Kostarika

Kostarika
República de Costa Rica

Republik Costa Rica

Flagge Costa Ricas
Wappen Costa Ricas
Flagge Wappen
Wahlspruch: „¡Vivan siempre el trabajo y la paz!“
(Span. für „Es leben für immer die Arbeit und der Friede!“)
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt San José
Staatsform Präsidialrepublik
Staatsoberhaupt und Regierungschef Präsident Óscar Arias Sánchez
Fläche 51.100 km²
Einwohnerzahl ca. 4.195.914 (Quelle: CIA Juli 2008)
Bevölkerungsdichte 80 Einwohner pro km²
BIP nominal (2007)[1] 26.238 Mio. US$ (83.)
BIP/Einwohner 5.905 US$ (70.)
HDI 0,846 (48.)
Währung 1 Colón = 100 Centimos
1 € = 724,72 CRC
100 CRC = 0,14 €
(Stand: 13. Februar 2009)
US-Dollar teilweise verbreitet
Nationalhymne Noble patria, tu hermosa bandera
Zeitzone UTC−6
Kfz-Kennzeichen CR
Internet-TLD .cr
Telefonvorwahl +506

Costa Rica (spanisch für Reiche Küste, früher auch Kostarika) ist ein Staat in Zentralamerika. Er grenzt im Norden an Nicaragua und im Süden an Panama. Begrenzt wird Costa Rica im Osten durch die Karibik und im Westen durch den Pazifik.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Zusammensetzung der Bevölkerung: 94 % Mestizen und Weiße, 3 % Schwarze, 1 % Indios, 1 % Chinesen, 1 % restliche Ausländer

Unter den Costaricanern mit afrikanischer Abstammung, sind viele Nachkommen eingewanderter Arbeiter von den westindischen Inseln und sprechen daher zumeist ein englisches Kreol.

Costa Rica hat den geringsten Anteil indigener Bevölkerung unter den mittelamerikanischen Staaten, der Großteil der Bevölkerung besteht aus Nachkommen spanischer Einwanderer. Etwa 60 % der Costaricaner leben in Städten. Zwei Drittel der etwa vier Millionen Einwohner des Landes leben im klimatisch begünstigten Hochland, Siedlungsschwerpunkt ist das Valle Central, in dem die bedeutenden Städte San José, Heredia, Cartago und Alajuela liegen. Wichtige Küstenstädte sind Puerto Limón (Karibikküste) und Puntarenas (Pazifikküste). Liberia ist das wirtschaftliche Zentrum der Nordwestregion Guanacaste und verfügt neben San José als einzige weitere Stadt Costa Ricas über einen internationalen Flughafen. Die meisten der wenigen Indios leben heute noch zurückgezogen und in Restgruppen in der Cordillera de Talamanca wo sie allerdings dennoch einem starken Druck der Assimilation ausgesetzt sind.

Religion

Die Bevölkerung ist überwiegend christlich (76,7 % römisch-katholisch, 13,7 % Protestanten). Es bestehen auch Gruppen wie die Zeugen Jehovas, etwa 1,3 %. Die römisch-katholische Konfession ist Staatsreligion des Landes.

Geographie

Topographisch lässt sich Costa Rica in fünf Großräume gliedern: in die vulkanischen Bergketten der Cordilleras, das Valle Central mit der Hauptstadt San José, die Schwemmlandebenen der Karibikküste, die zentrale Pazifikküste und die trockene Halbinsel Nicoya im Nordwesten. In den Cordilleras gibt es eine Vielzahl noch aktiver und auch erloschener Vulkane, darunter der Turrialba. Die drei am meisten besuchten sind der Volcán Poás (2704 m), der Arenal (1633 m) und der Irazú (3432 m).

Der Chirripó Grande (3820 m) ist der höchste Berg des Landes.


