Kulturzentrum am Gasteig

Kulturzentrum am Gasteig
Der Gasteig am Isar-Hochufer
Der „Gache Steig“
Gasteig
Rupprecht Geigers Gerundetes Blau
Philharmonie im Gasteig
Eines der Foyers der Philharmonie im Gasteig
Georg Elser-Gedenkplatte

Gasteig heißt Münchens großes Kultur- und Bildungszentrum, gelegen im zentralen Münchner Stadtteil Haidhausen.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name leitet sich vom gachen (steilen) Steig ab, der hier früher von der heutigen Ludwigsbrücke zur Kirche St. Nikolai am Isar-Hochufer geführt hat. Er war schon zuvor als Flurname für diesen Bereich gebräuchlich und gibt auch der Straße Am Gasteig den Namen, die direkt unterhalb des Gasteig von der Rosenheimer Straße abzweigt und sich in der Inneren Wiener Straße fortsetzt. Früher war diese Straße Teil der Salzstraße, die eng mit der Gründung der Stadt München verknüpft ist.

→ Siehe auch: Gasteiger

Institutionen

Der Gasteig beherbergt verschiedene kulturelle Institutionen der Landeshauptstadt München, das Richard-Strauss-Konservatorium, die Münchner Philharmoniker und die Münchner Volkshochschule, die Münchner Stadtbibliothek und die Städtische Sing- und Musikschule haben hier ihren Hauptsitz.

Im Gasteig befinden sich folgende Veranstaltungs- und Konzertsäle:

  • Philharmonie (2387 Sitzplätze)
  • Carl-Orff-Saal (528-598 Sitzplätze)
  • Black Box (120-225 Sitzplätze, 20 Stehplätze)
  • Kleiner Konzertsaal (191 Sitzplätze)
  • Vortragssaal der Bibliothek (132 Sitzplätze)

Täglich kommen mehrere tausend Besucher in die Zentralbibliothek Am Gasteig, zu Ausstellungen, Vorträgen und Lesungen, klassischen und modernen Konzerten, Theater- oder Ballettaufführungen. Wie bereits mehrere Male zuvor fand auch 2007 die Verleihung des Echo Klassik in der Philharmonie statt. Auch die Münchner Bücherschau schlägt jedes Jahr im Gasteig ihre Zelte auf, ebenso wie der ARD-Musikwettbewerb, der Aschermittwoch der Kabarettisten und das Filmfest München.

Der Gasteig wird von der Gasteig München GmbH, einer Beteiligungsgesellschaft der Landeshauptstadt München, betrieben.

Geschichte

Nachdem bei den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg das Odeon und die Tonhalle, die beiden größten Konzertsäle Münchens, völlig zerstört worden waren, waren die Münchner Philharmoniker ohne eigenes Haus. Auch die Stadtbibliothek und die Volkshochschule waren unzulänglich untergebracht, so dass 1969 erstmals über ein städtisches Kulturzentrum nachgedacht wurde, das diese Einrichtungen unter einem Dach vereinigen sollte. Bei der Suche nach möglichen Standorten fiel die Wahl auf das Gelände am Gasteig. 1971/72 schrieb die Stadt München einen Architekturwettbewerb für das Gelände aus, den die Architektengemeinschaft Raue, Rollenhagen und Lindemann mit ihrem Entwurf für sich entscheiden konnte.[1] 1978 setzte der damalige Oberbürgermeister Georg Kronawitter den ersten Spatenstich. Planänderungen und immer neu auftauchende Probleme verzögerten den Bau und trieben die Baukosten in die Höhe, so dass sich die Kosten für den Bau im Jahr 1980 bereits auf 372 Millionen DM beliefen. Über die umstrittene und von vielen als schlecht empfundene Akustik der Philharmonie wird noch diskutiert.

1984 war der Gebäudekomplex auf dem 23.000 m² großen Areal so weit fertiggestellt, dass die Stadtbibliothek, die Münchner Volkshochschule und das Richard-Strauss-Konservatorium ihre neuen Räume beziehen konnten. In den kleineren Veranstaltungssälen fanden zu diesem Zeitpunkt bereits Veranstaltungen statt. Am 10. November 1985 wurde der Gasteig im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und 2400 geladenen Gästen mit einem Festkonzert der Münchner Philharmoniker unter Leitung von Sergiu Celibidache eröffnet.

Der rote Backsteinbau erhielt von der Bevölkerung erst Spottnamen wie z.B. Kulturvollzugsanstalt oder Kulturbunker, weil sich die Architektur nicht in das Stadtbild füge. Die oben genannten Einrichtungen ließen den anfänglichen Unmut jedoch bald abkühlen und machten den Gasteig zum einem Zentrum des kulturellen Lebens in München. Mit jährlich rund 750.000 Besucherinnen und Besuchern allein in den Veranstaltungssälen ist das Haus derzeit einer der meistbesuchten Kulturbetriebe Deutschlands.

Zwischen dem Gasteig und dem GEMA-Gebäude wurde im Jahre 1989 eine Bodengedenkplatte angebracht, die an das misslungene Attentat von Georg Elser auf Adolf Hitler erinnert.

Einzelnachweise

  1. http://www.du-p.de/index.php?fuseaction=home.main&seiten_ID=51&navi=subsub

Weblinks

48.13138888888911.5913888888897Koordinaten: 48° 7′ 53″ N, 11° 35′ 29″ O


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