Umweltaspekte handelt, also um solche, die beispielsweise auf gemeinsam aufwachsende Geschwister in unterschiedlicher Weise wirken.[34]

„Die verschiedenen Ansätze zur Untersuchung der Erblichkeit der Intelligenz erbringen keine vollständig konsistenten Befunde. Die höchsten Erblichkeitsschätzungen von etwa h(2) = 70% resultierten aus Studien an getrennt aufgewachsenen eineiigen Zwillingen, während sowohl der Vergleich eineiiger mit zweieiigen Zwillingen als auch Adoptionsstudien Erblichkeitsschätzungen erbringen, welche eher bei h(2) = 50% liegen, mitunter auch darunter. Ganz zweifellos jedoch konvergieren die Befunde dahingehend, dass individuelle Unterschiede im IQ zu einem erheblichen Teil genetisch bedingt sind. Weiterhin konvergieren die Befunde dahingehend, dass die unterschiedliche Qualität der Familienumwelt zu individuellen Unterschieden in der Intelligenz beiträgt. Die Schätzungen für c(2) schwanken dabei zwischen 20% und 40%.“

Peter Borkenau: Anlage und Umwelt[35]

Bedeutung des sozialen Umfelds

Richard Lewontin argumentiert, dass die Meinung, Intelligenz sei zum Großteil erblich und Umwelteinflüsse seien nicht innerhalb der Familie zu suchen, durch falsche Interpretation von Adoptionsstudien zustande gekommen sei. Bei richtiger Interpretation der Studien sei es offensichtlich, dass die von Geschwistern geteilte familiäre Umwelt eine große Rolle spiele.[36]

Lewontin erklärt diese These mit einem Gleichnis:

Man stelle sich vor, man habe einen Sack voll Weizenkörner. Man teile diesen Sack rein zufällig in zwei Hälften. Die eine Hälfte säe man auf einem fruchtbaren Boden, den man gut wässert und düngt. Die andere Hälfte werfe man auf einen kargen Acker.
Wenn man nun das erste Feld betrachtet, wird einem auffallen, dass die Weizenähren verschieden groß sind. Man wird dies auf die Gene zurückführen können, denn die Umwelt war für alle Ähren gleich.
Wenn man das zweite Feld betrachtet, wird man die Variation innerhalb des Feldes auch auf die Gene zurückführen können.
Doch es wird auch auffällig sein, dass es große Unterschiede zwischen dem ersten Feld und dem zweiten Feld gibt. Auf dem ersten Feld sind die Unterschiede zu 100 % genetisch, auf dem zweiten Feld sind die Unterschiede zu 100 % genetisch, doch das heißt nicht, dass die Unterschiede von Feld 1 und Feld 2 auch genetisch sind.

Ebenso sieht Lewontin es mit dem sozialen Umfeld: Die IQ-Unterschiede innerhalb einer Schicht können zu einem gewissen Prozentsatz genetisch sein, doch dies würde nicht zur Folge haben, dass die Unterschiede zwischen zwei Schichten ebenfalls genetisch sein müssten. Als Beweis nennt er Adoptionsstudien, zum Beispiel die von Skodak und Skeels oder die Minnesota Transracial Adoption Study.

Als Analogie nennt er auch die Körpergröße, von der bekannt ist, dass sie zum Großteil genetisch bedingt ist. Diese Ursache kann jedoch nur innerhalb einer Schicht als ausreichend angesehen werden, zwischen verschiedenen sozialen Schichten entsteht trotzdem ein Unterschied, der heutzutage mit drei bis vier Zentimetern angegeben wird. Mit zunehmend wirtschaftlichem Wohlstand steigt auch die Körpergröße ganzer Nationen.[36][37]

Kritik

Borkenau kritisiert, dass Lewontins Einschätzung unzutreffend und pauschalisierend sei:

„[Es ist] nicht angemessen, je nach Belieben die Studie, welche die geringste oder höchste Erblichkeitsschätzung impliziert, herauszupicken, und diese Studie als die eigentlich aussagekräftige zu werten. In dieser Weise geh[t] […] Lewontin […] vor.“

Peter Borkenau: Anlage und Umwelt[35]

Ferner wird von Riemann und Spinath darauf hingewiesen, dass sich der Erblichkeitsanteil bei Kindern und Erwachsenen anders darstellt, als Lewontin anführt:

„Offenbar wirken sich die von Familienmitgliedern geteilten Umweltbedingungen nur solange auf die Intelligenz aus, bis die Personen die Familie verlassen. […] Während Effekte der geteilten Umwelt ein Viertel der Variation bezüglich Intelligenz in der Kindheit erklären, sind diese im Erwachsenenalter nicht mehr nachzuweisen. Einflüsse der spezifischen Umwelt nehmen jedoch zu.“

Riemann & Spinath: Genetik und Persönlichkeit[38]

Einfluss von Risikofaktoren in der Kindheit

Einfluss von Risikofaktoren
auf die Intelligenzentwicklung[39]
Vorhandene
Risikofaktoren
Durchschnitts-IQ
der Kinder*
keine 119
1 116
2 113
4 93
8 85
* Es handelt sich um IQ-Werte nach einer
US-amerikanischen Skala

So genannte Risikofaktoren wie etwa Drogenkonsum der Eltern, Armut oder eine schlechte psychische Verfassung der erziehenden Personen können einen erheblichen negativen Einfluss auf die Intelligenzentwicklung ausüben. In einer Studie wurde festgestellt, dass erst durch das gleichzeitige Auftreten mehrerer Risikofaktoren die kindliche Entwicklung stark beeinträchtigt wird.[39]

Die quantitativen Ergebnisse dieser Studie sind in der Tabelle rechts dargestellt.

Zu diesem Ergebnis kam auch eine andere Längsschnittstudie. Ein oder zwei Risikofaktoren hatten nur eine sehr geringe Auswirkung auf die kognitive Entwicklung, kamen jedoch weitere hinzu, so zeigten sich starke Auswirkungen. Kinder, die von acht bis neun Risikofaktoren betroffen waren, hatten gar einen im Schnitt um 30 Punkte geringeren IQ als unbelastete Kinder.[40]

Adoptionsstudien

Studien zu Adoptivkindern ermöglichen es, zu untersuchen, welchen Einfluss das soziale Umfeld auf die Intelligenzentwicklung eines Kindes hat. Da die adoptierten Kinder mit ihren Eltern und Geschwistern nicht verwandt sind, müsste bei einer rein vererbten Intelligenz ihr IQ von dem der adoptierenden Familie unabhängig sein. Sollte jedoch nur das sozioökonomische Umfeld die Intelligenzentwicklung beeinflussen, so dürfte kein signifikanter Unterschied im IQ zwischen Adoptivkind und seinen Adoptiveltern oder -geschwistern bestehen.

Die 1975 begonnene Minnesota Transracial Adoption Study war eine methodisch aufwändige, groß angelegte und detailliert dokumentierte Studie zur Adoption von Kindern aus Familien der Unter- und Arbeiterschicht, die von Familien der oberen Mittelschicht adoptiert wurden. Am Anfang der Studie wurden sowohl die Adoptionseltern als auch deren leibliche Kinder getestet, als die Adoptivkinder 7 Jahre alt waren. Der IQ der leiblichen Eltern wurde nicht erfasst, nur deren Ausbildung, aufgrund derer der Durchschnitts-IQ auf etwa 85 bis 90 geschätzt wurde. 10 Jahre später wurden mit einem anderen Test alle noch lokalisierbaren Kandidaten nochmals getestet (die Ergebnisse fallen aufgrund des Tests etwas niedriger aus).

Das schlechtere Abschneiden farbiger Kinder erklären die Autoren Scarr und Weinberg mit rassenspezifischer Diskriminierung und der Tatsache, dass viele erst in höherem Alter zur Adoption freigegeben wurden. Insgesamt wird deutlich, dass die adoptierten Kinder im IQ ihren Adoptiveltern und -geschwistern sehr ähnlich sind:

Ergebnisse der Minnesota Transracial Adoption Study[41]
Alter der Kinder: 7 17
IQ der Adoptiveltern: 120 115
Hintergrund der Kinder IQ IQ GPA* Klassenperzentil Schulleistungsperzentil
leibliche Kinder 117 109 3,0 64 69
adoptiert, zwei weiße Elternteile 112 106 2,8 54 59
adoptiert, ein weißer/ein schwarzer Elternteil 109 99 2,2 40 53
adoptiert, zwei schwarze Elternteile 97 89 2,1 36 42
* Der GPA entspricht dem Notendurchschnitt, wobei 4,0 dem deutschen 1,0 entspricht.

Ausgehend von den Daten, die gewonnen wurden, als die Kandidaten 17 Jahre alt waren, konnte eine Korrelation mit der Ausbildung der biologischen Mutter (nicht jedoch der des biologischen Vaters) gezeigt werden (Faktor: 0,23). Weiterhin wurde ein signifikanter Zusammenhang zum Alter, mit dem das Kind zur Adoption freigegeben wurde, festgestellt: Je jünger dieses gewesen war, desto intelligenter war es später (−0,30). Während keine Verbindung zum Einkommen oder der Ausbildung der Adoptiveltern gefunden wurde, waren deren Intelligenzquotienten entscheidend (Vater: 0,20, Mutter: 0,18). Auch die „Qualität der Pflegefamilie vor der Adoption“ korrelierte (0,30).[41] Das zeigt, wie sehr die Intelligenz eines Kindes von seinem sozialen Umfeld abhängig ist.

