Kyffhäuser Kleinbahn AG

Kyffhäuser Kleinbahn AG
Bahnstrecke Berga-Kelbra–Artern
Streckenlänge: 28,69 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Halle
Bahnhof, Station
0,00 Berga-Kelbra
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Stolberg
nach Nordhausen
3,13 Altendorf
3,93 Kelbra
8,12 Sittendorf
11,31 Tilleda
15,34 Hackpfüffel
18,97 Ichstedt
20,29 Borxleben
22,55 Kachstedt
25,79 Artern West
von Erfurt
Bahnhof, Station
28,69 Artern
Strecke – geradeaus
nach Sangerhausen

Die Kyffhäuser Kleinbahn AG (ab 20. August 1943 Kyffhäuser Eisenbahn AG) wurde 1913 vom Preußischen Staat, der Provinz Sachsen, dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt sowie Kommunen und Privatleuten gegründet. Sie erbaute eine normalspurige Kleinbahn am Nordrand des Kyffhäuser-Gebirges in der Goldenen Aue. Die 29 Kilometer lange Strecke begann am Bahnhof Berga-Kelbra an der Hauptbahn Halle–Nordhausen und führte über Kelbra, wo der Betriebsmittelpunkt war, und Tilleda meist auf preußischem Gebiet in östlicher Richtung nach Artern/Unstrut an der Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt. Nur vier Kilometer der Strecke lagen im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt.

Kriegsbedingt verzögerte sich der Bau der Bahn, die nur abschnittsweise eröffnet werden konnte. Am 13. November 1915 wurde der Güterverkehr auf dem Abschnitt von Berga-Kelbra bis Hackpfüffel eröffnet, am 30. Mai 1916 folgte der Personenverkehr; ab 21. Dezember 1916 war die Gesamtstrecke voll in Betrieb.

Zur Verbesserung des Personenverkehrs wurden zeitweise Triebwagen eingesetzt; auch eine bahneigene Omnibuslinie zwischen Berga-Kelbra und Tilleda wurde ab 15. Mai 1930 betrieben.

Den Betrieb führte die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg, seit Oktober 1945 die Sächsischen Provinzbahnen GmbH. Obwohl die Aktien ohnehin zu fast 80 Prozent im Staatsbesitz waren, wurde die Gesellschaft im Zuge der von der SMAD angewiesenen wirtschaftlichen Umgestaltung Ostdeutschlands enteignet und im Juli 1948 den VVB Landesbahnen Sachsen-Anhalt zugewiesen. Von dort kam sie am 1. April 1949 zur Deutschen Reichsbahn.

Der Personenverkehr wurde am 5. Juni 1966 endgültig eingestellt, der Güterverkehr folgte einige Zeit später. Der letzte Personenzug, bespannt mit einer geschmückten V 36, fuhr am 5. Juni 1966 von Artern Ost nur bis nach Tilleda. In Tilleda wurde die Reise nach Berga-Kelbra mit Bussen des Kraftverkehrs fortgesetzt.

Der Modelleisenbahnverein „Kyffhäuserland e.V.“ mit Sitz im Bahnhof Artern hat es sich zum Ziel gemacht, das Andenken an die Kleinbahn zu erhalten. Es wurde die Strecke von Berga-Kelbra bis Artern im Maßstab 1:87 (H0) mit allen Zwischenbahnhöfen im Modell nachgebildet.

Literatur

  • Andreas Schmölling / Klaus Schmölling: Die Kyffhäuser-Kleinbahn Artern–Berga-Kelbra 1916-1966, Heimatverein Aratora 1992/2003, ohne ISBN

Weblinks


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