- Kunststoffbahn
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Eine Kunststoffbahn (oft auch Tartanbahn genannt) wird in der Leichtathletik vor allem für Lauf- und Sprungwettbewerbe genutzt. Nebenflächen, meist aus dem gleichen Material wie die eigentliche Laufbahn, dienen den Wurfdisziplinen. Häufig werden aus diesem Material in den Halbkreissegmenten hinter den Fußballtoren auch Kleinspielfelder für Basketball, Volleyball und andere Ballsportarten installiert.
Im deutschsprachigen Raum werden neben den traditionellen, aber immer seltener gebauten Tennenbelägen im Wesentlichen drei verschiedene Kunststoffbodensysteme angeboten. Sie werden auf Asphalt, in Ausnahmefällen auch auf Beton oder alten Sportböden installiert. Es sind im Ortseinbau hergestellte Kunststofflaufbahnen, sogenannte Insitu-Böden, Hybridbeläge aus vorgefertigten Elementen und Insitu-Komponenten und Kunststofflaufbahnen aus komplett vorgefertigten Einzelelementen.
Inhaltsverzeichnis
Insitu-Böden
Die in Deutschland am häufigsten eingebaute Variante eines Kunststoffsportbodens in Außensportanlagen ist der sogenannte Insitu-Belag. Insitu-Böden werden erst vor Ort auf der Baustelle hergestellt. Sie bestehen meist aus Gummigranulat auf Recyclingbasis (SBR), Granulaten aus dem synthetischen Gummi EPDM und dem Bindemittel Polyurethan (PUR). Diese Komponenten werden vor Ort vermischt, in breiförmigem Zustand aufgetragen, nivelliert und verdichtet. Das Materialgemisch härtet aus und bildet eine elastische, fest mit dem Untergrund verbundene Schicht. Insitu-Beläge werden in der Regel aus mehreren solcher Schichten hergestellt, meist aus einer Elastikschicht aus Gummigranulat (SBR) und flüssigem PUR sowie einer Nutzschicht aus flüssigem PUR und EPDM. Marktführende Hersteller dieser Böden sind in Deutschland die Unternehmen BSW und Polytan.
Hybridbeläge
Hybridböden werden im deutschsprachigen Raum am zweithäufigsten installiert. Sie bestehen aus einer vorproduzierten Elastikschicht aus SBR-Granulaten und PUR und einer vor Ort im Insitu-Verfahren hergestellten und installierten Nutzschicht aus EPDM. Die vorgefertigten Elastikbahnen werden vor Ort auf der Tragschicht aus Asphalt verklebt. Der Klebstoff besitzt zusätzlich die Funktion, die zwischen Asphalt und Elastikschicht auftretenden mechanischen Spannungen aufzunehmen und zu kompensieren.
Die Installation der EPDM-Nutzschicht im Insitu-Verfahren verbindet die Stoß-an-Stoß installierten Elastikbahnen miteinander und verschließt deren Poren. Damit wird eine fugenlose Nutzschicht erzeugt. Die Dicke der flüssig aufgetragenen PUR-EPDM-Nutzschicht kann sehr gut kontrolliert werden, da sie nur wenige Millimeter beträgt und das PUR flüssig und selbst verlaufend im Nass-in-nass-Verfahren aufgetragen wird. Ein typisches Beispiel für einen Hybridbelag ist die Kunststofflaufbahn Regupol vom Hersteller BSW.
Kunststofflaufbahnen aus vorgefertigten Einzelteilen
Die am seltensten eingebauten Sportböden im deutschsprachigen Raum sind solche, die vollständig aus vorgefertigten Einzelstücken bestehen und auf der Baustelle zu einer festen Gesamtfläche verlegt werden. Ihr Material ist meist vulkanisierter Kautschuk, der in zwei oder mehr Schichten – Elastikschicht und Nutzschicht – das Bodensystem bildet. Derartige Böden werden in Deutschland hauptsächlich vom Hersteller Mondo angeboten.
Oberflächen
Insitu-Böden und Hybridböden können verschiedene Oberflächen haben. Man unterscheidet zwischen struktur- oder spritzbeschichteten, schüttbeschichteten und gießbeschichteten Nutzflächen. Beläge aus vorgefertigten Einzelteilen besitzen strukturierte Kautschukgemischlagen. Im Wettkampfsport haben sich im deutschsprachigen Raum die gießbeschichteten Oberflächen durchgesetzt. Ihr Aussehen und ihre Struktur ähneln mit der Körnung aus EPDM-Granulaten denen der traditionellen Tennenbeläge.
Siehe auch
Quellen
- Fachbericht BSW GmbH, Böden für Leichtathletik und Ballspiele – ein Systemvergleich
- DIN 18035, Teil 6
- EN 14877:2006
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