Kunigunde Fischer

Kunigunde Fischer

Kunigunde Fischer (* 10. November 1882 in Speikern; † 21. Februar 1967 in Karlsruhe) war eine deutsche Politikerin (SPD).

Leben

Kunigunde Fischer ist als Kunigunde Bachmeyer in Mittelfranken als Tochter eines Landwirts und Mühlen- und Sägewerksbesitzers geboren. Von 1889 bis 1896 besuchte sie die Volksschule Ottensoos. Sie war seit 1904 mit einem Buchdrucker verheiratet und hatte ein Kind.

Sie hatte den ausgeprägten Wunsch, sich sozial zu engagieren. Seit 1912 war sie in der Armen-, Gefangenen-, Kriegs-, Säuglings-, Kinder- und Jugendfürsorge tätig. So war sie seit 1914 Mitglied der Armenkommission und 1914 bis 1916 Mitglied des Kriegsfürsorgeausschusses in Karlsruhe.

Für sie war dies in von der SPD entwickelten Konzepten am besten zu realisieren, also schloss sie sich der SPD an. 1919 war sie die erste Frau, die in den Karlsruher Stadtrat einzog. Sie blieb bis 1922 Stadträtin in Karlsruhe. Dort legte sie den Grundstein für eine örtliche Kindererholung, heute eine in Karlsruhe selbstverständliche Einrichtung. Sie baute mit anderen zusammen die Arbeiterwohlfahrt auf und war ab 1925 deren Vorsitzende.

Ebenfalls im Jahr 1919 wurde sie in den Badischen Landtag gewählt, dem sie bis 1933 angehörte. In zahlreichen Ausschüssen setzte sie sich für soziale Belange ein. Mit Beginn der NS-Zeit kam sie wie zahlreiche Gesinnungsgenossen ins Gefängnis. Trotz der folgende bitteren Jahre überlebte sie den Krieg und stellte 1946 ihre politischen und organisatorischen Erfahrungen für den demokratischen Neuaufbau zur Verfügung und war von 1946 bis 1959 erneut Stadträtin in Karlsruhe.

Am 18. Mai 1965 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Karlsruhe ernannt. Als sie am 21. Februar 1967 starb, hätte man als Nachruf den Satz veröffentlichen können, den die Badischen Neuesten Nachrichten fünf Jahre zuvor an ihrem achtzigsten Geburtstag schrieben: „Sie verwirklichte ihr ganzes Leben lang bescheiden und ohne persönlichen Aufwand die Idee des Sozialismus weit über jeden Parteihorizont hinaus“.

Literatur

  • Ina Hochreuther: Frauen im Parlament - Südwestdeutsche Abgeordnete seit 1919. Im Auftrag des Landtags herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung, Theiss-Verlag Stuttgart, 1992. ISBN 3-8062-1012-8

Weblinks


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