- Krutweiler
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Trier-Saarburg Verbandsgemeinde: Saarburg Höhe: 159 m ü. NN Fläche: 20,36 km² Einwohner: 6324 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 311 Einwohner je km² Postleitzahl: 54439 Vorwahl: 06581 Kfz-Kennzeichen: TR Gemeindeschlüssel: 07 2 35 118 Stadtgliederung: 4 Stadtteile Adresse der Verbandsverwaltung: Schlossberg 6 Webpräsenz: Stadtbürgermeister: Jürgen Dixius (CDU) Lage der Stadt Saarburg in der Verbandsgemeinde Saarburg Saarburg ist eine Stadt im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz (Deutschland) und liegt im westlichen Teil des Naturparks Saar-Hunsrück am Ufer der Saar sowie an der Mündung des Leukbaches. Neben dem historischen Kern zählen zum Stadtgebiet die Ortsteile Beurig, Kahren, Niederleuken und Krutweiler. Das Landschaftsbild ist abwechslungsreich und reizvoll. Insbesondere der Verlauf der Saar zeichnet sich durch steil abfallende Berghänge, tief eingeschnittene Täler und lang gezogene Umlaufberge aus. Saarburg ist die Saarweinmetropole (der Saarwein kommt aus Rheinland-Pfalz und nicht etwa aus dem Saarland - saarländischer Wein wächst in Perl an der Mosel).
Saarburg ist der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Saarburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Aufgrund vereinzelter Funde ist davon auszugehen, dass sich bereits in vorgeschichtlicher und römisch-fränkischer Zeit Ansiedlungen in Saarburg befanden. Die eigentliche Geschichte beginnt mit dem Bau der Burg. Erstmals erwähnt wird die Saarburg in einem Vertrag vom 17. September 964. Zweck der Vereinbarung ist die Errichtung einer Burg – eine der ältesten Höhenburgen im Westen Deutschlands. Die zwischenzeitlich von Trierer Erzbischöfen als eine bevorzugte Residenz genutzte Burg, wurde baulich im Laufe der Zeit weiter verändert und nach Zerstörungen immer wieder instand gesetzt. Im Zuge der Religionskriege des 16. Jh. wird die strategische Bedeutung der Saarburg als Festung immer größer. Es folgt eine Vielzahl von kriegerischen Auseinandersetzungen um den befestigten Bergrücken, die ihren Tribut fordern. Seit 1756 wird von einem fortschreitenden Verfall der Burg berichtet. Im Zeichen wachsenden historischen Interesses kauft die Stadt 1860 schließlich für 325 Taler die Burgruine. Die ersten Bewohner außerhalb der Burganlage siedelten sich Anfang des 13. Jh. in Häusern unterhalb der Burg an. 1291 verleiht König Rudolf von Habsburg (1218 bis 1291) Saarburg zusammen mit den Orten Wittlich, Bernkastel, Welschbillig, Mayen und Montabaur die Stadtrechte. Um 1500 zählt der Ort bereits 100 Feuerstellen, ohne die des Adels und des Klerus. Fischerei, Schifffahrt und Lederherstellung prägen neben dem Weberhandwerk das Wirtschaftsleben. Durch die Abtrennung des linken Rheinufers an Frankreich wird die Stadt 1794–1815 Sitz der Verwaltungsbehörde des Kantons Saarburg. Es folgt 1816 die Bestellung der Stadt zum Sitz des preußischen Landrats für den Kreis Saarburg. Trotz der Eingemeindungen von Krutweiler am 7. Juni 1969 und Kahren am 7. November 1970 verlor die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Verlegung der Kreisverwaltung und des Finanzamtes 1969 nach Trier an Bedeutung. Aufgrund ihrer malerischen Lage, ihrer imposanten Innenstadtkulisse sowie ihres sehr umfangreichen Freizeitangebotes gewinnt die Stadt zusehends im Tourismusbereich an Bedeutung.
Sehenswertes
Interessant ist der gesamte Altstadtbereich mit der 127 m langen und durchschnittlich 38 m breiten Burganlage. Sehenswert in der Oberstadt ist besonders der Bereich des Buttermarktes mit seinen über die Leuk führenden Brücken sowie dem imposanten Schauspiel des 18 m in die Tiefe stürzenden Wasserfalls. Ein weiterer Blickpunkt des lang gestreckten Platzes ist das Gebäude Am Markt 2, ursprünglich Gasthof, später Wohn- und Geschäftshaus, heute Bank. Die anschließende Häuserzeile stammt aus dem 17. und 18. Jh. und erstreckt sich am Wasserfall vorbei. Dieser wird auf der anderen Seite von der ehemaligen Kurfürstlichen Mühle, heute AMÜSEUM (städt. Museum für traditionelle Handwerksberufe und Zünfte) eingerahmt. Unmittelbar vor der Mühle mit Blick auf den Buttermarkt stand das 1900 abgebrannte alte Rathaus.