Adoptionsstudien von Clark und Hanisee (1982) und Winick, Meyer und Harris (1975) legen diesen Zusammenhang ebenfalls nahe: So konnte gezeigt werden, dass vietnamesische und koreanische Waisenkinder, welche von amerikanischen Mittelschichtsfamilien aufgezogen wurden, später einen überdurchschnittlichen IQ hatten. In den Studien lag er für ausreichend ernährte Kinder im Schnitt zwischen 112 und 120. Unterernährte Kinder hatten durchschnittlich einen IQ von etwa 102 bis 106. Waisenkinder, welche in Vietnam von Verwandten aufgezogen wurden oder in Heimen aufwuchsen, hatten dagegen einen unterdurchschnittlichen IQ.[42][43]

In einer französischen Adoptionsstudie wurde gezeigt, dass auch durch vergleichsweise späte Adoption, verbunden mit einer Verbesserung des sozialen Umfeldes, der IQ eines vor der Adoption unterdurchschnittlich intelligenten vernachlässigten/missbrauchten Kindes gesteigert werden kann. Außerdem zeigte sich, dass Kinder, die von Familien mit hohem sozioökonomischem Status adoptiert wurden, eine höhere Intelligenz entwickelten (IQ-Durchschnitt: 98) als Kinder, die von Familien mit niedrigem sozioökonomischen Status aufgenommen wurden (IQ-Durchschnitt: 85).[44]

Vielzitiert ist auch die Adoptionsstudie von Harold M. Skeels und Skodak. Diese untersuchten ursprünglich 181 Adoptivkinder auf ihren IQ. Sie verfolgten deren geistige Entwicklung bis zur Adoleszenz. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 100 Personen in der Stichprobe. Sie kamen zu folgenden Ergebnissen:

  • Adoptierte Kinder entwickeln sich – verglichen mit ihren leiblichen Müttern – sehr vorteilhaft.
  • Von Mittelschichtspaaren adoptierte Kinder haben einen IQ, der dem der leiblichen von Paaren aus dieser Schicht entspricht.
  • Der IQ der leiblichen Mutter korreliert deutlich mit dem IQ ihres Kindes. Kinder von leiblichen Müttern mit einem IQ von unter 70 erreichten in der Adoleszenz einen Durchschnitts-IQ von 104. Kinder mit leiblichen Müttern von einem IQ von 110 oder mehr erreichten in der Adoleszenz einen Durchschnitts-IQ von 129. Es ist jedoch nicht sicher, ob dies auf biologische Faktoren zurückzuführen ist, da es damals der amerikanischen Adoptionspraxis entsprach, den reichsten Adoptionsbewerbern die Kinder der intelligentesten Mütter zu vermitteln.
  • Eine wichtige Rolle für die intellektuelle Entwicklung spielen emotionale und personale Faktoren in der Adoptivfamilie.[45]

Zu dem Ergebnis, dass sowohl Gene als auch Umwelt eine Rolle spielen, kam eine Adoptionsstudie, welche von Capron und Duyme durchgeführt wurde. In den allermeisten Fällen stammen die leiblichen Eltern adoptierter Kinder aus der Armutsschicht. Nur wenig ist über die adoptierten Kinder bekannt, deren leibliche Eltern wohlhabend sind. Die Adoptiveltern hingegen entstammen meist den oberen Schichten, schon allein deshalb, weil es armen Leuten nur selten erlaubt wird, ein Kind zu adoptieren. Um diese Wissenslücke zu schließen, suchten Capron und Duyme nun gezielt Kinder mit wohlhabenden leiblichen Eltern und außerdem Kinder mit armen Adoptiveltern. Es konnte gezeigt werden, dass drei Gruppen von Kindern einen IQ über 100 erreichten:

  • Kinder, die sowohl wohlhabende leibliche als auch wohlhabende Adoptiveltern hatten,
  • Kinder, die arme leibliche Eltern und wohlhabende Adoptiveltern hatten,
  • Kinder, die wohlhabende leibliche Eltern und arme Adoptiveltern hatten.

Einen IQ von unter 100 dagegen erreichten:

  • Kinder, die sowohl arme leibliche als auch arme Adoptiveltern hatten.

Folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse im Einzelnen:

Durchschnitts-IQ nach Adoptiveltern[46]
arme Adoptiveltern wohlhabende Adoptiveltern
arme leibliche Eltern Durchschnitts-IQ: 92,4 Durchschnitts-IQ: 103,6
wohlhabende leibliche Eltern Durchschnitts-IQ: 107,5 Durchschnitts-IQ: 119,6

Es wird jedoch kritisiert, dass die Erblichkeit des IQ überschätzt werde, da eine Mehrheit der Adoptiveltern „weiß, volljährig, wohlhabend, gebildet und in stabiler Ehe lebend“ sind. Das bedeutet, dass es in den adoptierenden Familien nicht das volle Spektrum der Umwelteinflüsse gibt. Die Umwelt ist in diesen Familien meistens besonders förderlich für die IQ-Entwicklung, so dass man aus dem geringen Einfluss der Umwelt in diesen Studien nur schließen kann, dass es keine große Rolle spielt, ob ein Kind beim gebildeten, wohlhabenden Paar A oder beim gebildeten wohlhabenden Paar B aufwächst.[47]

Unterschiede im Einfluss der sozioökonomischen Umgebung

In allen Studien zu dem Thema konnten schichtspezifische Unterschiede in der Intelligenz Jugendlicher festgestellt werden.[48] Diese sind jedoch nicht überall gleich stark ausgeprägt: Die Unterschiede in ländlichen Gebieten sind weit geringer als die in der Stadt. Die genauen Gründe dafür sind unbekannt. Es wird vermutet, dass sich in den Städten stärker als auf dem Land Unterschichtenmilieus bilden und soziale Probleme, etwa Arbeitslosigkeit und Drogenkonsum, dazu beitragen, dass die Kinder nicht ausreichend gefördert werden.[49]

Für Deutschland gibt es keine direkten Untersuchungen. Jedoch wurde im Rahmen der PISA-Studie die „Problemlösekompetenz“ untersucht, die der Intelligenz sehr ähnlich ist. Auch hier zeigte sich, dass die Unterschiede zwischen den Schichten auf dem Lande geringer waren als in der Stadt. Es zeigten sich starke Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. In Ostdeutschland sind sich Jugendliche aus unterschiedlichen sozialen Schichten hinsichtlich ihrer Problemlösekompetenz sehr viel ähnlicher als im Westen. Die Gründe dafür sind unklar.[50]

Genetische Veranlagung

Für einige Gene konnte ein Zusammenhang mit der Intelligenzentwicklung nachgewiesen werden. Der Einfluss ist jedoch relativ gering, so dass die genetische Veranlagung keinesfalls als alleinige Erklärung für Intelligenzunterschiede ausreicht.

Intelligenz wird nicht durch ein einzelnes Mastergen oder nur eine nur kleine Gruppe von Genen bestimmt, sondern ist eine multigenetische Veranlagung. Mit Hilfe der SNP-Microarray-Technik wurden insgesamt 47 Genabschnitte identifiziert, die mit der Intelligenzentwicklung korrelierten. Jedoch trägt keine dieser Genvarianten mehr als 0,4 Prozent zur Intelligenz bei, die sechs einflussreichsten Genvarianten zusammengenommen steuern lediglich etwas mehr als ein Prozent zur Ausprägung der Intelligenz eines Individuums bei. Da die Intelligenz eines Menschen eng mit dem Gehirn verknüpft ist und mindestens die Hälfte des Genoms zu dessen individuellem Aufbau beiträgt, vermuten die Forscher noch eine Vielzahl weiterer Gene.[51] Andere Wissenschaftler fanden etwas einflussreichere Genvarianten. Durch diese konnten bis zu 3% des IQ erklärt werden.[52] Ein Mastergen konnte nicht gefunden werden.

Es konnte unter anderem für folgende Gene eine Korrelation nachgewiesen werden:

  • Eine von sechs Varianten des Gens DTNBP1, verantwortlich für die Bildung des Proteins Dysbindin-1, scheint die Intelligenz zu senken. Gleichzeitig gibt es wahrscheinlich auch einen Zusammenhang mit Schizophrenie. Der Durchschnitts-IQ von Menschen mit dieser Genvariante liegt 3 Punkte unter dem Mittelwert der gesamten Bevölkerung.[53][54][55]
  • Eine bestimmte Variante des Rezeptor-Gens für das insulinähnliche Wachstumshormon IGF-2 scheint unter hochbegabten Kindern mit 50 % etwa doppelt so häufig aufzutreten wie bei normal begabten (25 %). Allerdings lässt sich dadurch lediglich ein Unterschied im IQ von etwa 4 Punkten erklären. Einher geht diese Variante im Vergleich zu anderen mit häufigerer Kurzsichtigkeit und Auftreten von Allergien sowie großem Wuchs und schlanker Körperform.[56][57]
  • Für einige Variationen des COMT-Gens konnte ein Zusammenhang mit leicht erhöhter Intelligenz nachgewiesen werden. Gleichzeitig steht es auch in Verbindung mit Schizophrenie.[58][59]
  • Auch Polymorphismen im Interleukin-1β-Gen haben möglicherweise einen Einfluss auf die Intelligenz: Probanden, die den Genotyp CC aufwiesen, sind laut einer Studie intelligenter als der Rest der Bevölkerung.[60]
  • Das CHRM2-Gen ist im Moment das favorisierte Gen, wenn es um den Einfluss der Gene auf die Intelligenz und die schulischen Leistungen geht. Es konnte festgestellt werden, dass einige Variationen im CHRM2-Gen zu erhöhter Intelligenz führen. Außerdem wurde festgestellt, dass diese Variationen des Gens einen positiven Einfluss auf das erreichte Bildungsniveau haben. Der Einfluss jeder einzelnen Variation ist jedoch sehr klein.[61] Der kumulative Einfluss aller Variationen in diesem Gen zusammengenommen könnte jedoch weit größer sein.[62]
  • Gegenwärtig werden die beiden Fälle untersucht, dass eine Person alle intelligenzfördernden oder alle intelligenzmindernden Variationen im CHRM2-Gen hat. Man vermutet, dass es in diesem seltenen Fall zu beträchtlichen IQ-Unterschieden kommen würde. Vermutlich würde eine Person mit allen intelligenzfördernden Variationen eine Person mit allen intelligenzmindernden Variationen um 15 bis 20 IQ-Punkte übertreffen. Personen, die nur intelligenzfördernde Versionen oder nur intelligenzmindernde Versionen des Gens haben, sind jedoch extrem selten, und die Aussagen über diesen kleinen Personenkreis sind bis jetzt reine Spekulation.[62]

Bestimmte Formen der geistigen Behinderung sind genetisch bedingt. Dazu zählen das Down-Syndrom, das Fragiles-X-Syndrom und die Phenylketonurie.