Klima

Das Klima Costa Ricas ist durch zwei Jahreszeiten gekennzeichnet: Regen- und Trockenzeit. Die Regenzeit erstreckt sich von Mai bis November, die Trockenzeit von Dezember bis April. Aufgrund der Lage zwischen 8° und 11° nördlicher Breite befindet sich Costa Rica in den Tropen, allerdings differieren die Niederschläge erheblich. In San José fallen im Jahr 1867 mm, in Puerto Limón an der Karibikküste mit 3518 mm fast doppelt so viel.


Geschichte

Die ältesten archäologischen Funde, die eine menschliche Besiedlung Costa Ricas dokumentieren, werden der Zeit zwischen 12.000 und 8.000 vor Christus zugerechnet.[2] Bis zur Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert n. Chr. lebten vermutlich 400.000 Menschen im heutigen Staatsgebiet.[3] 1502 landete Christoph Kolumbus als erster Europäer an der Atlantikküste des heutigen Costa Rica. Die ersten Erkundungen der Küstenregion und des Inlands fanden aber erst 1510 unter Diego de Nicuesa statt.[4] Zwischen 1519 und 1523 wurde dann der Großteil des heutigen Costa Ricas im Namen der spanischen Krone erobert.[5] Die von Kolumbus vorgenommene Bezeichnung Costa Rica y Castillo de Oro (dt.: Reiche Küste und Goldene Burg) sollte sich als Wunschvorstellung herausstellen: Das Land ist arm an mineralischen Rohstoffen oder Edelmetallen. Erst ab 1560 wurde Costa Rica systematisch kolonisiert, spanische Konquistadoren gründeten unter anderem 1563 Cartago, das bis 1823 Hauptstadt Costa Ricas war. Im 17. Jahrhundert festigten die Spanier ihre Herrschaft über Costa Rica, das jedoch wegen seiner Rohstoffarmut und unbedeutenden strategischen Lage eine nachrangige und unterentwickelte Kolonie blieb.

1821 erhielt Costa Rica die Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht Spanien. Die Geschichte Costa Ricas ist, für mittelamerikanische Verhältnisse, eine Geschichte des Erfolgs. Seit dem späten 19. Jahrhundert gab es dort nur zwei kurze Perioden der Gewalt, die die Demokratisierung des Landes beeinträchtigten.

Die Karibik am Ende des 19. Jahrhunderts

Präsident José Figueres Ferrer (1948–1949, 1953–1958, 1970–1974) ließ nach dem Beitritt zum TIAR-Pakt die Armee am 8. Mai 1949 per Verfassung abschaffen und investierte die hierdurch freigesetzten Gelder in den Aufbau des Bildungs- und Gesundheitswesens. Grenzschutzaufgaben hat die Polizei übernommen. Allerdings existiert eine Sicherheitsgarde mit einer Stärke von rund 8400 Mann. 1983 verkündete Präsident Luis Alberto Monge angesichts der Verschärfung der Bürgerkriege in Zentralamerika (v. a. in Nicaragua) die dauernde, aktive und unbewaffnete Neutralität des Landes. Präsident Óscar Arias Sánchez erhielt 1987 für sein Engagement für die friedliche Beilegung von Konflikten in Mittelamerika den Friedensnobelpreis. Costa Rica wird auch die „Schweiz Mittelamerikas“ genannt, nicht nur wegen der bergigen Landschaft, sondern auch wegen des relativen Wohlstands und der oben genannten Neutralität, die sich im Gegensatz zur Schweiz auch durch Fehlen der Armee ausdrückt.

Am 7. Oktober 2007 fand in Costa Rica eine Volksabstimmung (Referendum) über ein Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten von Amerika, Zentralamerika und der Dominikanischen Republik statt, (Tratado de Libre Comercio con los Estados Unidos, Centroamérica y República Dominicana kurz TLC) das mit einer knappen Mehrheit von 51.6 % der abgegebenen Stimmen akzeptiert wurde. Vor dem Referendum über das TLC fanden verschiedenste Diskussionen unter breiter Anteilnahme der Bevölkerung im Fernsehen und im Radio aber auch in Kirchen, Schulen, Universitäten und öffentlichen Plätzen statt. Die Kampagne für das TLC wurde vor allem vom derzeitigen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Óscar Arias Sánchez und seiner Partei der Partido Liberación Nacional (PLN) getragen, aber auch von Intellektuellen, Politikern und Wirtschaftsvertretern unterstützt. (z. B. von dem Ex-Wirtschaftsminister Alfredo Volio) Die Kampagnen gegen das TLC wurden dagegen von der Oppositionspartei Partido Accion Ciudadana (PAC) und deren Vertretern Otton Solis und Jose Miguel Corrales unterstützt. Es bildeten sich aber auch verschieden private Initiativen gegen das TLC, die unter dem Slogan „¡Mi corazón dice no!“ (Mein Herz sagt nein!) zusammengefasst waren.

