Käthe Schirmacher

Käthe Schirmacher
Käthe Schirmacher, Gottheil & Sohn, Danzig, 1893

Käthe Schirmacher (* 6. August 1865 in Danzig; † 18. November 1930 in Meran) war eine deutsche Frauenrechtlerin. In den 1890er Jahren zählte Schirmacher zu den führenden Persönlichkeiten des linken Flügels der bürgerlichen Frauenbewegung.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Käthe Schirmacher war Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns und eine der ersten deutschen Frauen, die einen Doktortitel erwarben: 1895 promovierte sie in Zürich im Fach Romanistik.

1899 gehörte sie zu den Begründerinnen des Verbands fortschrittlicher Frauenverbände, 1904 zu denen des Weltbundes für Frauenstimmrecht. Ab 1904 wandte sie sich jedoch konservativen und nationalistischen Kreisen zu, wodurch es 1913 zu einem Bruch mit der Frauenbewegung kam. In den Jahren 1919 und 1920 saß Schirmacher als Abgeordnete der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) in der Weimarer Nationalversammlung, wo sie zum völkischen Parteiflügel gehörte. In ihren Reden findet man viele rassistische Äußerungen, beispielsweise sprach sie vom „vernegerten Frankreich“ und vom „tierischen Moskau“. Auch ging sie von einer „jüdischen Weltverschwörung“ gegen Deutschland aus.

Das nationalkonservative politische Lager, aber auch rechte Kreise der Frauenbewegung bildeten in Schirmachers letzten Lebensjahren ihr wichtigstes Betätigungsfeld. Ihre Schriften und Vorträge aus dieser Zeit bezeugen die Schwierigkeit ihres Anliegens, ein konservatives Umfeld für die Gleichberechtigung der Frau zu gewinnen. Der umfangreiche Nachlass Schirmachers liegt in der Bibliothek der Universität Rostock.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Voltaire. O. R. Reisland, Leipzig 1898.
  • Die Suffragettes. 1. Auflage. Duncker, Weimar 1912. [Über die englische Frauenbewegung.] Neuauflage: Jassmann, Frankfurt 1988. ISBN 3-926975-00-8.
  • Die Frauenarbeit im Hause, ihre ökonomische, rechtliche und soziale Wertung. Felix Dietrich, Gautzsch bei Leipzig 1912.

Literatur

  • Gesamtedition des Nachlasses von Dr. Käthe Schirmacher (1865-1930), ca. 63.000 Blatt auf 2.271 Mikrofiches. Mit einem Nachlassverzeichnis auf CD-ROM, Erlangen (Harald Fischer Verlag) 2000, ISBN 3-89131-142-7

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