Sozioökonomisches Umfeld

Soziale Schicht

Auch die soziale Schicht hat einen Einfluss auf die Intelligenz. Hier zeigt sich, dass Intelligenztest, die hohe sprachliche Anforderungen stellen, einen größeren Zusammenhang mit der Intelligenz feststellen, als Intelligenztests, die nur geringe verbale Anforderungen aufweisen. Derartige Tests werden als Culture-Fair-Tests bezeichnet.[63]

Turkheimer hat darauf hingewiesen, dass bei der Erblichkeit der Intelligenz die soziale Klasse eine große Rolle spiele. Während Intelligenz in der Mittelschicht zu einem großen Teil erblich sei, sei sie dies in der Unterschicht nicht. Zwillingsstudien seien bisher hauptsächlich in der Mittel- und Oberschicht durchgeführt worden und hätten damit zu einem Ergebnis geführt, welches die größere Bedeutung der Umwelt in unteren Schichten nicht berücksichtige. Die schlechten Umweltbedingungen in der Unterschicht führten dazu, dass die Kinder ihr genetisch vorgegebenes Potential nicht entwickeln könnten. Auf einer Skala von 0,00 bis 1,00 sei der IQ in der Mittelschicht zu 0,72 von den Genen bestimmt, in der Unterschicht jedoch nur zu 0,10, so Turkheimer.[64]

Ernährung

Hertzig, Birch, Richardson und Tizard stellten 1972 fest, dass Unterernährung in der frühen Kindheit gravierende Folgen für die Intelligenzentwicklung und das Sozialverhalten von Kindern hat. Sie untersuchten Kinder, die wegen Unterernährung in ein Krankenhaus mussten und danach in ihre Familien zurück kamen. Ihr Durchschnitts-IQ war 58.[65] Clark und Hanisee untersuchten den Lebensweg von aus Entwicklungsländern adoptierten Kindern, die unterernährt waren und traumatische Kindheitserfahrungen gemacht hatten. Die Kinder wurden von amerikanischen Familien aus der oberen Mittelschicht adoptiert. Entgegen der Annahme, dass diese Kinder unter schweren Beeinträchtigungen leiden würden, erwiesen sie sich als überdurchschnittlich intelligent und überdurchschnittlich sozial kompetent. Beim Peabody Picture Vocabulary Test erreichten sie einen IQ von 120, auf der Vineland Social Maturity Scale erreichten sie im Schnitt 137 Punkte. 100 Punkte gelten als Durchschnitt, 137 als außerordentlich gut. Clark und Hanisee kamen zu dem Ergebnis, dass unterernährte und traumatisierte Kinder sich als erstaunlich resilient erweisen, wenn sie in stabile Familienverhältnisse adoptiert werden.[42] Winick, Meyer und Harris untersuchten koreanische Adoptivkinder, die im Alter von unter drei Jahren von amerikanischen Paaren adoptiert wurden. Sie teilten die Kinder in drei Gruppen auf: eine schwer unterernährte, Grenzfälle und eine ausreichend ernährte. Die schwer unterernährte Gruppe erreichte einen IQ von 102, die Grenzfälle einen IQ von 106 und 112 die Kinder, welche nicht unterernährt waren. Winick Meyer und Harris kamen zu dem Schluss, dass Unterernährung in der frühen Kindheit einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung des IQs hat, jedoch keinesfalls zu einem Leben mit geistiger Behinderung verdammt. Wenn sie spätestens im dritten Lebensjahr adoptiert werden, so erreichen selbst schwer unterernährte Kinder einen normalen IQ. Die überdurchschnittlichen IQ-Werte der ausreichend ernährten Kinder erklären sich wahrscheinlich durch die Adoptivfamilien. Familien, welchen erlaubt wird, ein Kind zu adoptieren, haben in der Regel einen hohen sozioökonomischen Status und können den Kindern besonders gute Lebensbedingungen bieten.[43]

Seit langem ist bekannt, dass Iodmangel in der Schwangerschaft oder frühen Kindheit zur Intelligenzminderung führen kann. Eine Metaanalyse aus 10 verschiedenen klinischen Studien zeigte, dass ein chronischer Iodmangel zu einer mittleren IQ-Minderung um 13,5 Punkte führte.[66] Dass chronischer Iodmangel bei Kindern zu Intelligenzminderung führt wurde durch Studien aus allen Teilen der Welt belegt.[67][68][69] Iodmangel gilt als the world's greatest single cause of preventable brain damage and mental retardation (die weltgrößte einzelne Ursache vermeidbarer Hirnschäden und geistiger Behinderungen).[70]

Stillen

Stillen hat einen positiven Einfluss auf die Intelligenzentwicklung. Es erhöht den IQ um sieben Punkte, jedoch anscheinend nur dann, wenn das Kind eine bestimmte Version des Genes FADS2 hat.[71] Auch andere Studien fanden einen positiven Einfluss des Stillens auf die Intelligenz.[72][73]

Erziehung

Das schließt zunächst nicht aus, dass Erziehung zu diesen Umwelteinflüssen gehört, da man aus der Erziehungsstil-Forschung weiß, dass dieselben Eltern ihre einzelnen Kinder unterschiedlich erziehen. Vertreter des Erbe-Standpunktes deuten dies jedoch so, dass Eltern mehrerer Kinder unterschiedlich auf verschiedene genetisch bedingte Temperamente ihrer verschiedenen Kinder reagieren (vgl. reziproker Interaktionismus).

Wie komplex das Zusammenwirken von Erbgut und Umwelt ist, ging bereits früh aus heute als klassisch eingestuften Experimenten zur Vererbung von Lernleistungen hervor. So wurden Ratten zunächst einem so genannten disruptiven Selektionsdruck mit dem Ziel ausgesetzt, ihre Lernleistung beim Durchqueren eines Labyrinths zu verändern.[74] Über sieben Generationen hinweg wurden – unter Aufrechterhaltung gleicher Haltungsbedingungen – zum einen jeweils nur die Nachkommen jener Mütter weiter gezüchtet, die in der Zuchtlinie der „klugen“ Ratten besonders rasch das Durchqueren des Labyrinths lernten. Zugleich wurden in einer zweiten Zuchtlinie, ausgehend von der gleichen Anfangspopulation, die Nachkommen jener Mütter weiter gezüchtet, die das Durchqueren des Labyrinths besonders langsam lernten. Schließlich konnte man statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Testtieren der beiden Zuchtlinien nachweisen: Infolge der Entfernung der jeweils ungeeigneten Testtiere aus der Zucht hatten sich demnach Veränderungen der Lernfähigkeit ergeben, die nur durch eine Veränderung im Genpool der beiden Zuchtlinien erklärbar waren; die Lernfähigkeit der Ratten hat also eine genetische Basis. Robert Rosenthal erwog hingegen eine andere Erklärung: Er argumentierte, dass es sich möglicherweise um einen so genannten Versuchsleitereffekt gehandelt habe. In einem Experiment analysierte er das Verhalten von Forschern, die angeblich „schlaue“ und „dumme“ Ratten zu testen hatten. Das Ergebnis war, dass die rein zufällig ausgewählten Testtiere starke Unterschiede in der vom Versuchsleiter jeweils erwarteten Ausprägung ihres Verhaltens zeigten. Rosenthal führte das auf unbewusste stärkere Zuneigung zu den angeblich schlaueren Ratten zurück.[75]

Dass die Gene das Lernverhalten der Ratten aber nur unter bestimmten Umweltbedingungen determinieren, ergab einige Jahre später eine weitere Studie an Tieren solcher „intelligenten“ bzw. „unintelligenten“ Zuchtlinien.[76] Testtiere aus einer langsam lernenden Zuchtlinie wurden nun nämlich in besonders abwechslungsreich mit Tunnels, Rutschen und Spielzeug ausgestatteten Käfigen aufgezogen und gehalten; umgekehrt wurden Testtiere aus der rasch lernenden Zuchtlinie in einer besonders reizarmen Umgebung untergebracht: Unter diesen veränderten Umweltbedingungen war kein Unterschied zwischen den beiden Zuchtlinien mehr nachweisbar. Bei unverändertem Genpool in jeder der beiden Zuchtlinien ist dies ein Beleg dafür, dass die Umwelt die Lernleistung im Labyrinth maßgeblich beeinflusst. Die Autoren der Studie argumentierten daher, dass erst das Zusammenwirken von Erbe und Umwelt das sichtbare Verhalten hervor bringe und eine Trennung in angeboren und erworben letztlich weder sinnvoll noch möglich sei.

Erziehungsstil

Längsschnittuntersuchungen zeigen, dass sich deutliche Intelligenzunterschiede zwischen Kindern, deren Eltern Wert auf intellektuelle Leistungen legen, und Kinder von Eltern, die das nicht tun, gibt. Die erste Gruppe von Kindern war intelligenter. Eine andere Untersuchung zeigt, dass die Kinder von Eltern, die ein warmherziges und demokratisches Erziehungsverhalten an den Tag legten, intelligenter waren als Kinder von Eltern, die sich autoritär und strafend verhielten.[77]

Sprachumfeld

Das Sprachumfeld spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und korreliert eng mit dem sozialen Status der Eltern. In einer Studie wurde ermittelt, dass Eltern aus der Mittel- und Oberschicht wesentlich häufiger und deutlich mehr mit ihren Kindern sprachen als solche aus der Unterschicht, und dass sie komplexere Sätze bildeten. Dies hat nach den Autoren einen enormen Einfluss auf die Intelligenzentwicklung; der IQ der benachteiligten Kinder lag bei durchschnittlich 79, während die sozial gut gestellten Kinder, mit denen viel geredet wurde, im Durchschnitt auf 117 kamen.[78]

Vernachlässigung

Laut René A. Spitz kann Vernachlässigung im frühen Kindesalter zu Hospitalismus führen. Dieser ist unter anderem durch seelische Retardierung und einen niedrigen IQ gekennzeichnet. Hospitalismus ist jedoch heilbar, wenn das Kind später liebevoll betreut wird.[79] Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Experimente von Harry Harlow mit jungen Rhesusaffen sowie die Forschungsarbeiten von Harold M. Skeels zur Entwicklung der Intelligenz bei Menschen, die in Heimen aufwuchsen.

Armut

Kinder aus ärmlichen Verhältnissen sind oft weniger intelligent, haben ein schlechteres Sprachvermögen und entwickeln geringere soziale Fähigkeiten. So sind in Deutschland 13,8 Prozent aller armen Kinder in ihrer geistigen Entwicklung beeinträchtigt, aber nur 0,8 % bei den Reichen.[80] Insgesamt liegt der IQ armer Kinder um 6 bis 13 Punkte unter dem Durchschnitts-IQ.[81]

80–90 % der Kinder in Schulen für Lernbehinderte stammen aus dem Armutsmilieu. Die unsichere berufliche und finanzielle Situation der Eltern, schlechte Wohnbedingungen, das Leben in sozialen Brennpunkten, unvollständige Familien, eingeschränkte und einseitige Anregungen und soziale Isolation tragen laut Schlack dazu bei, dass in dieser Lebenswelt die Bedürfnisse der Kinder nicht befriedigt werden können. Dies führt dazu, dass sie ihr intellektuelles Potential nicht erreichen können.[82]

Fehlernährung und Unterernährung mag dabei eine Rolle spielen. Wenn Kleinkindern eine gesunde Ernährung zur Verfügung gestellt wird, kann der Einfluss von Armut auf den IQ verringert werden.[83]

Doch gibt es Ausnahmen von der Regel, dass Armut zu niedriger Intelligenz führt. So zeigten etwa die Oakland Growth and Berkeley Guidance Studies keine signifikanten Auswirkungen von Armut bei Jungen aus der Arbeiter- und Mittelschicht. Arme Mittelschichtsjungen hatten einen Durchschnitts-IQ von 115,9, arme Jungen aus der oberen Arbeiterschicht einen Durchschnitts-IQ von 113,1.[84] Die Ergebnisse dieser Studien, die sich mit Individuen beschäftigen, die zwischen 1920 bis 1929 in Kalifornien geboren wurden, lassen sich nicht uneingeschränkt auf die heutige Zeit übertragen. Auch sind dies Jungen, die trotz Armut in einer relativ guten sozialen Umgebung aufwuchsen.[85]

