Kreuzzugslyrik

Kreuzzugslyrik

Als Kreuzzugslyrik bezeichnet man eine spezielle Form der Lyrik, die sich mit den Kreuzzügen befasst und auch historische Geschehnisse poetisch wiedergibt. Grundsätzlich kann man jedoch die Kreuzzugslyrik nicht als eigene Dichtungsgattung bezeichnen, da sie durch den Inhalt bestimmt wird.

Inhaltsverzeichnis

Zeitliche Einordnung

Die ersten deutschsprachigen Kreuzlieder entstanden bereits vor dem Zweiten Kreuzzug (1147–1149). Aus der Zeit des Vierten Kreuzzuges sind keine Dichtungen der Kreuzzugslyrik überliefert. Erst ab dem Fünften Kreuzzug (1217–1229) sind wieder Gedichte bekannt.

Kreuzzugsdichter

Bedeutende Kreuzzugsdichter waren Friedrich von Hausen, Albrecht von Johansdorf, Hartmann von Aue und Reinmar der Alte.

Motivik

Die Thematik und die Motive der Kreuzzugslyrik sind vielfältig. Größtenteils besteht die Dichtung aus den Gedanken, die sich der Held über den Kreuzzug macht. Die Kreuzlieder sind von Hoffnung und Trauer geprägt. Während der Held auf Gottes Lohn hofft, sorgt er sich gleichzeitig um die Daheimgebliebenen.

Die Dichtung der Kreuzlieder ist, ähnlich wie beim Minnesang, gleichförmig. Oftmals wird ein typischer Gedankenkreis eingebracht, wie den Leiden Gottes für die Menschen, nach denen der Mensch sich revanchieren muss und die Vergebung der Sünden und Seligkeit als Belohnung von Gott.

Literatur (Auswahl)

  • Maria Böhmer: Untersuchungen zur mittelhochdeutschen Kreuzzugslyrik, Bulzoni, Rom 1968
  • Ingrid Hartl: Das Feindbild der Kreuzzugslyrik. Das Aufeinandertreffen von Christen und Muslimen (Reihe: Wiener Arbeiten zur Germanischen Altertumskunde und Philologie - Band 40), Peter Lang Verlag, Bern u.a. 2009, ISBN 978-3-03910-956-2

Weblinks

  • Literatur zum Schlagwort Kreuzzugslyrik im Katalog der DNB und in den Bibliotheksverbünden GBV und SWB

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