Es war weltweit das erste Mal, dass ein öffentliches Referendum über eine Freihandelszone veranstaltet wurde. Bemerkenswert ist auch, dass es trotz einer teilweise recht emotional geführten Debatte nach dem Referendum zu keinen nennenswerten Krawallen oder Zerstörungen kam.

Gesundheit

In Costa Rica gibt es etwa 6.800 Ärzte, das sind pro 1000 Einwohner etwa 1,69 (Stand 2005). Für Gesundheitsaufgaben gibt das Land zur Zeit etwa $689.654.600 aus. Die tägliche Nahrungsaufnahme pro Kopf beträgt etwa 2610 kcal. H.I.V.-infizierte (Stand 2005): 12.000. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag 2004 bei 78,3 Jahren.[6]

Administrative Gliederung

Das Hauptgebäude der Banco Nacional de Costa Rica in San José
Provinzen Costa Ricas
Costa Rica gliedert sich in sieben Provinzen (provincias):
  1. Alajuela (nördlich der Hauptstadt)
  2. Cartago
  3. Guanacaste (Nordwesten)
  4. Heredia
  5. Limón
  6. Puntarenas (Südwesten)
  7. San José (Gebiet rund um die Hauptstadt)

Die Provinzen sind in Kantone (cantones) untergliedert, von denen jeder wiederum in eine unterschiedliche Anzahl Distrikte (distritos) aufgeteilt wird. Genauso wie die Provinzen sind alle Kantone und Distrikte innerhalb ihrer nächsthöheren Verwaltungseinheit durchnummeriert. Insgesamt gibt es 81 Kantone und 470 Distrikte.[7]

Costa Rica ist außerdem in sechs Regionen (regiones) unterteilt: Central, Chorotega, Pacífico Central, Brunca (auch Pacífico Sur), Huetar Atlántica und Huetar Norte. Diese Regionen sind im Gegensatz zu den Provinzen keine Verwaltungseinheiten, sondern die Unterteilung wurde zum Zweck sozioökonomischer Untersuchungen vorgenommen. Jede Region umfasst mehrere Kantone verschiedener benachbarter Provinzen.[8] Die Namen Chorotega, Brunca und Huetar sind abgeleitet von den gleichnamigen indigenen Völkern.

Wirtschaft

Bananenplantage in Costa Rica
Bevölkerungsentwicklung x1000

Obwohl Costa Rica immer noch stark landwirtschaftlich geprägt ist, konnten auch andere Wirtschaftssektoren ausgebaut werden. Eine große Bedeutung hat inzwischen der Tourismus, der 2001 mit 1,1 Millionen ausländischen Besuchern 1,3 Mrd. US-$ Einnahmen brachte. Daneben wurde auch der High-Tech-Sektor ausgebaut; einer der bedeutenden Devisenbringer des Landes ist eine Chipfabrik der Firma Intel. Der Anteil der Landwirtschaft am BIP betrug im Jahre 2005 7,9% (1965 noch 23,5%) während die Industrie 20,2% und die Dienstleistungen 59,9% beitrugen. [9] Die meisten Industriebetriebe konzentrieren sich auf der Zentralen Hochebene um die Hauptstadt San José. Der Bananenanbau in ausgedehnten Plantagen befindet sich traditionell an der Karibikküste um den Hafen Puerto Limón und neuerdings auch an der Pazifikküste um die Hafenstadt Golfito.