Wachstumshormone

Je mehr Wachstumshormon IGF-1 (nicht zu verwechseln mit IGF-2) ein Mensch im Blut hat, desto höher ist tendenziell seine Intelligenz. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass das Hormon das Gehirn wachsen lässt. Der IGF-1-Spiegel wird laut David Gunnell von der Universität Bristol durch verschiedene Dinge beeinflusst. Zum Beispiel haben zu früh geborene Kinder in der Regel niedrigere Spiegel des Hormons. Dies würde auch erklären, warum zu früh geborene Kinder häufig Intelligenzrückstände haben. Je älter die Mutter des Kindes zum Zeitpunkt der Schwangerschaft ist, desto höher ist der Spiegel des betreffenden Hormons und tatsächlich konnte nachgewiesen werden, dass ältere Mütter tendenziell intelligentere Kinder haben. Es könnte eventuell möglich sein, die Intelligenz von Kindern mit einem niedrigen IGF-1-Spiegel durch gezielte Gaben des Hormons zu fördern. Doch muss man dabei auch die Risiken beachten: Das Hormon kann möglicherweise zu Krebserkrankungen führen. Auch wurden hohe IGF-1-Spiegel schon mit Schizophrenie in Verbindung gebracht.[86][87]

Schulform

In Deutschland bieten sich aufgrund des mehrgliedrigen Schulsystems Untersuchungen zur Frage an, ob bei gleicher Eingangsvoraussetzung die Intelligenzleistung durch den Besuch des Gymnasiums stärker ansteigt als durch den Besuch der Haupt- oder Realschule. Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung führte dazu eine Studie durch (die BIJU). Es konnten starke Effekte nachgewiesen werden: Bei Kontrolle der Ausgangsleistung im Intelligenztest in Klasse 7[88] konnten die Schüler, die das Gymnasium besuchten, ihre Intelligenzleistung um 11,39 Punkte mehr steigern als die Schüler, welche die Realschule besuchten.[89]

In Amerika konnte in einer Studie, an der 1450 Schulen teilnahmen, ein Zusammenhang zwischen Qualifikation des Lehrers und IQ der von ihm unterrichteten Kinder nachgewiesen werden. Selbst nachdem die Einflüsse anderer Faktoren (wie etwa Armut) kontrolliert worden waren, war von einem wenig qualifizierten Lehrer unterrichtet zu werden mit niedrigeren IQ-Werten korreliert.[90]

Bedrohung durch Stereotype

Hauptartikel: Bedrohung durch Stereotype

Baby mit typischen Gesichtsmerkmalen des Fetalen Alkoholsyndroms (kleine Augen, glattes Philtrum, schmale Oberlippe), das oft mit Intelligenzminderung einhergeht

Als Bedrohung durch Stereotype bezeichnet man es, wenn eine Person glaubt, zu einer leistungsschwachen Gruppe zu gehören, und deswegen bei einem IQ-Test versagt. Das Phänomen konnte beispielsweise für Frauen nachgewiesen werden: Steele ließ männliche und weibliche Studierende an einem Test der mathematischen Fähigkeiten teilnehmen. Der Hälfte der Stichprobe wurde kurz vor dem Test gesagt, dass es bei diesem Test in der Regel starke Geschlechtsunterschiede gebe. Tatsächlich schnitten die Frauen nun deutlich schlechter ab als die Männer. Die andere Hälfte der Stichprobe erhielt diese Information nicht. Hier konnten keine signifikanten Geschlechtsunterschiede gezeigt werden.[91] Auch andere Gruppen können durch Stereotype bedroht sein – wie Angehörige von ethnischen Minderheiten oder Angehörige der unteren Sozialschichten. Manchmal kann auch für ganze Nationen eine Bedrohung durch Stereotype nachgewiesen werden. So konnte Harold Stevenson nachweisen, dass Amerikaner im Vergleich zu Angehörigen asiatischer Nationen stärker durch Stereotype bedroht waren und deswegen schlechtere Leistungen auf Tests der mathematischen Fähigkeiten erbrachten.[92]

Sonstige

Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft kann Fetales Alkoholsyndrom (auch FAS oder Alkoholembryopathie genannt) verursachen. Dieses geht oft mit geringem IQ einher. Das Fetale Alkoholsyndrom ist die häufigste geistige Behinderung, die nicht genetisch bedingt ist. Und: Sie ist zu 100 % vermeidbar.[93]

Wissenschaftler nehmen an, dass Umweltverschmutzung, insbesondere durch Blei, negative Folgen für die Intelligenzentwicklung hat.[94][95]

IQ-Unterschiede zwischen Generationen

Hauptartikel: Flynn-Effekt

In Industrieländern wurden bis in die 1990er Jahre Zuwächse bei den durchschnittlichen IQ-Testergebnissen beobachtet. Dieses Phänomen wird als Flynn-Effekt bezeichnet. Seit den 1990er Jahren stagniert bzw. sinkt der IQ in einigen Industriestaaten.

IQ-Unterschiede zwischen ethnischen Gruppen und Kasten

IQ-Unterschiede in den USA

Die Debatte um die Intelligenz in den USA ist durch zwei gegensätzliche Untersuchungsergebnisse charakterisiert:

  • Ethnische Gruppen unterscheiden sich hinsichtlich ihres durchschnittlichen IQ
  • Gruppen, die auf Intelligenztests hohe Werte erreichen, sind im Durchschnitt schulisch erfolgreicher und haben ein höheres Durchschnittseinkommen[96]
Erblichkeitsschätzungen innerhalb einer Gruppe dürfen nicht zur Interpretation von Gruppenunterschieden herangezogen werden[97]

Eine Minderheit von umstrittenen Wissenschaftlern wie zum Beispiel Richard Lynn ist der Meinung, dass dies mit genetischen Unterschieden zusammenhänge. Sie glaubt, dass durch die Evolution einige ethnische Gruppen eine höhere Intelligenz hätten als andere. Andere Wissenschaftler schließen sich dieser These nicht an. Wissenschaftler verweisen oft darauf, dass die Gene aller Populations- bzw. Volksgruppen zu einem hohen Prozentsatz identisch sind.[98] Anita Woolfolk bemerkt: Für jeweils zwei völlig zufällig ausgewählte Individuen sind nur 0,012% der alphabetischen Reihenfolge ihres genetischen Codes auf rassische Unterschiede zurückzuführen.[99] Craig Venter, der 2001 die erste Analyse eines menschlichen Genoms veröffentlichte,[100] verneint eine genetische Beziehung zwischen Hautfarbe und Intelligenz: Ich bin ganz sicher, dass Unterschiede in der Intelligenz in keiner Weise mit der Hautfarbe korrelieren. Wir Menschen sind ein genetisches Kontinuum.[101] [102] Letzte Forschungsergebnisse zeigten 41 Megabasen an struktureller Variation im von Venter veröffentlichten Genom, was im Endresultat lediglich circa 98,4% Invarianz und somit in etwa wieder der alten Schätzung der Genomsimlilarität von Menschen und Schimpansen entspricht. [103]

Der Evolutionsbiologe Richard Lewontin, der Psychologe Leon J. Kamin und der Neurobiologe Steven P. Rose sind der Meinung, dass Intelligenz in jeder Umgebung ein Selektionsvorteil ist, es also unlogisch wäre, wenn bestimmte ethnische Gruppen durch die Evolution intelligenter wären als andere.[36] Vielmehr fällt auf, dass Intelligenzunterschiede zwischen verschiedenen Gruppen innerhalb einer Schicht praktisch nicht existent sind.[36] Dass einige ethnische Gruppen bei IQ-Tests schlechter abschneiden als andere, wird daher von vielen Wissenschaftlern darauf zurückgeführt, dass überdurchschnittlich viele Menschen aus diesen ethnischen Gruppen zur sozialen Unterschicht gehören. Armut aber kann zu Einbußen im IQ führen und wird deswegen von vielen Wissenschaftlern für IQ-Unterschiede zwischen ethnischen Gruppen verantwortlich gemacht.[104] 1994 schrieben Herrnstein und Murray ihr umstrittenes Buch The Bell Curve. In diesem vertraten sie erneut die These, es gebe genetische IQ-Unterschiede zwischen den "Rassen". Elsbeth Stern und Ilonca Hardy kommentierten folgendermaßen:

Herrnstein und Murray (1994) verfassten zum Thema ein vielzitiertes Buch, in dem sie vorwiegend durch Re-Analyse vorliegender Datensätze nachzuweisen versuchten, dass nicht die ungünstigen Lebensverhältnisse der schwarzen US-Bevölkerung für deren schlechtes Abschneiden bei IQ-Test verantwortlich seien, sondern der genetisch determinierte niedrige IQ ihre schlechte ökonomische Situation verursache. Auf einen ersten unkritischen Blick erscheint manche statistische Analyse überzeugend, aber bei genauem Hinsehen brechen viele Argumente in sich zusammen. In einem von Fraser (1995) herausgegebenen Buch nehmen zahlreiche Experten kritisch Stellung. Nisbett (1995) kritisiert insbesondere, dass bei Herrnstein und Murray die vielen Studien unberücksichtigt bleiben, die zeigen, dass Amerikaner afrikanischer Abstammung, die zu einer guten Schule überwechselten oder an besonderen Trainingsprogrammen teilnahmen, beachtliche Zugewinne im IQ verzeichnen konnten.[105]

Diesem Argument schließen sich Philip Zimbardo und Richard Gerrig an. Sie betonen, dass die Tatsache, dass der IQ innerhalb einer Gruppe stark erblich sei, nicht darauf hinweise, dass Gruppenunterschiede auch durch die Gene zustande gekommen wären:

Erblichkeitsschätzungen beziehen sich auf Schätzungen innerhalb einer Gruppe. Sie können nicht zur Interpretation von Gruppenunterschieden herangezogen werden, egal wie groß der Unterschied zwischen Gruppen in objektiven Tests auch sei. [...] Die Tatsache, dass eine ethnische Minderheit bei einem IQ-Test niedrigere Werte als eine andere Gruppe erzielt, heißt nicht, dass der Gruppenunterschied genetisch bedingt ist, selbst wenn die Erblichkeitsschätzung innerhalb der Gruppe hoch ist.[92]

Wieder andere Wissenschaftler vertreten die These, dass Intelligenztests unfair gegenüber Gruppen wie Afroamerikanern sind, da die Tests in der nordamerikanischen und europäischen Mainstream-Kultur verwurzelt wären. Intelligenzkonzepte anderer Völker und ethnischer Minderheiten würden zu wenig beachtet.

