Kreiselschwader

Kreiselschwader

Der Schwader ist ein landwirtschaftliches Gerät, das dem Zusammenfassen von Erntegut wie Heu oder Stroh zu gleichmäßigen (Nacht-)Schwaden (örtlich auch Ladscheiben, Reihen, Striche, Ruder, Striegel) dient. Diese können dann mit der Ballenpresse, einem Feldhäcksler oder einem Ladewagen aufgenommen werden. Außerdem wird das Anwelkgut auch abends in diese Form gebracht, damit es vor dem nächtlichen Tau besser geschützt wird und der Boden morgens besser abtrocknen kann, bevor das Halmgut anschließend wieder mit dem Heuwender gleichmäßig verteilt wird, damit es weitertrocknen kann.

Inhaltsverzeichnis

Bauarten

Es gibt viele unterschiedliche Bauarten von Schwadern. Die hier nicht beschriebenen Geräte sind Vielfachgeräte und werden im Artikel über Heuwender dargestellt.

Kreiselschwader

neuer 2-Kreiselschwader
Kreiselschwader (neueres Modell, per Heckhydraulik anzuheben)

Der Kreiselschwader besitzt einen oder mehrere horizontale Kreisel mit 7 bis 15 Zinkenarme, die über die Zapfwelle oder die Hydraulik vom Traktor aus angetrieben werden. An den Armen sind mehrere Rechzinken befestigt, die senkrecht über den Boden streifen und das Erntegut zur Seite oder bei mehreren Kreiseln auch zur Mitte transportiert. Über eine Kurvenbahnsteuerung werden die Zinken ausgelenkt und das Halmgut abgelegt. Durch die lockere Ablegung kann der Schwad noch durchlüften. Die großen Kreisel von bis zu 4 m erschweren die Bodenanpassung. Durch Kombination von zwei oder vier Kreiseln können Arbeitsbreiten von über 12 m erreicht werden. Die Arbeitsgeschwindigkeit beträgt etwa 10 km/h.

Sternradschwader

Sternradschwader
moderner Sternradschwader

Er besteht aus 3–20 Zinkenrädern, den sogenannten Sternrädern, die das Halmgut schräg zur Fahrtrichtung von einem Stern zum anderen weiterschieben und als Schwad ablegen. Die federnd aufgehängten bodengetriebenen Sternräder haben eine gute Bodenanpassung und behandeln das Erntegut sehr schonend. Allerdings lässt die Arbeitsleistung bei schwerem und nassem Mähgut nach. Die Sternradschwader gibt es als Seitenschwader, die den Schwad seitlich ablegen und als Mittelschwader mit einer Arbeitsbreite von fast 12 m. Die neueren kleinen Geräte sind an der Dreipunkthydraulik angebaut. Alle anderen werden gezogen. Die größeren Geräte haben zudem einen gelenkigen Rahmen, der die Bodenanpassung nochmals verbessert. Die Arbeitsleistung liegt aufgrund der weit höheren möglichen Arbeitsgeschwindigkeit (v > 20 km/h) deutlich über der von Kreiselschwadern gleicher Breite. Die Anschaffungs- und Betriebskosten sind aufgrund der einfacheren Bauweise niedriger als bei Kreiselschwadern. Die Einführung der Sternradrechwender anfangs der fünfziger Jahre im letzten Jahrhundert war ein Meilenstein in der Entwicklung neuer Techniken zur Rationalisierung der Grundfutterernte. Während der Sternradrechen in Deutschland mit Entwicklung der Kreiselschwader an Bedeutung verloren hat, ist er in anderen Ländern, vor allem in Nordamerika beliebt und weit verbreitet.

Rotorschwader

Der Rotorschwader besitzt mehrere horizontale Kreisel mit gleicher Drehrichtung. Durch angebrachte Zinken befördert er das Erntegut quer zur Fahrtrichtung und legt es an der Seite ab. Aufgrund der eingeschränkten Arbeitsbreite erlangte er kaum Bedeutung.

Hersteller

Literatur

  • Die Landwirtschaft: Band 3 – Landtechnik Bauwesen. BLV Verlagsgesellschaft, München, ISBN 3-405-14349-7
  • Udo Bols: Landwirtschaftliche Anbaugeräte für Traktoren in früherer Zeit. Verlag Podszun-Motorbücher GmbH, Brilon, ISBN 978-3-86133-441-5

Weblinks


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