- Krüppel
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Der Ausdruck Krüppel (von mittelniederdeutsch kröpel ‚der Gekrümmte‘) bezeichnet ursprünglich einen in seiner Bewegungsfähigkeit physiologisch dauerhaft behinderten Menschen. Auch jemand, dem Gliedmaßen von Geburt an oder durch äußere Einwirkungen fehlen, wird als verkrüppelt bezeichnet.
Aufgrund der Bedeutungsverschlechterung wird Krüppel heute als ein Schimpfwort angesehen, das nicht nur eine körperliche oder geistige Behinderung feststellt, sondern einem missliebigem Menschen mittels dieser Beleidigung eine solche Behinderung zuspricht. Noch in den Anfängen des 20. Jahrhunderts waren Zeitschriften und Kongresse für Krüppelfürsorge gegründet worden. Die meisten benutzten ab Mitte der 1930er-Jahre neutralere Benennungen wie Orthopädie, weil der Begriff als herabwertend galt.
Die Krüppelbewegung nimmt dieses Wort selbstbewusst im Sinne eines Geusenwortes für sich in Anspruch: Mitte der 1970er-Jahre setzte auch in Deutschland ein Umdenken ein, das im Internationalen Jahr der Behinderten 1981 in einer Konfrontation zwischen der etablierten Behindertenhilfe und der so genannten Krüppelbewegung eskalierte. Damit ist die Frage, ob der Begriff „Krüppel“ politisch korrekt sei, umstritten.
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