IQ-Unterschiede in Deutschland

In einer Studie wurden die deutschlandweiten Intelligenztests der Kreiswehrersatzämter aus dem Jahr 1998 herangezogen. Demzufolge gab es weit überdurchschnittliche Testergebnisse in den Kreiswehrersatzamtsbezirken Stuttgart und Chemnitz sowie in fast jedem zweiten bayerischen Kreiswehrersatzamtsbezirk. Besonders schlecht hingegen schnitten die Wehrpflichtigen in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt ab.[106]

In Deutschland sorgte eine Äußerung von Dieter Lenzen, Präsident der Berliner Freien Universität, für Aufsehen. Dieser sagte, dass laut einer Studie Türken im Durchschnitt weniger intelligent seien als Deutsche. Die Studie habe nicht-sprachliche, figurale Aufgaben verwendet, um die türkischen Schüler nicht schon aufgrund der Sprache zu benachteiligen.[107] Niemand behaupte, dass Einwandererkinder von Geburt an dumm seien, so Lenzen. Allerdings blieben sie in der Studie nachweisbar hinter den deutschen Kindern zurück. Diese Studie gebe keinen Anlass für rassistische Mutmaßungen. Auch gehe es nicht um Gene. Vielmehr folge aus der Studie vor allem eines: Die schulische Förderung von Einwanderern muss mehr leisten als reine Sprachförderung […] Schulische Förderung muss zusätzlich kognitive Defizite ausgleichen, die in der sozialen Herkunft der Kinder begründet sind.[107] Laut Lernpsychologin Elsbeth Stern lässt sich daraus, dass Türken bei IQ-Tests schlechter abschneiden, nicht schließen, dass diese dümmer sind. Als Deutschland Türken ins Land holte, brauchte man vor allem Leute, die am Fließband stehen, also Menschen aus der bildungsfernen Unterschicht. Die schlechten Leistungen der Türken hätten vor allem soziale Ursachen – keine ethnischen. Zudem könne man bei Intelligenztests letztlich nie das Umfeld ausblenden. Der eingesetzte Test verlangt vor allem, dass man logische Strukturen in Figurenfolgen erkennt. Wer zu Hause beispielsweise viel mit Puzzles spielt, ist gegenüber anderen Kindern im Vorteil.[108]

Intelligenzsituation in anderen Ländern

Der Intelligenzforscher John Ogbu konnte nachweisen, dass soziale Stigmatisierung einer ethnischen Gruppe oder Kaste zu schlechten Leistungen bei IQ-Tests führt. So haben beispielsweise die japanischen Burakumin einen um 15 Punkte niedrigeren IQ als andere Japaner.[109]

Richard E. Nisbett hat drei sozial und akademisch überdurchschnittlich erfolgreiche ethnische Gruppen in den USA - Amerikaner mit asiatischem Hintergrund (Asian-Americans), Schwarze aus der Karibik (West Indian Blacks) und Juden - untersucht, die sich sowohl bezüglich geographischer Herkunft als auch von ihrer Geschichte her sehr unterscheiden. Abgesehen vom Energieaufwand zu immigrieren und einen Neuanfang zu wagen (immigrant drive) ist den drei Gruppen gemein, dass sie großen Wert auf Fleiß, Erziehung und Ermutigung von Kindern legen und dass Individuen, die auf diese Weise erfolgreich sind, eher respektiert als beneidet werden. In Nisbetts Worten: „Intelligence and academic achievement are very much under people's control.“[110] (Intelligenz und akademische Leistungen können sehr gut von Menschen gesteuert werden).

Intelligenzunterschiede zwischen Männern und Frauen

Es gibt sowohl kognitive Aufgaben, bei denen Männer besser abschneiden, als auch solche, bei denen Frauen besser abschneiden: Männer vornehmlich bei mathematisch-analytischen, Frauen bei sprachbezogenen. Beide erreichen im Durchschnitt bei Intelligenztests die gleichen Mittelwerte. Dies ist dadurch zu erklären, dass dieses Ergebnis von den Testkonstrukteuren erwünscht ist: Aufgaben, bei denen jeweils Männer bzw. Frauen besser abschneiden, werden im Test so gewichtet, dass sie sich ausgleichen.

Die Varianz in den IQ-Werten ist bei Männern größer als bei Frauen. Das heißt, es gibt sowohl mehr hochbegabte als auch mehr schwach begabte Männer als Frauen, deren Testergebnisse tendenziell näher beim Durchschnitt liegen.[111]

Intelligenz und Bildung

Die Korrelation zwischen Intelligenz und Bildungserfolg ist positiv. Dieser Korrelation können mehrere Erklärungen zugrunde liegen, z. B. könnten intelligentere Menschen aufgrund ihrer höheren Intelligenz durchschnittlich besser gebildet sein, oder gebildetere Menschen könnten aufgrund ihrer höheren Bildung durchschnittlich intelligenter sein.[112] Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass Bildung kurzfristig einen positiven Effekt auf die Intelligenz hat, dieser Effekt jedoch langfristig verebbt.[113][114][115]

Laut einer Studie mit über 70.000 englischen Kindern liegt die Korrelation zwischen psychometrischer Intelligenz im Alter von 11 Jahren und dem Bildungserfolg in 25 Schulfächern im Alter von 16 Jahren bei 0,81. Dieses Ergebnis zeigt den großen positiven Einfluss der Intelligenz auf den Bildungserfolg.[116] Eine Studie beschäftigte sich mit der Frage, wie stark jeweils Bildungserfolg und Intelligenz voraussagen können, inwieweit ein Laie die wirtschaftswissenschaftlichen Ansichten eines durchschnittlichen Ökonomen teilt. Dabei zeigte sich anhand von Daten des General Social Surveys, dass zwar sowohl höhere Bildung, als auch höhere Intelligenz die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein Laie die Ansichten eines Ökonomen teilt, jedoch ist auf den meisten Gebieten die Intelligenz ein besserer Prediktor als der Bildungserfolg. Eine Folgerung aus diesen Ergebnissen lautet, dass die positiven Effekte der Bildung auf die Intelligenz kleiner sein könnten, als bisher erwartet.[117]

Es gibt einige Programme, durch Bildungsprogramme die Intelligenz zu steigern. Unterprivilegierte Kinder haben oft einen niedrigen IQ und sind primäres Ziel dieser Programme. Vor allem in den USA wurde im Rahmen der Great Society Domestic Agenda eine Vielzahl von Programmen gestartet, denen allesamt das Konzept der kompensatorischen Erziehung zugrunde liegt. Beispiele dafür sind das (mittlerweile eingestellte) Milwaukee Project und Head Start, sowie das Abecedarian Early Intervention Project und das High/Scope Perry Preschool Project. In Großbritannien wurden nach dem Vorbild von Head Start Early Excellence Centre gegründet und das Programm Sure Start ins Leben gerufen.[118] Auch in Deutschland wurde bereits das erste Early Excellence Centre eröffnet.[119] Allgemein lässt sich feststellen, dass diese Programme die Intelligenz kurzfristig steigern können, jedoch neigen die Zugewinne nach dem Verlassen des Programmes dazu, wieder zu verschwinden.[120]

Das Milwaukee Project

→ Hauptartikel: Milwaukee Project

Das Projekt wurde von der University of Wisconsin durchgeführt mit dem Ziel, zu erforschen, wieso ein Drittel aller geistig behinderten Kinder in Milwaukee aus dem gleichen Viertel der Stadt, in dem nur 3 Prozent der Bevölkerung lebten, stammten.[121] Weiterhin sollte eine Lösung für dieses Problem gefunden werden.

Für das Projekt wurden Kinder ausgewählt, deren Mütter einen IQ von höchstens 80 hatten, und dann in eine Behandlungs- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt. Die Kinder der Behandlungsgruppe wurden schon als Babys in ein sogenanntes Infant Stimulation Center gebracht, wo sie von persönlichen Trainern, die allesamt promovierte Akademiker aus dem Gebiet der Pädagogik und Psychologie waren, individuell und intensiv betreut wurden. Beispielsweise spielten die Trainer Lernspiele mit den Kindern oder lasen ihnen vor. Zusätzlich erhielten die Kinder einen individuellen Speiseplan, der von einem Arzt erstellt wurde.

Mit 6 Jahren erwiesen sich die Kinder aus der Behandlungsgruppe als überdurchschnittlich intelligent. Sie hatten einen Durchschnitts-IQ von 120 und es waren etliche Hochbegabte darunter. Die Kinder der Kontrollgruppe dagegen hatten einen IQ von 87 und es waren keine Hochbegabten darunter. Danach endete die Betreuung.

Die Kinder wurden nicht mehr gefördert und besuchten die schlechten öffentlichen Schulen ihres Viertels. Ihr IQ fing an zu sinken, so dass sie im Alter von 14 Jahren durchschnittlich einen IQ von 101 aufwiesen. Sie waren damit durchschnittlich intelligent und vor allem deutlich intelligenter als die Kinder der Kontrollgruppe.[49]

Head Start

→ Hauptartikel: Head Start

Head Start ist ein US-amerikanisches Programm zur kompensatorischen Erziehung, das seit 1965 versucht, die Bildungschancen von Kindern aus sozial schwachen Familien zu verbessern. Etwa 24 Millionen Vorschulkinder nahmen bis 2007 an dem Programm teil, dessen Budget fast 7 Milliarden US-$ beträgt.[122]

Das Programm ist in mehrere Unterprojekte gegliedert. Early Head Start kümmert sich bereits während der Schwangerschaft um die werdenden Eltern, insbesondere die Mütter, und bietet verschiedene Beratungs- und Kursangebote. Das eigentliche Head Start betreut die Kinder nach der Schule, etwa durch Hausaufgabenhilfe oder Besuche von Ausstellungen. Mit Migrant and Seasonal Head Start wurde ein Programm für Kinder von Migranten und Saisonarbeitern geschaffen.

Der Effekt des Programms ist umstritten. Während einige Studien Head Start insgesamt oder zumindest in Teilbereichen Erfolg bescheinigen, kritisieren andere, dass nicht am gesamten Problem, also der sozialen Gesamtsituation, gearbeitet, sondern nur ein Teilaspekt herausgegriffen werde.

Rosenthal-Effekt

→ Hauptartikel: Rosenthal-Effekt

Möglicherweise kann der von Rosenthal und Jacobson postulierte Rosenthal-Effekt zu einer Steigerung der Intelligenz bis hin zur Hochbegabung führen. Es handelt sich dabei um eine Art selbsterfüllende Prophezeiung: Die Wissenschaftler erklärten Lehrern von Grundschulen, dass einige Kinder in ihrer Klasse als hochbegabt identifiziert worden wären, die in Wirklichkeit aber zufällig ausgewählt worden waren. Aufgrund der angeblichen Hochbegabung der Schüler beschäftigten die Lehrer sich nun verstärkt mit diesen Schülern, woraufhin starke IQ-Zuwächse bei den Schülern festgestellt werden konnten.[123] Auch wenn die Versuche von Rosenthal und Jacobson kritisiert wurden, unter anderem von Hans Jürgen Eysenck, der den Autoren methodische Fehler vorwarf,[124] zeigen sie trotzdem, wie wichtig individuelle Förderung für die Intelligenzentwicklung ist.