Costa Rica ist der zweitgrößte Bananen-Exporteur der Welt. In der Produktion von Bananen liegt Costa Rica mit 2,7 Millionen Tonnen jedoch weltweit nur auf dem 7. Platz hinter Indien mit 15,1 Millionen Tonnen, Ecuador mit 7,56 Millionen Tonnen, Brasilien mit 5,5 Millionen Tonnen, China mit 5,2 Millionen Tonnen, Philippinen mit 4,5 Millionen Tonnen und Indonesien mit 3,6 Millionen Tonnen (die Angaben beziehen sich auf die Produktion im Jahr 2001).[10]

Ein weiteres Exportprodukt ist Kaffee, der hauptsächlich im Valle Central angebaut wird. Bis Ende der 1980er Jahre war Kaffee das wichtigste Exportprodukt. Weitere Agrarprodukte, die exportiert werden, sind Ananas, Papaya, Melonen, Macadamia-Nüsse und Zierpflanzen.

Die wirtschaftliche Bedeutung von Rinderzucht und Zuckerrohr nimmt weiterhin ab.

Inzwischen gilt der Tourismus als der wichtigste Wirtschaftsfaktor Costa Ricas.

Am 7. Oktober 2007 hat Costa Rica in einem Referendum dem Freihandelsvertrag Cafta mit den USA zugestimmt. Die Wahlkommission teilte mit, dass nach Auszählung von 90 % der Stimmen die Befürworter mit 51,7% in Führung liegen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 60 % von insgesamt 2,6 Mio. Wahlberechtigten. Der Costa Ricanische Präsident Oscar Arias geht nun als Sieger aus der Abstimmung hervor. Seine Hoffnungen waren, dass mit dem Freihandelsvertrag die staatlichen Monopole fallen und Investitionen angezogen werden könnten, wodurch Arbeitsstellen geschaffen werden. Dem Referendum waren heftige Kontroversen vorausgegangen. Die Gegner des Freihandels argumentierten, das Land sei nicht gewappnet und noch nicht reif für die Beseitigung der Handelsschranken. Sie behaupteten weiter, dass die USA Costa Rica mit Waren überschwemmen würde und dies würde zu Arbeitsplatzverlusten führen. Die Zustimmung zum Referendum sei auch als Verrat am eigenen Land zu werten, gehe doch die nationale Souveränität dadurch verloren. [11]

Wirtschaftsstruktur nach Sektoren

Landwirtschaft Industrie Dienstleistungen
Anteil am BIP
Stand: 2007[9]
8,6% 29,4 % 62,1%
Anteil an Erwerbstätigkeit
Stand: 1999 (Schätzung)[12]
20 % 22 % 58 %

Costa Rica importierte im Jahr 2002 für 6,65 Mrd. US-$ Waren und exportierte gleichzeitig für 5,25 Mrd. US-$, hatte also eine negative Handelsbilanz. Wichtigste Importgüter waren Rohstoffe (55 %), Konsumgüter (19 %) und Investitionsgüter (17 %). 34 % aller Importe kamen aus den USA.

Hauptabnehmerländer für die Costa Ricanischen Exporte waren die USA mit 33 %, Guatemala (7 %), Nicaragua (6 %) und Deutschland (6 %).

Das durchschnittliche BIP/Kopf betrug im Jahre 2005 4.620 US-$ und 10.434 US-$/KKP.[13]

Staatsausgaben für Gesundheit, Bildung und Verteidigung

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Politik

Costa Rica ist eine Präsidialrepublik. Der Präsident wird alle vier Jahre vom Volk direkt gewählt und kann nach einer Legislaturperiode zunächst nicht wiedergewählt werden. Seit 2006 hat Oscar Arias Sanchez dieses Amt inne, der bereits zwischen 1986 und 1990 Präsident Costa Ricas war.

Das Einkammer-Parlament besteht aus 57 Abgeordneten und wird alle vier Jahre nach Verhältniswahl gewählt.

