- Kottabos
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Kottabos (griechisch: κότταβος) ist der Name eines von den Griechen hauptsächlich im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. mit besonderer Vorliebe bei Trinkgelagen betriebenen Geschicklichkeitsspieles. Das Trinkspiel stammte aus den griechischen Kolonien Siziliens und kam etwa im 4. Jahrhundert v. Chr. aus der Mode.
Inhaltsverzeichnis
Ablauf
Beim Kottabos kam es darauf an, auf dem Sofa liegend, einige Tropfen Wein in möglichst hohem Bogen nach einem als Ziel dienenden Becken oder einer Schale (Kottabeion), so zu schleudern, dass nichts vergossen und das Ziel mit vernehmlichem Klatschen getroffen wurde. Man nahm dazu eine nach dem Trinken in der Schale verbliebene Neige, den letzten Schluck. Vasenbilder zeigen Teilnehmer am Spiel mehrfach mit zwei Gefäßen. Dies deutet darauf hin, dass das für das Weinschleudern verwendete Gefäß auf diesem Weg mehrfach nachgefüllt wurde. Es existierten zahlreiche Varianten, z. B. mit Figuren, die getroffen werden oder schwimmenden Schälchen, die versenkt werden mussten. Häufig wird ein kandelaberartiges Gerät dargestellt, auf dessen Spitze eine zu treffende Metallscheibe lose auflag. Mit dem Spiel war auch, je nach Erfolg, eine Art Liebesorakel verbunden. Häufig sind Hetairen beteiligt und installieren die Gerätschaft. Auch Amor selbst schlüpft in diese Rolle. Aischylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes und Antiphanes beschrieben das Spiel und erfreuten sich selbst daran. Auch auf Vasen dieser Zeit sind Männer beim Kottabos zu sehen.[1]
Literatur
- C. Sartoris. Das Kottabos-Spiel der alten Griechen (1893)
- A. Higgins. Recent Discoveries of the Apparatus used in playing the Game of Kottabos (Archaeologia, 1888)
- "Kottabos" in Daremberg und Saglios Dictionnaire des antiquités grecques et romaines
- L. Becq de Fouquibres. Les Jeux des anciens (1873)
Weblinks
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Commons: Kottabos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- das Kottabosspiel
Einzelnachweise
Kategorien:- Trinkspiel
- Geschicklichkeitsspiel
- Historisches Spiel
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