Musikunterricht

Musikunterricht hat einen positiven Einfluss auf den IQ, sofern er schon im jungen Alter stattfindet.[125][126] Eine Studie konnte keinen Effekt des Musikunterrichts auf das räumliche Vorstellungsvermögen, jedoch einen Effekt auf den verbalen IQ nachweisen.[127] Es konnten signifikante Unterschiede in der Gehirnstruktur zwischen Musikern und Leuten, die kein Instrument spielten, festgestellt werden.[128] Eine andere Studie bewies einen kleinen, aber signifikanten, positiven Einfluss von Keyboardunterricht und Gesangsunterricht auf den IQ. Der Einfluss blieb erhalten, wenn Einkommen und Bildung der Eltern kontrolliert wurden.[129]

Intelligenz und Ernährung

Unterernährung, wie sie in den Entwicklungsländern vorkommt, kann, wenn sie über lange Zeit bestehen bleibt, zu starken Einbußen im IQ führen (siehe oben). Doch auch in den Industrieländern lässt sich durch eine Verbesserung der Ernährung der IQ steigern. Durch Vitamintabletten konnte der IQ von Grundschulkindern aus den USA gesteigert werden. Der Versuch wurde an zwei Grundschulen, deren Schüler größtenteils Hispanics waren, gemacht. Der Versuchsgruppe wurden Vitamintabletten gegeben, die Kontrollgruppe erhielt einen Placebo. Der Durchschnitts-IQ der Versuchsgruppe stieg um 2,5 Punkte.[130]

Die Ernährung während der Schwangerschaft kann einen positiven Effekt auf den IQ haben. In einer Studie waren die Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft Fischölkapseln erhalten hatten, intelligenter als die Kinder der Frauen, die einen Placebo erhalten hatten.[131] Mütter, die während der Schwangerschaft viel Fisch verzehrten, haben Kinder mit einem höheren IQ und einem besseren Sozialverhalten als andere Mütter. Der Effekt bleibt auch erhalten, wenn man andere Variablen (etwa Sozialschicht oder ob die Mutter gestillt hat) kontrolliert.[132] Einige Fischsorten sind jedoch durch die zunehmende Umweltverschmutzung hoch mit Quecksilber belastet. Diese sollten in der Schwangerschaft gemieden werden. Außerdem sollte in der Schwangerschaft darauf geachtet werden, dass genügend Iod konsumiert wird, da Iodmangel während der Schwangerschaft mit IQ-Einbußen beim Kind einhergehen kann. Neben einer iodreichen Grundnahrung wird die ergänzende Zufuhr von 100 (bis 150) μg Iod pro Tag in Tablettenform empfohlen.[133]

Arzneistoffe und Intelligenz

Trotz der Komplexität des menschlichen Gehirns ist es mittlerweile möglich, Teilfaktoren der Intelligenz gesunder Erwachsener pharmakologisch zu verbessern. So steigert der Wirkstoff Methylphenidat die Kapazität des räumlichen Arbeitsgedächtnisses und die Fähigkeit zum Planen, sofern es sich um unbekannte Aufgaben handelt.[134] Modafinil dagegen erhöht die Leistung bei der Mustererkennung und beim räumlichen Planen und verbessert das Kurzzeitgedächtnis für Zahlen.[135] Der Acetylcholinesterase-Hemmer Physostigmin verbessert das Arbeitsgedächtnis bei der Gesichtserkennung.[136] Das Hormon Erythropoetin, von dem angenommen wird, dass es die Neuroplastizität erhöht, vergrößert eine Woche nach einer einmaligen, die Blutzusammensetzung nicht beeinflussenden, Injektion die Wortflüssigkeit.[137] Schließlich steigert auch der sich noch in der Zulassungsphase befindliche Nikotinagonist GTS-21 die Leistungsfähigkeit des Arbeitsgedächtnisses.[138] Interessanterweise fallen die Verbesserungen durch Modafinil und Methylphenidat bei Personen mit im Verhältnis geringerer geistiger Leistungsfähigkeit stärker aus.[139][140] Die relativ geringe absolute Stärke der Effekte, die teilweise hohen Kosten, die manchmal vorhandenen starken Nebenwirkungen und ungeklärte neuroethische Fragen verhindern allerdings eine breite Anwendung dieser Medikamente. Obwohl auf dem Gebiet der Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit umfangreiche Forschungen betrieben werden, hemmen besonders offene Haftungsfragen und das Fehlen rechtlicher und gesellschaftlicher Normen die Weiterentwicklung dieser Technologie.

Skandal der Intelligenzforschung

Cyril Burt

Sir Cyril Burt wurde von Leon J. Kamin verdächtigt, Daten gefälscht zu haben. Es ist heute unbestritten, dass auf Burts Daten zur Zwillingsforschung (aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts) nicht zurückgegriffen werden kann. Ob es sich um eine Fälschung oder nachlässige Forschung handelt, wird unter Wissenschaftlern kontrovers diskutiert. Burts Schüler Eysenck findet, dass Burt nachlässig war, aber nicht gefälscht hat. Er sieht auch nicht alle Arbeiten Burts als unbrauchbar an, sondern nur die zur Zwillingsforschung, und greift auf andere zurück.[141]

Siehe auch

Literatur

  • Amelang, M. et al.: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, Stuttgart: Kohlhammer, 6. Auflage 2006, ISBN 978-3-17-018640-8
  • Ian J. Deary: Intelligence: A Very Short Introduction. Oxford University Press, 2001. ISBN 0-19-289321-1.
  • Joachim Funke, Bianca Vaterrodt: Was ist Intelligenz? Beck, 2009. ISBN 3-406-59005-5
  • Earl Hunt: Human Intelligence. Cambridge University Press, 2010. ISBN 9780521881623.
  • Detlef H. Rost: Intelligenz: Fakten und Mythen. Beltz Psychologie Verlags Union, 2009. ISBN 3-621-27646-7