Präsidenten

Siehe: Liste der Präsidenten von Costa Rica

Bildung

Die erste Universität wurde 1843 gegründet, wegen ihrer engen Bindung zur katholischen Kirche aber 1888 wieder geschlossen. Die heute größte und renommierteste Hochschule ist die Universität von Costa Rica. Das Land hat ein hohes Bildungsniveau, die Analphabetenquote ist mit 4,2 Prozent nach Kuba (3%) die niedrigste Mittelamerikas[14]. Es gilt eine sechsjährige Schulpflicht[15].

Bereits 1940 wurde die erste Behindertenschule von Fernando Centeno Güell eröffnet.

Kultur

National-Theater

Schriftsteller

  • Alfonso Cháse
  • Carmen Naranjo
  • Carlos Luis Fallas
  • Manolin Ortega
  • Fernando Contreras
  • Leon Octavio Alonso
  • Fernando Centeno Güell

Musik

Siehe: Café Chorale

Sport

Der Fußball hat in Costa Rica einen hohen Stellenwert, bekanntester Spieler der Nationalmannschaft ist Paulo Wanchope. 2006 nahm die Mannschaft von Costa Rica an der Fußball-Weltmeisterschaft teil, wo sie mit Deutschland das Eröffnungsspiel in München bestritt, das Costa Rica jedoch mit 2:4 verlor. Das 2. Spiel verloren sie mit 0:3 gegen Ecuador, was gleichzeitig das WM-Aus bedeutete. Das letzte Spiel wurde mit 1:2 gegen Polen verloren.

Die nationale Fußball-Liga wird von zwei Klubs dominiert. Zum einen von dem Rekordmeister Saprissa aus der Hauptstadt San Jose, zum anderen dem Verein Liga Deportiva Alajuelense aus Alajuela.

Naturschutz

Tropischer Nebelwald
Ein „Arbol de Guanacaste“, der Nationalbaum Costa Ricas
Würgefeige an der Pazifik-Küste bei Cabo Blanco.
Brüllaffe auf der Halbinsel Nicoya.


Rund 27 % der Fläche Costa Ricas stehen unter Naturschutz. In dem 1969 erlassenen Gesetz zur Erhaltung des Waldes wurde Santa Rosa im Nordwesten des Landes an der Pazifikküste als erster Nationalpark eingerichtet. Gleichzeitig wurde eine Nationalparkverwaltung geschaffen, die aber zunächst weder genügend finanzielle Mittel noch Personal besaß, um den Park wirksam gegen Bauern und Neusiedler zu schützen. Der Privatinitiative Einzelner (siehe: Regenwald der Österreicher) ist es zu danken, dass inzwischen die Situation deutlich besser geworden ist. Mehr als 20 Nationalparks gibt es über das Land verstreut mit ganz unterschiedlichen charakteristischen Merkmalen.

Der Natur- und Waldschutz wird in Costa Rica inzwischen als wichtiger Bestandteil der staatlichen Umweltpolitik angesehen, so dass sich große Flächen des einst stark dezimierten Regenwaldes erholen konnten. Hatten Holzfäller in den 1970er und 1980er Jahren rund 80 Prozent des costa-ricanischen Regenwaldes gerodet, ist heute wieder mehr als 50 Prozent des Landes von Wald bewachsen. Zum Schutz des Waldes setzt Costa Rica erfolgreich auf den Ökotourismus. So geben rund 1,5 Millionen Touristen jährlich fast 1,5 Milliarden Dollar für einen Besuch der Regenwälder und anderer ökologischer Ziele Costa Ricas aus.[16]

Die zu Costa Rica gehörende unbewohnte Cocos-Insel (Isla del Coco) liegt 500 km vor der Küste im Pazifischen Ozean und darf nur mit besonderer Genehmigung betreten werden. Sie ist wie auch die Nationalparks La Amistad und Guanacaste von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.

