- Kruswica
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Görlitz Höhe: 119 m ü. NN Fläche: 106,63 km² Einwohner: 3859 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km² Postleitzahl: 02957 Vorwahl: 035771 Kfz-Kennzeichen: GR Gemeindeschlüssel: 14 6 26 250 Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Geschwister-Scholl-Straße 100
02957 KrauschwitzWebpräsenz: Bürgermeister: Rüdiger Mönch Lage der Gemeinde Krauschwitz im Landkreis Görlitz Krauschwitz, sorbisch Krušwica, ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz. Sie liegt im Nordosten Sachsens an der deutsch-polnischen Grenze.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Krauschwitz liegt in der Muskauer Heide im nordöstlichen Teil des Landkreises, etwa fünf Kilometer nordöstlich von Weißwasser. Im Osten des eigentlichen Ortes Krauschwitz fließt die Lausitzer Neiße, entlang der die Ortsteile stromaufwärts gen Südosten liegen:
- Sagar (Zagor)
- Skerbersdorf (Skarbišecy)
- Pechern (Pěchč)
- Werdeck (Wjertko)
- Podrosche (Podróždć)
- Klein Priebus (Přibuzk)
Geschichte
Krauschwitz wird als Kruswica erstmals im Jahr 1400 in den Bautzener Ratsakten urkundlich erwähnt. Der Nachbarort Keula wird bereits 1268 erwähnt. Der Name Krauschwitz kommt aus dem Slawischen und bedeutet „Birnendorf“. Im Jahr 1771 wird die erste Schule gegründet. Bei einem Waldbrand im Jahr 1775 wird der Ort fast vollständig zerstört. Mit dem Bau der sächsisch-preußischen Staatsstraße (heutige Bundesstraße 115) von Görlitz nach Cottbus 1830 wird die Gemeinde an das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen. Im Jahr 1938 werden die damaligen Orte Krauschwitz und Keula zur Gemeinde Krauschwitz vereinigt. Am 1. Januar 1994[2] schließen sich die Gemeinden Klein Priebus (mit den Ortsteilen Podrosche und Werdeck), Pechern, Sagar und Skerbersdorf mit Krauschwitz zusammen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern, die sich wie folgt verteilen:
- 6 Sitze – CDU
- 4 Sitze – Freie Wählervereinigung Krauschwitz (FWK)
- 3 Sitze – Die Linke
- 2 Sitze – SPD
Daneben gibt es einen achtköpfigen Ortschaftsrat für die Orte Sagar, Skerbersdorf, Pechern, Werdeck, Podrosche und Klein Priebus.
Wappen
Dem Wappen liegen mit Blau und Gelb die Farben der Oberlausitz zugrunde. Darin sind im oberen Teil drei Birnen, die sich auf den sorbischen Namen Krušwica ‘Birnendorf’ beziehen. Amboss und Hammer im unteren Teil symbolisieren die Eisenverhüttung, die den Grundstein für die Gründung Keulas legte.
Gemeindepartnerschaften
Krauschwitz unterhält zwei Partnerschaften, zum einen mit dem am gegenüber liegenden Neißeufer befindlichen Przewóz (deutsch Priebus), zum anderen mit der Schwarzwaldgemeinde Ottersweier.
Die Partnerschaft mit Ottersweier ergab sich 1989, als in der Wendezeit der Krauschwitzer Gemeindewehrleiter einen Brief an die westdeutsche Gemeinde mit der gleichen Postleitzahl, 7583, schrieb. Diesem folgten bald gegenseitige Besuche und im Jahr 2003 die Gründung eines Freundeskreises. „Nach 18 Jahren wilder Ehe“ wurde am 4. Oktober 2007 ein Partnerschaftsvertrag unterschrieben.[3]
Die Partnerschaft mit Przewóz besteht seit dem 30. April 2004, nachdem die Gemeinden bereits seit 1995 am 30. April einen Tag der deutsch-polnischen Begegnung feiern. Vertieft wird die Partnerschaft bei den Feuerwehren und seit 2007 bei den Kindertagesstätten. Für letztere wurde unter anderem vereinbart, dass die jeweils andere Sprache als Begegnungssprache unterrichtet wird.[4]
Wirtschaft
Die vorindustrielle Entwicklung begann 1440 in Krauschwitz mit der Installation des Eisenhammers zu Keula, eine der ältesten Eisengießereien Deutschlands und Grundstein der späteren Keulahütte. Vor der Wende war Krauschwitz eine stark von Industrie geprägte Gemeinde. Die größten Arbeitgeber Keulahütte, Steinzeugwerk sowie Kreisels Entstaubungstechnik beschäftigten im Jahr 1990 deutlich mehr als 1.000 Mitarbeiter. Größter Arbeitgeber ist auch im Jahr 2008 noch die zur VEM Gruppe gehörende Keulahütte GmbH. Zweitgrößtes Unternehmen ist die KREISEL Umwelttechnik GmbH & Co. KG.
Verkehr
In der Gemeinde kreuzen sich die B 115 und die B 156. Neben dem Grenzübergang Bad Muskau–Łęknica bildet der Grenzübergang Podrosche–Przewóz einen wichtigen Anschluss an die polnische Neißeseite. Ein weiterer Grenzübergang zwischen Sagar und Łęknica befindet sich im Bau (Stand 2009).
Durch Krauschwitz führt die Waldeisenbahn Muskau (600 mm Spurweite) auf ihrem Weg zwischen Weißwasser und Bad Muskau. Die ehemals durch Krauschwitz führende Bahnstrecke Weißwasser–Bad Muskau wurde zwischenzeitlich teilweise rückgebaut.
Sehenswürdigkeiten und Freizeiteinrichtungen
Ein Ganzjahresbad, die Erlebniswelt Krauschwitz, bietet für Kinder und Erwachsene Erholung. Über die Geschichte der Region informiert das Museum Sagar. Darüber hinaus gibt es diverse Schrotholzhäuser.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Der Unternehmer Adolf Merckle (1934–2009) wurde 2006 in Würdigung seiner Leistungen für den Erhalt der Keulahütte und der damit verbundenen Arbeitsplätze zum ersten Ehrenbürger von Krauschwitz ernannt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Theodor Ickler (* 1944), Germanist
Quellen und weiterführende Literatur
Literatur
- Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006.
- Robert Pohl: Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus. Buchdruckerei Emil Hampel, Weißwasser O.-L. 1924.
Fußnoten
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994. Abgerufen am 18. April 2008.
- ↑ Am Anfang war die 7583. In: Lausitzer Rundschau. 6. Oktober 2007. Abgerufen am 17. Juli 2008.
- ↑ Die Partnerschaft soll zum gegenseitigen Nutzen sein. In: Lausitzer Rundschau. 11. Oktober 2007. Abgerufen am 17. Juli 2008.
Weblinks
- Gemeinde Krauschwitz
- Krauschwitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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