Das Wasser der Leuk ergießt sich in den Leukkessel, der auf der einen Seite durch die 14,70 m hohe Tümpelsmauer sowie auf der anderen Seite durch ein lang gezogenes Mühlengebäude begrenzt wird. Früher wurden dort Getreide, Öl und Lohe gemahlen, heute ist ein Museum darin untergebracht. Oberhalb des Buttermarktes befindet sich die Pfarrkirche St. Laurentius. Die ursprünglich auf eine Kapelle aus dem 11. Jh. zurückgehende Kirche wurde im Laufe der Zeit mehrfach baulichen Veränderungen unterworfen. Weitere sehenswerte Objekte in der Oberstadt sind der Fruchtmarkt, das Anfang des 20. Jahrhunderts neu gebaute Rathaus sowie der Boemundhof. Die Unterstadt wird geprägt durch die Gasse “Staden”, in deren Verlauf sich eine Doppelreihe meist kleiner Häuser mit zum Teil spitzen und abgewalmten Giebeln entlang dem Saarufer erstreckt.
Am "Alten Markt" erfährt die Straße eine platzartige Erweiterung, die durch das Anwesen Staden 114, ein dreigeschossiges Gebäude mit vierachsiger Giebelfront aus der Zeit um 1700, ihren Abschluss findet.
Die noch bis 2002 in Betrieb gewesene Glockengießerei Mabilon ist inzwischen als Museum zu besichtigen.
Im erstmals 1052 urkundlich erwähnten Stadtteil Beurig steht die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien, (erbaut 1479-1516), zu der die älteste Marien-Wallfahrt des Bistums Trier führt (belegt seit 1304, einer der ältesten marianischen Kultorte in Deutschland); das Gnadenbild ist eine Maria lactans, eine stillende Marienfigur, die als "Mutter der Barmherzigkeit" verehrt wird. Patrozinium Maria Heimsuchung (2. Juli), am Sonntag nach dem Festtag ist die äußere Feier, bei der u.a. das Gnadenbild von Mädchen um den Ort getragen wird ("Beuriger Marientracht").
Foto-Galerie
Der Staden im Stadtteil Niederleuken. Oben die Saarburg
Freizeitangebote
Eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten bieten sich dem Gast und Bewohner der Stadt Saarburg: Amüseum, Führungen durch die Stadt, Glockengießereimuseum, Hackenberger Mühle, Fitnesscenter, Jazzgymnastik, Kegeln, organisierte Lauftreffs, Reiten, Rudern, Schwimmen im Frei- und Freizeithallenbad, Sesselbahn, Schiffsrundfahrten auf der Saar, Sommerrodelbahn, Tennis, Tanzcafè, Weinlehrpfad.
Partnerschaften
Persönlichkeiten
in Saarburg geboren
- Viktor Valdenaire (1812-1881), Fabrikant, Abgeordneter der Preußischen Nationalversammlung und Revolutionär 1848/49
- Ernst Thrasolt (1878–1945), Dichter und Mitbegründer der katholischen Jugendbewegung
- Wilhelm Rieger (1878–1971), Ökonom
- Werner Fischel (1900–1977), erster akademischer Vertreter der Ethologie in Deutschland; erhielt 1941 in Leipzig die erste deutsche Dozentur für Tierpsychologie
- Michael Kroecher (1912–2004), Tänzer und Schauspieler
- Josef Kochems (1923–2004), Maler seiner Heimatstadt Saarburg
- Marie-Elisabeth Steffen (* 1925), zweite Deutsche Weinkönigin (1950/51) unter ihrem Geburtsnamen Marie-Elisabeth Pütz, gleichzeitig die erste Amtsträgerin, die aus einer förmlichen Wahl hervorging
- Albert Pütz (1932–2008), Schriftsteller und Jurist
- Jürgen Kläber (* 1959), Deutscher Juniorenmeister 1980 und zweifacher Vizeweltmeister 1979 und 1980 im Modernen Fünfkampf, Nationalmannschaftsmitglied 1975–1984
- Rolf Sieren (* 1962), Chorleiter der Mannheimer Liedertafel
mit Saarburg verbunden
- Graf Siegfried (919-998), Gründer von Luxemburg und Erbauer der Höhenfestung Saarburg
- Nikolaus Valdenaire (1772-1849), Französischer Soldat, Fabrikant, Abgeordneter im Rheinischen Provinziallandtag und Revolutionär 1848/49
- Otto van Volxem (1913–1994), Weingutsbesitzer, Politiker, 1948–1957 Kreistagsmitglied des Kreises Saarburg
- Rainer Rupp (* 1945), Spion für die DDR (Deckname: Topas)
- Lukasz Szukala (* 1984), Fußballspieler
Weblinks
Quellen
Pressestelle der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg
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