Kux

Kux
Kux der Gewerkschaft Morgenstern in Zwickau/Sachsen; 1920, Vorderseite
Kux der Gewerkschaft Morgenstern in Zwickau/Sachsen; 1920, Rückseite

Kux (m., im 15. Jh. aus mlat. cucus abgeleitet) ist die Bezeichnung für den Anteil an einem Bergwerk, das in der Rechtsform einer bergrechtlichen Gewerkschaft betrieben wird. Seit der Zwangsumwandlung aller bergrechtlichen Gewerkschaften in andere Unternehmensformen 1985 existieren in Deutschland keine Kuxe mehr.

Ursprünglich waren Kuxe Bodenrechte an einem Bergwerk. Das erste Mal taucht der Begriff 1477 in den Urteilen des Freiberger Berggerichts auf[1]. Im 15. und 16. Jahrhundert waren Kuxe verbreitete Spekulationsobjekte; davon leitete sich wahrscheinlich das frühneuhochdeutsche Verb vergucken (verspekulieren) ab.

In neuerer Zeit wurden Kuxe vergleichbar mit anderen Grundrechten in einem Berggrundbuch eingetragen. Später ging man dazu über, Kuxe wie Inhaberaktien frei handelbar zu gestalten. Eine eigene Kuxbörse bestand vor dem Zweiten Weltkrieg in Essen.

Im Unterschied zu Aktionären waren die Gewerken, also die Inhaber von Kuxen, zur Zubuße verpflichtet, hatten also eine Nachschusspflicht, wenn die Gewerkschaft Kapital benötigte. Kuxe ohne Zubußepflicht werden Freikuxe genannt.

Vergleichbar zu vinkulierten Namensaktien bedurfte die Weiterveräußerung von Kuxen oft der Zustimmung der anderen Gewerken.

Einzelnachweis

  1. Hans Pohl (Hrsg.): Deutsche Börsengeschichte. Knapp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-7819-0519-5, S. 39.

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  • Kux — (angeblich von dem slavonischen Kukus, ein Theil, od. von Kux in Schneeberg, der diese Eintheilung einführte), bei Zechen u. Hüttenwerken, die von Gewerken betrieben werden, der 128. Antheil; 32 Kuxe machen eine Schicht, 4 einen Stamm. Freikux… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kux — Kụx 〈m. 1〉 Wertpapier über den Anteil an einer bergrechtlichen Gewerkschaft [<frühnhd. kukes <tschech. kusek „kleiner Anteil“] * * * Kụx   [wohl aus dem Slawischen] der, es/ e, Anteilsrecht am Eigenkapital einer bergrechtlichen… …   Universal-Lexikon

  • Kux — (früher Kuckus, Kuches etc., v. böhm. kukus), ein bestimmter ideeller Anteil an dem einer Gewerkschaft gehörigen gemeinschaftlichen Bergwerkseigentum (s. Bergrecht, S. 681, und Ausbeute). Vgl. Heyden, Der K., kurze Darstellung der bergrechtlichen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kux — Kux, s. Bergrecht, Bd. 1, S. 698 …   Lexikon der gesamten Technik

  • Kux — Kux, nach älterm Recht idealer Anteil an einem Bergwerkseigentum (gewerkschaftliche Grube oder Zeche), durch welchen das Verhältnis der Anteile der beteiligten Gewerken untereinander bestimmt wird (s. Gewerkschaft); nach neuerm Recht ein… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kux — Kux, der 128. Theil einer Zeche oder eines Bergwerks. 32 Kuxe nennt man eine Schicht; vier Kuxe einen Stamm oder ein Zweiunddreißigtheil und 32 Stamme oder viermal 32 Kuxe machen eine ganze Zeche. Nach altem Bergrechte gehören dem… …   Damen Conversations Lexikon

  • Kux — Kụx 〈m.; Gen.: es, Pl.: e〉 (heute seltenes) Wertpapier über den Anteil an einer bergrechtlichen Gewerkschaft (gemäß preuß. Berggesetz von 1865) [Etym.: <frühnhd. kukes <tschech. kusek »kleiner Anteil«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Kux — Kux, lter Kuckes, Kukus der; es, e Herkunft unsicher, vielleicht aus dem Slaw.> börsenmäßig gehandelter Bergwerksanteil u. die darüber ausgestellte Urkunde …   Das große Fremdwörterbuch

  • Kux — Sm börsenmäßig gehandelter Bergwerksanteil per. Wortschatz fach. (15. Jh.) Nicht etymologisierbar. Zunächst Kukus u.ä.; entsprechend čech. kukus; Entlehnungsrichtung unklar (evtl. zu vergleichen čech. kousek kleiner Anteil ). Vielleicht aus… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kux — 1. Bawestu kuchs, so gehet dein gelt in duchs. – Petri, II, 31; Henisch, 761, 50. »Sagen die Pochwerck.« 2. Mancher kauft Kux und gehet darüber in Dux. – Mathesy, 68a …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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