Weblinks

 Commons: Intelligenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Intelligenz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. David G. Myers. Psychology. 2010. Wort Publishers. S. 406
  2. Report einer Arbeitsgruppe der American Psychological Association (Ulric Neisser, Gwyneth Boodoo, Thomas J. Bouchard, Wade Boykin, Nathan Brody, Stephen Ceci, Diane Halpern, John Loehlin, Robert Perloff, Robert Sternberg, Susane Urbina). Intelligence: Knowns and Unknowns. Februar 1996. American Psychologist. [1], S. 82
  3. David G. Myers. Psychology. 2010. Wort Publishers. S. 427
  4. Asendorpf, J. (2004). Psychologie der Persönlichkeit. 3. Aufl. Heidelberg: Springer
  5. Amelang, M. & Bartussek, D. (2001). Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. 5.Aufl. Stuttgart: Kohlhammer
  6. David G. Myers. Psychology. 2010. Wort Publishers. S. 427
  7. Joynson, Robert (1989): The Burt affair. London: Routledge
  8. Reynolds, Cecil R. (editor), Fletcher-Janzen, Elaine (editor) (2001). Concise Encyclopedia of Special Education: A Reference for the Education of the Handicapped and Other Exceptional Children and Adults, 2nd Edition. John Wiley and Sons, S. 462–463, 635–636
  9. vgl. dazu etwa: Hans Jürgen Eysenck: Intelligenz-Test. Wie hoch ist ihr IQ?. 2009 Reinbek bei Hamburg. Rowohlt Verlag; Richard. E. Nisbett. Intelligence and how to get it. 2009. W. W. Norton & Company
  10. Human Intelligence abgerufen am 13. Februar 2008
  11. Amelang, Manfred (1990): Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer, ISBN 3-17-010747-X, S. 234
  12. Jens B. Asendorpf. Persönlichkeitspsychologie. Springer Medizinverlag. Heidelberg. 2009. S. 80
  13. a b Elsbeth Stern und Ilonca Hardy (2004): Differentielle Psychologie des Lernens in Schule und Ausbildung. In Birbaumer et al.: Enzyklopädie der Psychologie – Themenbereich C: Theorie und Forschung – Serie VIII: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung – Band 5 Theorien und Anwendungsfelder. Hogrefe Verlag: ISBN 3-8017-0534-X, S. 596
  14. Linda. S. Gottfredson und Ian J. Deary: Intelligence Predict Health and Longevity – but why?. Current Directions In Psychological Science. auch online verfügbar
  15. Die Zeit: Kurzsichtige Menschen sind intelligenter abgerufen am 7. Februar 2008
  16. Andrew A. Fingelkurts: Exploring Giftedness abgerufen am 7. Februar 2008
  17. Ashton, G.C (1983): Myopia and cognitive ability Behav. Genetics 13, 526
  18. Lubinski, D. und Humphreys, L. (1992) some bodily and medical correlates of mathematical giftedness and commensurate levels of socioeconomic status. Intelligence 16, 99–115
  19. Post, F. (1994): Creativity and psychopathology: a study of 291 world famous men. Bristish J. of Psychiatry 165, 22–24
  20. American Psychiatric Foundation: In Families With Psychosis the Numbers Tell a Story, abgerufen am 7. Februar 2008
  21. Psychosis and academic performance, abgerufen am 9. Februar 2008
  22. McDaniel, M. (2005). Big-brained people are smarter: A meta-analysis of the relationship between in vivo brain volume and intelligence. Intelligence 33(4), [2], abgerufen am 29. August 2008
  23. Posthuma, D. et al. (2002). The association of brain volume and intelligence is of genetic origin. Nature Neuroscience 5(2), [3], abgerufen am 29. August 2008
  24. David G. Myers. Psychology. 2010. Worth Publishers. S. 413
  25. Philip. G. Zimbardo, Richard J. Gerring (2004): Psychologie - 16., aktualisierte Auflage; München: Pearson Studium. ISBN 978-3-8273-7056-3, S. 423, 424
  26. Pierre Bourdieu: Soziale Fragen, edition suhrkamp 1993, S. 254f.
  27. So etwa von Pierre Bourdieu in: Soziale Fragen, edition suhrkamp 1993, S. 254f.
  28. Asendorpf, J. (2004). Psychologie der Persönlichkeit. 3. Aufl. Heidelberg: Springer
  29. Amelang, M. & Bartussek, D. (2001). Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. 5.Aufl. Stuttgart: Kohlhammer
  30. a b Deary, I., Penke, L, Johnson, W.: The neuroscience of human intelligence differences. In: Nature Reviews: Neuroscience, Band 11, 2010, S. 201–211 (PDF)
  31. Sigelman, C. & Rider, E. (2009): Life-Span Human Development. Cengage Learning, S. 78.
  32. Gray, J. & Thompson, P. (2004): Neurobiology and intelligence: science and ethics. In: Nature Reviews: Neuroscience, Band 5, S. 471-82.
  33. Rainer Riemann und Frank M. Spinath: Genetik und Persönlichkeit, In: Jürgen Henning und Petra Netter (Hrsg.): Biopsychologische Grundlagen der Persönlichkeit, München Elsevier – Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 3-8274-0488-6, S. 617
  34. Rowe, D.C. (1997). Genetik und Sozialisation. Weinheim: BeltzPVU
  35. a b Peter Borkenau: Anlage und Umwelt, Göttingen Hogrefe – Verlag für Psychologie, ISBN 3-8017-0662-1, S. 133
  36. a b c d Lewontin et al. (1987): Not in Our Genes: Biology, Ideology and Human Nature. Pantheon Books: ISBN 0-394-72888-2
  37. 3sat: Die Körpergröße zeigt den Wohlstand einer Schicht, abgerufen am 16. Februar 2008
  38. Rainer Riemann und Frank M. Spinath: Genetik und Persönlichkeit, In: Jürgen Henning und Petra Netter (Hrsg.): Biopsychologische Grundlagen der Persönlichkeit, München Elsevier – Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 3-8274-0488-6, S. 622
  39. a b Chenault, Edith: „SOCIAL TOXICITY“ SHOWING EFFECTS IN CHILDREN. Texas A&M University Agriculture Program – News and Public Affairs. Oktober 1996. Abgerufen am 15. Februar 2008.
  40. Toni Mayr (2000): Entwicklungsrisiken bei armen und sozial benachteiligten Kindern und die Wirksamkeit früher Hilfen. In: Hans Weiß (Hrsg.): Frühförderung mit Kindern und Familien in Armutslagen. München/Basel: Ernst Reinhardt Verlag. ISBN 3-497-01539-3; S. 144
  41. a b Weinberg, R. A., Scarr, S., & Waldman, I. D. (1992). The Minnesota Transracial Adoption Study: A follow-up of IQ test performance at adolescence. Intelligence, 16, 117–135
  42. a b Clark, Audry & Hanisee, Janette (1982): Intellectual and Adaptive Performance of Asian Children in Adoptive American Settings, Developmental Psychology, Vol 18, No 4., 595–599
  43. a b Winick M., Meyer K. K. & Harris R. C. (1975). Malnutrition and environmental enrichment by early adoption. Science, 190, S. 1173–1175
  44. PubMed: How can we boost IQs of „dull children“?: A late adoption study abgerufen am 3. Januar 2008
  45. Skodak, Marie und Skeels, Harold. M. (1945): A final follow-up study of one hundred adopted children. In: Murchison, Carl (Hrsg.): Journal of Genetic Psychology. Ausgabe 75, S. 85–117, insb. S. 113 und 116/117
  46. David L. Kirp (23. July 2006): After the Bell Curve The New York Times online abrufbar
  47. Stoolmiller, Mike.: Implications of the Restricted Range of Family Environments for Estimates of Heritability and Nonshared Environment in Behavior-Genetic Adoption Studies. Psychological Bulletin v 125, n 4 (1999): 392--409
  48. Anastasi, Anne (1976): Differentielle Psychologie: Unterschiede im Verhalten von Individuen und Gruppen 2. Band. Weinheim, Basel: Beltz, ISBN 3-407-51102-7, S. 554
  49. a b Garbner, Howard L. (1988): Milwaukee Project: Preventing Mental Retardation in Children at Risk
  50. Baumert, Jürgen (2002): Pisa 2000: die Länder der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich. ISBN 3-8100-3663-3
  51. Butcher, L. et al.: ′Genomewide QTL association scan of general cognitive ability using pooled DNA and 500 K SNP microarrays′. In: Genes, Brain and Behavior, Onlinevorabveröffentlichung, DOI: 10.1111/j.1601–183X.2007.00368.x (siehe auch: www.wissenschaft.de)
  52. Comings DE et al. Clin Genet 2000; 57: 178–196, zitiert nach: Comings et al.: Role of the cholinergic muscarinic 2 receptor (CHRM2) gene in cognition. Molecular Psychiatry (2003) 8, 10–11. doi:10.1038/sj.mp.4001095, war am 11. März 2008 auch online abrufbar
  53. Katherine Burdick et al.: Human Molecular Genetics, Bd. 15, Nr. 10, S. 1563
  54. K. Talbot, D.-S. Cho, W.-Y. Ong, M. A. Benson, L.-Y. Han, H. A. Kazi, J. Kamins, C.-G. Hahn, D. J. Blake, and S. E. Arnold: Dysbindin-1 is a synaptic and microtubular protein that binds brain snapin. Hum. Mol. Genet., October 15, 2006; 15(20): 3041–3054
  55. Schizophrenie Daily News Blog Gene linked to schizophrenia also tied to intelligence abgerufen am 7. Februar 2008
  56. Nicholas Wade: Newly Found Gene May Be Key to High I.Q. NewYork Times vom 14. Mai 1998.auch online abrufbar
  57. Nicholas Wade: First Gene to Be Linked With High Intelligence Is Reported Found NewYork Times 14. Mai 1998 auch online abrufbar
  58. Stitzinger, Johannes (2006): Der Einfluss genetischer Variationen im COMT Gen auf kognitive Phänotypen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
  59. http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00005941/01/Stitzinger_Johannes.pdf
  60. Reinisch, Veronika: Einfluss genetischer Polymorphismen im Interleukin-1 beta Gen auf kognitive Phänotypen abgerufen am 8. Februar 2008
  61. Comings et al.: Role of the cholinergic muscarinic 2 receptor (CHRM2) gene in cognition war am 11. März 2008 auch online abrufbar
  62. a b Jim Dryden (8. März 2007): Performance IQ and gene link confirmed abgerufen am 19. Februar 2008
  63. Jens Asendorpf (2004): Psychologie der Persönlichkeit. Heidelberg: Springer.
  64. http://www.hartford-hwp.com/archives/45/297.html
  65. Hertzig, M.E., Birch, H. G., Richardson, S. A. & Tizard, J. (1972): Intellectual levels of school children severely malnourished during the first two years of life, Peditrics, 49, S. 814–824
  66. Bleichrodt N, Born MP. A meta-analysis of research on iodine and its relationship to cognitive development. In: Stanbury JB (ed.): The damaged brain of iodine deficiency. New York, Cognizant Communication, 1994:195–200.
  67. Pineda-Lucatero A, Avila-Jiménez L, Ramos-Hernández RI, Magos C, Martínez H. Iodine deficiency and its association with intelligence quotient in schoolchildren from Colima, Mexico. Public Health Nutr. 2008 Jan 21:1–9 PMID 18205986
  68. Qian M, Wang D, Watkins WE, Gebski V, Yan YQ, Li M, Chen ZP. The effects of iodine on intelligence in children: a meta-analysis of studies conducted in China. Asia Pac J Clin Nutr. 2005;14(1):32–42. PMID 15734706
  69. Santiago-Fernandez P, Torres-Barahona R, Muela-Martínez JA, Rojo-Martínez G, García-Fuentes E, Garriga MJ, León AG, Soriguer F. Intelligence quotient and iodine intake: a cross-sectional study in children. J Clin Endocrinol Metab. 2004;89(8):3851–7. PMID 15292317
  70. Delange F. Iodine deficiency as a cause of brain damage. Postgrad Med J. 2001;77(906):217–20. PMID 11264481
  71. „Die Welt“ vom 6. November 2007: Wie Stillen den Intelligenzquotienten erhöht abgerufen am 13. Februar 2008
  72. Länger gestillte Babys haben höhere Intelligenz
  73. Möglicherweise führt Stillen bei Kindern zu einem höheren IQ
  74. Tryon, R. C (1940): Genetic differences in maze-learning ability in rats. Yearbook of the National Society for the Study of Education, Band 39, S. 111–119. und Tryon, R. C. (1942): Individual differences. In: F. A. Moss (Hrsg.): Comparative psychology. New York: Prentice-Hall (überarbeitete Ausgabe)
  75. Rosenthal, R., & Jacobson, L. (1968): Pygmalion in the classroom. New York: Holt, Rinehart, & Winston
  76. Cooper, R. M., Zubek, J. P. (1958): Effects of enriched and restricted early environments on the learning ability of bright and dull rats. Canadian Journal of Psychology, Band 12, S. 159–164
  77. Christiane Schmerl (1978): Sozialisation und Persönlichkeit - Zentrale Beispiele zur Soziogenese menschlichen Verhaltens. Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag; S. 70 und 71
  78. „Die Zeit“ vom 3. Mai 2007: Red mit mir! Viel!, abgerufen am 8. Februar 2008
  79. http://www.psychologische-praxis.rielaender.de/Literatur/Hospitalismus.pdf
  80. Heidrun Graupner, „Chancenlos in Deutschland: Geraubte Zukunft“, Süddeutsche Zeitung, 17. Dezember 2007
  81. Jeanne Brooks-Gunn, Greg J. Duncan: The Effects of Poverty on Children Download am 30. November 2007
  82. Schlack, Hans (1995): Lebenswelten von Kindern. In Schlack, Hans (Hgg.): Sozialpädiatrie – Gesundheit – Krankheit – Lebenswelten. Stuttgart/Jena/NewYork: Gustav Fischer Verlag, ISBN 3-437-11664-9, S. 90/91
  83. David. Gy. Myers. Psychology. 2010. Worth Publishers. S. 430
  84. Glen H. Elder: Children of the Great Depression, Chicago University Press, 1974, Chicago University Press, 1974, ISBN 0-8133-3342-3, S. 311, Tabelle A-18, IQ-Testungen wurden mit dem Stanford-Binet durchgeführt
  85. Glen H. Elder: Children of the Great Depression, Chicago University Press, 1974, Chicago University Press, 1974, ISBN 0-8133-3342-3, S. 167
  86. http://pediatrics.aappublications.org/cgi/reprint/116/5/e681.pdf
  87. http://www.aerzteblatt-studieren.de/doc.asp?docid=102076
  88. Normierung des Tests: M=100, SD=15
  89. Elsbeth Stern und Ilonca Hardy (2004): Differentielle Psychologie des Lernens in Schule und Ausbildung. In Birbaumer et al.: Enzyklopädie der Psychologie – Themenbereich C: Theorie und Forschung – Serie VIII: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung – Band 5 Theorien und Anwendungsfelder. Hogrefe Verlag: ISBN 3-8017-0534-X, S. 580
  90. David G. Myers. Psychology. 2010. Worth Publishers. S. 430
  91. Steele, C.M. (1997): A threat in the air: How stereotypes shape intellectual identity and performance. American psychologist, 6, 613-629
  92. a b Philip. G. Zimbardo, Richard J. Gerring (2004): Psychologie - 16., aktualisierte Auflage; München: Pearson Studium. ISBN 978-3-8273-7056-3, S. 422
  93. http://www.fasworld.de/
  94. Grandjean, P. and Landrigan, P.J.: Developmental neurotoxicity of industrial chemicals. The Lancet, published online Nov. 8, 2006; Vol. 368 [4]
  95. www.cbsnews.com vom 7. November 2006 „A ‚Silent Pandemic‘ Of Brain Disorders. Researchers Say Chemical Exposures May Explain Rise in Autism And ADHD“
  96. David G. Myers. Psychology. 2010. Worth Publishers, S. 434
  97. How Heritability Misleads about Race. The Boston Review, XX, no 6, January, 1996, S. 30-35 [5]
  98. Pressemitteilung des Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V., 2. September 2010
  99. Anita Woolfolk (2008): Pädagogische Psychologie. 10. Auflage- überarbeitet und übersetzt von Prof. Dr. Ute Schönpflug. Pearson Studium. ISBN 978-3-8273-7279-6; S. 190
  100. J. Craig Venter, Mark D. Adams, Eugene W. Myers, Peter W. Li, Richard J. Mural, Granger G. Sutton, Hamilton O. Smith, Mark Yandell, Cheryl A. Evans, Robert A. Holt, und andere; Science (Hrsg.): The Sequence of the Human Genome. 291, Nr. 5507, 2001, S. 1304–1351, doi:10.1126/science.1058040 (pmid = 11181995).
  101. Ulrich Bahnsen, Max Rauner: Wie konnten wir nur so unglaublich naiv sein?. Interview mit Craig Venter. In: Die Zeit (Hrsg.): Zeit Wissen. 1/2008, S. 52,1 Sp. 3.
  102. Die Aussage, dass zwei völlig zufällig ausgewählte menschliche Individuen genetisch zu 99,9% muss allerdings nach Levy, Sutton et al. 2007 dahingehend korrigiert werden, dass nur 99,5% Übereinstimmung vorherrschen, wenn nicht nur Einzel-Nukleotid-Polymorphismen betrachtet werden und strukturelle Variationenmit einbezogen werden. Vgl. [http://www.plosbiology.org/article/info:doi/10.1371/journal.pbio.0050254 The Diploid Genome Sequence of an Individual Human
  103. Towards a comprehensive structural variation map of an individual human genome; Andy W Pang, Jeffrey R MacDonald et all, Mai 2010
  104. Northwestern study finds that poverty and early learning opportunities – not race – account for the gap in IQ scores between blacks and whites Download am 31. Dezember 2007
  105. Elsbeth Stern und Ilonca Hardy (2004): Differentielle Psychologie des Lernens in Schule und Ausbildung. In Birbaumer et al.: Enzyklopädie der Psychologie – Themenbereich C: Theorie und Forschung – Serie VIII: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung – Band 5 Theorien und Anwendungsfelder. Hogrefe Verlag: ISBN 3-8017-0534-X, S. 583
  106. Claus Scholl: Glück, Recht und Markt - Teil II, CWG-Dialog 01/11, 2011, S. 9 f., demnächst downloadbar unter http://www.tu-chemnitz.de/chemnitz/vereine/cwg sowie die Originalquelle: Ebenrett/Hansen/Puzich, in: Das Parlament, Aus Politik und Zeitgeschichte B 6-7/2003, S.26
  107. a b Die Zeit vom 28. Juli 2005: Eine Studie schlägt Wellen abgerufen am 10. Februar 2008
  108. Die Zeit vom 28. Juli 2005: Der dumme Streit um die Intelligenz abgerufen am 10. Februar 2008
  109. Ogbu, John (1987): Minority education over caste: The american system in cross-cultural perspective. New York. Academic Press
  110. Richard Nisbett Intelligence and How to Get It: Why Schools and Cultures Count. (Norton, 2009)
  111. David G. Myers. Psychology. 2010. Worth Publishers. S. 431-434
  112. Deary, I. & Johnson, W. (2010): Intelligence and education: causal perceptions drive analytic processes and therefore conclusions. International Journal of Epidemiology.
  113. Currie, Janet, and Duncan Thomas (1995): Does Head Start Make a Difference?, American Economic Review 85(3): 341–364.
  114. Currie, Janet (2001): Early Childhood Education Programs, Journal of Economic Perspectives 15(2): 213–238.
  115. Barnett, W. Steven (1995): Long-Term Effects of Early Childhood Programs on Cognitive and School Outcomes, The Future of Children 5(3): 25–50.
  116. Deary, I., Strand, S., Smith, P., Fernandes, C. (2007): Intelligence and educational achievement. Intelligence, Vol. 35, S. 13–21.
  117. [6]
  118. http://www.surestart.gov.uk/
  119. Pestalozzi-Fröbel-Haus pfh-berlin.de Modellprojekt „Early Excellence im Pestalozzi-Fröbel-Haus“ in Berlin, Dump vom 24. Mai 2008
  120. Philip. G. Zimbardo, Richard J. Gerring (2004): Psychologie - 16., aktualisierte Auflage; München: Pearson Studium. ISBN 978-3-8273-7056-3, S. 426
  121. IQ Scores: IQ Score Interpretation abgerufen am 2. August 2008
  122. U.S. Department of Health and Human Services: Head Start Program Fact Sheet abgerufen am 15. Februar 2008
  123. Rosenthal/Jacobson (1971): Pygmalion im Unterricht: Lehrererwartungen und Intelligenzentwicklung der Schüler. Weinheim. Verlag Julius Beltz. ISBN 3-407-18267-8
  124. Eysenck, Hans Jürgen (1984): Die Ungleichheit der Menschen. Kiel: Orion-Heimreiter-Verlag. ISBN 3-89093-100-6, S. 167
  125. Glenn Schellenberg: Music Lessons Enhance IQ: University of Toronto at Mississauga, Mississauga, Ontario, Canada
  126. Kathryn Vaughn: Music and Mathematics: Modest Support for the Oft-Claimed Relationship. Journal of Aesthetic Education. Volume 34, S. 149–166
  127. Ho YC, Cheung MC, Chan AS (2003). „Music training improves verbal but not visual memory: cross-sectional and longitudinal explorations in children“. Neuropsychology 17 (3): S. 439–50
  128. Gaser C, Schlaug G (2003). „Brain structures differ between musicians and non-musicians“. J. Neurosci. 23 (27): S. 9240–5
  129. David. G. Myers. Psychology. 2010. Wortzh Publishers. S. 430
  130. The effect of vitamin-mineral supplementation on the intelligence of American schoolchildren: a randomized, double-blind placebo-controlled trial
  131. Helland IB, Smith L, Saarem K, Saugstad OD, Drevon CA. Maternal supplementation with very-long-chain n-3 fatty acids during pregnancy and lactation augments children's IQ at 4 years of age. Pediatrics. 2003 Jan;111(1):e39-44.
  132. Fish Diet in Pregnancy May Hone Kids' IQ
  133. Arbeitskreis Jodmangel: Schwangere und Stillende: Mehr Jod wegen höherem Bedarf, abgerufen am 13. Februar 2008
  134. Elliott R, Sahakian BJ, Matthews K, Bannerjea A, Rimmer J, Robbins TW: Effects of methylphenidate on spatial working memory and planning in healthy young adults. Psychopharmacology,1997 May;131(2):196–206. Berlin:Springer-Verlag.
  135. Turner DC, Robbins TW, Clark L, Aron AR, Dowson J, Sahakian BJ.: Cognitive enhancing effects of modafinil in healthy volunteers. Psychopharmacology (Berl). 2003 Jan;165(3):260–9. Epub 2002 Nov 1.
  136. Furey ML, Pietrini P, Alexander GE, Schapiro MB, Horwitz B.: Cholinergic enhancement improves performance on working memory by modulating the functional activity in distinct brain regions: a positron emission tomography regional cerebral blood flow study in healthy humans.Brain Res Bull. 2000 Feb;51(3):213–8.
  137. Miskowiak K, Inkster B, O'Sullivan U, Selvaraj S, Goodwin GM, Harmer CJ.: Differential effects of erythropoietin on neural and cognitive measures of executive function 3 and 7 days post-administration. Exp Brain Res. 2008 Jan;184(3):313-21. Epub 2007 Sep 8.
  138. Harumi Kitagawa, Toshiharu Takenouchi, Ryotaro Azuma, Keith A Wesnes, William G Kramer, Donald E Clody and Angela L Burnett: Safety, Pharmacokinetics, and Effects on Cognitive Function of Multiple Doses of GTS-21 in Healthy, Male Volunteers. Neuropsychopharmacology (2003) 28, 542–551
  139. Randall DC, Shneerson JM, File SE.: Cognitive effects of modafinil in student volunteers may depend on IQ. Pharmacol Biochem Behav. 2005 Sep;82(1):133–9. Epub 2005 Sep 2.Click here to read
  140. Mehta MA, Owen AM, Sahakian BJ, Mavaddat N, Pickard JD, Robbins TW.:Methylphenidate enhances working memory by modulating discrete frontal and parietal lobe regions in the human brain. J Neurosci. 2000 Mar 15;20(6):RC65.
  141. Joynson, Robert (1989]: The Burt affair. London: Routledge