Südlich von Puerto Viejo

(Puerto Viejo de Talamanca)

Vor Puerto Viejo befindet sich der Nationalpark Cahuita mit Vögeln, Schlangen, Echsen und Schmetterlingen. In den Baumwipfeln findet man Mantel-Brüllaffen. Auf der küstennahen Strecke in Richtung Manzanillo herrscht in den meisten Abschnitten dichter Wald. Im Tierschutzgebiet Gandoca Manzanillo sind Pflanzen, Meer und Tiere geschützt. Auf der Strecke bewegen sich Tukane, Faultiere und Herden von Affen mit kräftigem Greifschwanz, die sich von Blättern ernähren. Ebenfalls häufig in diesem Teil Costa-Ricas sind Weißgesichts-Kapuzineraffen. Die seltenen Rotrücken-Totenkopfäffchen hingegen können nur noch im südpazifischen Raum Costa-Ricas, z.B. in den Nationalparks Manuel Antonio und Corcovado, beobachtet werden. Die vierte Affenart Costa-Ricas, der Geoffroy-Klammeraffe, bevorzugt dichte Waldgebiete und ernährt sich von Insekten und kleinen Früchten. In bewohnten Gegenden können Rabengeier beobachtet werden, die von den kleineren Nicaragua-Krähen im Flug vertrieben werden, wenn sie ihr Revier kreuzen.

Siehe auch

Quellen

  1. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  2. Molina, Iván/ Palmer, Steven (2006): The History of Costa Rica, San José, S. 3.
  3. Carmack, Robert M. (1993): Perspectivas sobre la historia antigua de Centroamérica, in: ders. (Hrsg.): Historia General de Centroamérica Nr. 1, Historia Antigua, S. 300.
  4. Molina, Iván/ Palmer, Steven (2006): The History of Costa Rica, San José, S. 23.
  5. Molina, Iván/ Palmer, Steven (2006): The History of Costa Rica, San José, S. 20.
  6. UNDP: Human Development Report 2006, S. 283: [1]
  7. Offizielle Liste des Ministeriums für Infrastruktur
  8. Decree 16068-PLAN of 2/15/85 auf glin.gov
  9. a b Länderinformationen Costa Rica des deutschen Auswärtigen Amts Stand: 18. Januar 2007
  10. Weltweiter Bananenmarkt Zusammenfassung der UNCTAD (englisch)
  11. [2] Neue Zürcher Zeitung (2007): Ein Ja zum Freihandel mit den USA,erschienen in Neue Zürcher Zeitung vom 9. Oktober 2007
  12. Länderinformationen Costa Rica im CIA World Factbook (englisch) abgefragt am: 18. Januar 2007
  13. World Economic Outlook Database, September 2006 des Internationalen Währungsfonds.
  14. Statistiken des PRIE über Costa Rica
  15. Ley Fundamental de Educación, Artikel 8; Convenio Centroamericano sobre Unificación Básica de la Educación, Artikel 18
  16. Der Spiegel, Nr. 21, S. 132 f., 19. Mai 2008: Artikel: Der Preis des Lebens/Marktplatz der Natur

Literatur über Costa Rica

  • Magazin „Costa Rica Spirits – Deutsch-Englisches Reisemagazin”, www.costarica-spirits.com, ISSN 1659-3405
  • Sebastian Huhn und Torge Löding: Zentralamerika: Sozialer Konflikt um CAFTA und seine Folgen – GIGA Focus Lateinamerika
  • Andreas Maislinger (Hg.), Costa Rica. Politik, Gesellschaft und Kultur eines Staates mit ständiger aktiver und unbewaffneter Neutralität. Inn-Verlag, Innsbruck 1986, ISBN 3-85123-091-4
  • Detlev Kirst: Costa Rica, Reisehandbuch, ISBN 3-8317-1391-X
  • Patrick Spittler: Entwicklung und wirtschaftliches Potential der sekundären regengrünen Trockenwälder in Costa Rica. Göttinger Beiträge zur Land- und Forstwirtschaft in den Tropen und Subtropen, Heft 144. (Dissertation.) Goltze, Göttingen 2001, ISBN 3-88452-405-4
  • Sebastian Huhn: Die marode Musterdemokratie Costa Rica – GIGA Focus Lateinamerika

Weblinks

9.95-847Koordinaten: 10° N, 84° W


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