- Kraftwerk Berlin-Reuter West
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Das Heizkraftwerk (HKW) Reuter West wurde in Nachbarschaft des Kraftwerks Reuter als Grundlast-Kraftwerk gebaut. Die beiden 300-MW-Blöcke gingen 1987 und 1988/89 in Betrieb. Heute ist das 600-MW-HKW Reuter West das leistungsstärkste Kraftwerk der Vattenfall Europe AG in Berlin.
- Betreiber: Vattenfall Europe Berlin AG & Co. KG (ehemals BEWAG)
- Name: HKW Reuter West, Block D+E
- Kapazität: 300 MW (je Block)
- Status: Kommerzieller Betrieb
- Kesselbauer: Balcke-Dürr
- Brennstoff: Steinkohle
- Kühlung: Kühlturm
- Leittechnik: Invensys I/A Series
Bau und Planung
Die ursprüngliche Planung für den Bau des Kraftwerkes sah eine Bauhöhe für Kesselhäuser und Kühlturm von mehr als 100 m vor. Wegen des 2,5 km entfernten Flughafens Tegel wurde jedoch nur eine Höhe von 100 m genehmigt.
Die Baupläne wurden dementsprechend angepasst, jedoch blieben die Grundflächen der Kesselhäuser unverändert. Die Kessel wurden in ihrer Höhe auf 74 m reduziert, was durch einen größeren Querschnitt ausgeglichen wurde. Das hatte zur Folge, dass die Langrohrbläser auf mittlerer Höhe länger wurden. An diesen Stellen erreichten sie fast die Kesselhausinnenwände und ein Passieren der Bläser wäre nicht mehr möglich gewesen. Deswegen wurde in diesen Bereichen ein Anbau von ca. 1,50 m Breite vorgenommen.
Bei dem Kühlturm handelt es sich um einen Naturzugkühlturm, der auch gegenüber der ursprünglichen Planung in der Höhe reduziert ausgeführt werden musste. Das hatte zur Folge, dass nicht der gewünschte Wirkungsgrad erzielt wurde.
Dem Kesselhaus ist ein Katalysator (DeNOx) zur Reduzierung der Stickoxide nachgeschaltet. Dieser wird von zwei Betonstützen getragen, in denen sich ein Aufzug und ein Treppenhaus befinden.
Ein Elektrofilter wurde dem Katalysator nachgeschaltet. Dieser filtert Flugasche (vom Gesetzgeber auch als Staub bezeichnet) aus den Rauchgasen.
Anschließend befinden sich die Saugzuggebäude, die Rauchgasentschwefelungsanlage und der 122 m hohe Schornstein.
Der erste Mast der von der Schaltanlage ausgehenden 380 kV-Freileitung ist aus ästhetischen Gründen als schornsteinähnlicher 66 m hoher Betonmast (mit Stahlfachwerktraversen) ausgeführt worden.
Literatur
- Bewag: Musteranlagen der Energiewirtschaft: Heizkraftwerk Reuter West. Energiewirtschaft und Technik Verlagsgesellschaft, Berlin 1989.
- Hilmar Bärthel: Anlagen und Bauten der Elektrizitätserzeugung, in Berlin und seine Bauten, Teil X, Band A (2) Stadttechnik. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2006, ISBN 3-86568-012-7
Siehe auch
52.53527777777813.242777777778Koordinaten: 52° 32′ 7″ N, 13° 14′ 34″ O
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