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Intelligenz. — Intelligenz.   Trotz enormer, von der empirischen Psychologie in den letzten 100 Jahren unternommener Anstrengungen liegt bis heute keine allgemein anerkannte Definition der Intelligenz vor. Setzt man Intelligenzmaße und Maße für Schulleistungen… …   Universal-Lexikon

  • Intelligenz — ist die Fähigkeit, seine Umgebung zu akzeptieren. «William Faulkner [1897 1962]; amerik. Schriftsteller» Die Delphine haben mindestens die Intelligenz der Menschen, doch keine Arme und Hände, deswegen haben sie die Welt nie erobert, und deswegen… …   Zitate - Herkunft und Themen

  • Intelligénz — (lat.), Verständnis, Einsicht, Erkenntnis, besonders eine solche, die von der sinnlichen Wahrnehmung nicht unmittelbar abhängig oder auf sie beschränkt ist, also die verständige und vernünftige Erkenntnis; dann das Vermögen, eine solche… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Intelligenz — Intelligenz, Einsicht, Bildungsfähigkeit, Verstand …   Damen Conversations Lexikon

  • Intelligenz — Intelligenz, lat. deutsch, Einsicht, Kenntniß, Verstand, Erkenntnißkraft; intelligent, einsichtsvoll, talentvoll …   Herders Conversations-Lexikon

  • Intelligenz-Ei — Intelligenz Ein vermeintlichklugerMensch(abf).WohlAnspielungauf»⇨Eierkopf«.1960ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Intelligenz — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Elefanten haben oft einen hohen Intelligenzgrad …   Deutsch Wörterbuch

  • Intelligenz — Grütze (umgangssprachlich); Denkvermögen; Verstand; Grips (umgangssprachlich); Geist; Köpfchen (umgangssprachlich); Scharfsinnigkeit; Denkfähigkeit; Vernunft; …   Universal-Lexikon

  • Intelligenz — in der Psychologie ein hypothetisches Konstrukt (d.h. eine Erklärung für ein nicht direkt beobachtbares Phänomen), das die erworbenen kognitiven Fähigkeiten und Wissensbestände einer Person bezeichnet, die ihr zu einem gegebenen Zeitpunkt zur… …   Lexikon der Economics

  • Intelligenz — In·tel·li·gẹnz die; ; nur Sg; 1 die Fähigkeit eines Menschen (oder Tiers) zu denken und vernünftig zu handeln <(eine) geringe, durchschnittliche, große Intelligenz> || K : Intelligenzgrad, Intelligenzleistung, Intelligenztest 2 Kollekt;… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”