Kowalke

Kowalke
Gedenktafel für Alfred Kowalke

Alfred Kowalke (* 11. April 1907 in Rummelsburg bei Berlin; † 6. März 1944 in Brandenburg-Görden) war ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kowalke wuchs in einer Arbeiterfamilie auf und machte eine Lehre zum Tischler. Er schloss sich 1921 dem KJVD an und trat 1925 der KPD bei. Ab 1931 arbeitete Kowalke hauptamtlich im ZK der KPD. 1932/1933 hielt er sich zu Studienzwecken in Moskau auf.

Im Mai 1933 kehrte Kowalke nach Deutschland zurück und schloss sich in Berlin dem antifaschistischen Widerstand an. Die Nationalsozialisten hatten die Absicht, ihn zu verhaften, so dass er im November desselben Jahres in das Ausland emigrierte. Im Auftrag seiner Partei arbeitete er in der Prager Abschnittsleitung, die den kommunistischen Widerstand in Mitteldeutschland organisierte. 1937 wechselte Kowalke zur Abschnittsleitung West nach Amsterdam. Als Instrukteur des ZK der KPD überschritt er mehrmals illegal die deutsch-niederländische Grenze und war in Bremen, Dortmund und im Aachener Raum tätig. Er konnte dort Informationen über die Lebenswirklichkeit im nationalsozialistischen Deutschland sammeln. Seit 1941 gehörte Kowalke zum Kern der Widerstandsorganisation um Wilhelm Knöchel, den er aus der Zeit seines Amsterdamer Exils kannte. Mehrfach stellte Kowalke Kontakte zur Widerstandsgruppe um Robert Uhrig her und überbrachte Direktiven zur Organisierung des illegalen Kampfes. Während seiner Aufenthalte in Berlin wohnte er wahlweise bei dem Arbeitersportler Hans Zoschke oder dem Ehepaar Charlotte und Erich Garske. Am 2. Februar 1942 wurde Kowalke in Berlin verhaftet, am 5. November 1943 verurteilte ihn der Volksgerichtshof zum Tode.[1] Das Urteil wurde am 7. März 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden vollstreckt.

Ehrungen

An seinem ehemaligen Wohnhaus in der Boxhagener Straße 51 in Berlin-Friedrichshain erinnert eine Gedenktafel an ihn. Auf der Halbinsel Stralau trugen „Erholungsgärten“ den Namen Alfred Kowalke und ein Gedenkstein mit der Inschrift „Die Toten mahnen. Alfred Kowalke, geboren 11. 4. 1907, hingerichtet 7. 3. 1944“ ehrte ihn.[1] Zu seinen Ehren wurde 1976 die Wilhelmstraße in Berlin-Friedrichsfelde in Alfred-Kowalke-Straße umbenannt. Ebenso trägt eine Kleingartenanlage am Rummelsburger See seinen Namen. Eine Oberschule in der Pettenkoferstraße 20-24 in Berlin-Friedrichshain trug bis 1990 den Ehrennamen „Alfred Kowalke“.

Literatur

  • Luise Kraushaar (Hg.): Deutsche Widerstandskämpfer 1933–1945. Biographien und Briefe. Band 1. Dietz, Berlin 1970, S. 516–519.
  • Peter Altmann: Der deutsche antifaschistische Widerstand 1933–1945 in Bildern und Dokumenten. Röderberg-Verlag, Frankfurt am Main 1975, S. 208.
  • Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hg.): Lexikon des Widerstandes 1933–1945. 2. Auflage. C. H. Beck, München 1998, S. 119.
  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Berlin 2004. S. 402.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Hans Maur: Gedenkstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Friedrichshain, hrsg. von der "Bezirkskommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung", 1981

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