- Käthe Kollwitz Museum
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In Deutschland sind drei Museen, in Köln, Berlin und Moritzburg der 1867 in Königsberg geborenen Künstlerin Käthe Kollwitz gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
Käthe-Kollwitz-Museum Köln
Das Käthe-Kollwitz-Museum in Köln beherbergt die größte Sammlung zum Werk der Künstlerin. Das Museum kam zustande, als die in Köln lebenden Enkelinnen von Käthe Kollwitz ihre Sammlung verkaufen wollten, zu der u.a. 60 der wichtigsten grafischen Arbeiten der Künstlerin sowie alle 15 von ihr geschaffenen Bronze-Skulpturen gehörten.
Die Kreissparkasse Köln erwarb diese im Jahre 1983. Aufgrund dieser Initiative konnte die Sammlung, die zuvor im Wallraf-Richartz-Museum sowie in der Staatsgalerie Stuttgart aufbewahrt wurde, in Köln verbleiben. Am 22. April 1985, dem 40. Todestag der Künstlerin, wurde das Käthe-Kollwitz-Museum in der oberen Etage einer Einkaufspassage am Kölner Neumarkt eröffnet. In dem Museum, das jährlich etwa 30.000 Besucher zählt, sind etwa 200 Arbeiten der Künstlerin ausgestellt.
Käthe-Kollwitz-Museum Berlin
Das seit 1986 bestehende Käthe-Kollwitz-Museum in der Berliner Fasanenstraße ist aus der privaten Sammlung des 1993 verstorbenen Galeristen und Kunstsammlers Hans Pels-Leusden hervorgegangen.
Aufbau der Sammlung
Pels-Leusden sammelte seit der Übernahme der Berliner Firma "Buch und Kunst" am Olivaer Platz im Jahre 1950 die Werke von Käthe Kollwitz, weil diese Künstlerin genial und übergreifend das Leben darstellte. Im Jahr 1965 widmete er seine erste Ausstellung Käthe Kollwitz. Viele internationale Ausstellungen erhielten aus seiner Sammlung Leihgaben. Er übergab als Stiftung an das Museum 95 Druckgrafiken, 40 Zeichnungen und 10 Originalplakate.
Die Ausstellung
In einer ständigen Ausstellung über vier Etagen zeigt das Museum bedeutende Teile des künstlerischen Schaffens von Käthe Kollwitz, die über 50 Jahre lang in Berlin Prenzlauer Berg gelebt und gearbeitet hat.
In der Regel finden hier zweimal im Jahr Sonderausstellungen statt, die das Umfeld der Künstlerin beleuchten. Derzeit verfügt das Museum über rund 200 zeichnerische und druckgrafische Arbeiten - darunter viele berühmte Werke wie etwa die Lithografie Brot! von 1924 - sowie 15 Original-Plakate und ebensoviele plastische Bildwerke. Schwerpunkte bilden die Kollektion der Selbstbildnisse (von 1888/89 bis 1938), der Holzschnitt-Zyklus Krieg (1922/23), Arbeiten zum Thema Tod (1903 bis 1942) und zum Gedenkblatt für Karl Liebknecht (1919/20).
Die Selbstbildnisse zeigen Käthe Kollwitz über alle Altersphasen von jung und lächelnd bis hin ins hohe Alter. Im lichtdurchfluteten Obergeschoss befindet sich die 2,10 m Skulptur der Käthe Kollwitz, die vom Bildhauer Gustav Seitz geschaffen wurde. Aufrüttelnd ist ihre Zeichnung einer Mutter, die ihre Kinder zurückhält, die voller Begeisterung in den Krieg ziehen wollen, mit dem Titel "Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden".
Das Museumsgebäude
Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin befindet sich in einer 1871 als erstes Wohnhaus in der Fasanenstraße errichteten Stadtvilla, die bereits 1897 zu einem Palais im spätklassizistischen Stil umgestaltet wurde. Der nach dem Zweiten Weltkrieg halbverfallene Bau wurde erst in den 1980er Jahren grundlegend restauriert und als Museum hergerichtet. Die Villa ist gedrungen, hat große gerundete Fenster, und der Eingang befindet sich auf der Seite.
Auffallend ist der Kontrast zwischen dem gutbürgerlichen Umfeld des Museums und den überwiegend dem proletarischen Milieu ihrer Zeit entstammenden sozialkritischen Motiven der Arbeiten von Käthe Kollwitz.
Das Gebäude, in dem das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin untergebracht ist, gehört zum sogenannten Wintergartenensemble, ebenso wie das benachbarte Literaturhaus Berlin mit dem Café Wintergarten, das direkt vom Museumsgarten aus zu erreichen ist, sowie die Villa Grisebach.
Stiftung Käthe-Kollwitz-Haus Moritzburg
Der letzte Wohnsitz von Käthe Kollwitz in Moritzburg bei Dresden gibt mit einer kleinen grafischen Sammlung Einblick über mehr als 50 Jahre künstlerischen Schaffens. Dieses Museum ist der einzige Ort, an dem sich die Persönlichkeit der Künstlerin noch heute authentisch erfahren lässt, u.a. auch mit Fotografien sowie Tagebuch- und Briefauszügen.
Literatur
- Hannelore Fischer:Das Käthe-Kollwitz-Museum in der Kreissparkasse Köln. In: Rheinisch-Bergischer Kalender 1987. Joh. Heider, Bergisch Gladbach, S.138, ISSN 0722-7671
- John Lochner-Griffith: Fasanenstraße 24 - das künftige Käthe-Kollwitz-Museum. In: Deutsche Bank AG (Hrsg.): Stadtvilla Grisebach und Käthe-Kollwitz-Museum. 2. Auflage 2005, S. 29.
- Verena Tafel: Käthe-Kollwitz-Museum. In: Deutsche Bank AG (Hrsg.): Stadtvilla Grisebach und Käthe-Kollwitz-Museum. 2. Auflage 2005, S. 31 bis 38.
Weblinks
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