Kurvenscheibe

Kurvenscheibe
Animiertes Funktionsprinzip einer Kurvenscheibe
Kurvenscheiben am Druckwerk einer Tischrechenmaschine

Eine Kurvenscheibe ist ein Maschinenelement zur Steuerung von ungleichförmigen Bewegungsabläufen auf rein mechanischer Basis. Die funktionale Einheit aus Kurvenscheibe und Hebel wird auch Kurvengetriebe genannt. Sie ist in erster Linie Bestandteil von Automaten. Die Kurvenscheibe besteht meist aus einer ebenen Scheibe mit ungleichförmigem Rand und wird in eine gleichmäßige Drehung versetzt. Über einen federbelasteten Hebel wird die aus der Drehung der Scheibe resultierende Bewegung von ihrem Rand abgegriffen und zur Steuerung technischer Abläufe wie beispielsweise Schaltvorgängen verwendet. Statt einer Feder kann auch wie im nebenstehenden Bild eine zweite Steuerscheibe oder eine Scheibe mit Nut genutzt werden, um die Führungsrolle an der Kurvenscheibe zu halten.

Anwendung findet die Kurvenscheibe im Werkzeugmaschinen- und Textilmaschinenbau und in abgewandelter Form als Nocken auf der Nockenwelle im Verbrennungsmotor. Eine Spezialform dieses Maschinenelementes ist das Malteserkreuzgetriebe.

Vorteile

  • Im Gegensatz zu Koppelgetrieben kann die Funktionsbeziehung zwischen Eingangs- und Ausgangsbewegung genau den Wünschen angepasst werden.

Nachteile

  • Aufgrund des nur linienförmigen Kontaktes ist die Kraftübertragung begrenzt.
  • Bei hohen Drehzahlen kann es zum Abheben des Kontakthebels kommen wenn die Federkräfte nicht ausreichen, um die notwendigen Beschleunigungen zu realisieren.
  • Kurvenscheiben lassen sich nicht umprogrammieren und haben dadurch nur ein begrenztes Anwendungsgebiet. Im heutigen Maschinenbau werden sie immer mehr durch elektrische Steuerungen ersetzt.

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