- Königsturm
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Der Königsturm steht an der Bundesstraße 243 zwischen Bockenem und Bornum am Harz. Er entstand um 1440 und war als Zollstation Teil der Bockenemer Landwehr. Er liegt mitten im Ambergau direkt am Königsweg (via regia) unweit der alten Kaiserpfalz Dahlum. Nach Norden sind es etwa 60 Kilometer bis Hannover und nach Süden 60 Kilometer bis Göttingen. 1995/96 wurde der Turm aufwändig restauriert.
Geschichte
Sein Entstehen ist auf den Antrag des Rates der Stadt Bockenem an den Hildesheimer Fürstbischof Johann III. von Hoya im Jahre 1412 zurückzuführen. Der Bischof gab die Genehmigung zur Befestigung der südlichen Landesgrenze des Fürstentums Hildesheim gegen das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel durch die Bockenemer Landwehr. Dadurch wollten die Bockenemer Bürger sich und ihre Viehherden auch außerhalb der Stadtmauern vor Überfällen und Plünderungen schützen.
Bis 1444 wurden fünf Wehrtürme mit angeschlossenen Zollstationen an den ins braunschweigische Land führenden Straßen errichtet, darunter der Königsturm, der als einziger der fünf Türme bis heute erhalten geblieben ist. Entlang der Grenze wurde eine etwa 20 Meter breite undurchdringliche Dornenhecke gepflanzt mit einem Graben in der Mitte. Nachts wurden die schweren hölzernen Grenztore verriegelt und erst am Morgen wieder geöffnet. Am Königsturm wurden Handelszölle erhoben, bis nach der Hildesheimer Stiftsfehde (1519 bis 1523) der Königsturm braunschweigisch wurde und die Zollschranken wegfielen.
Erst 120 Jahre später, im Jahre 1643, während des Dreißigjährigen Kriegs, kam der Königsturm wieder zum Fürstbistum Hildesheim und Zöllner waren wieder am Turm präsent. Als 1802 der Bischof von Hildesheim seine weltliche Macht verlor, wurde der Königsturm preußisch. Dadurch fielen die Handelszölle weg und es wurde nur Wegezoll fällig. Das um 1800 errichtete neue Gebäude der Zollstation wurde nutzlos und als Wohnhaus und Gastwirtschaft weiter genutzt.
Das alte Zollhaus bekam eine landwirtschaftliche Nutzung als Scheune. Das blieb auch so, als Napoléon Bonaparte 1807 seinem Bruder Jerome das Königreich Westphalen („Royaume Westphalie") mitsamt dem Königsturm schenkte. Von 1813 bis 1815 gehörte der Königsturm zum Kurfürstentum Hannover. Nach dem Wiener Kongress 1815 kam der Königsturm zum neu entstandenen „Königreich Hannover“ und markierte die Landesgrenze zum Herzogtum Braunschweig. Der Deutsche Krieg 1866 führte dann zum Untergang des Königreichs Hannover und zur Bildung der preußischen Provinz Hannover. Damit war auch der Königsturm wieder preußisch. Seit 1946 gehört der Königsturm zum Bundesland Niedersachsen.
Bis etwa 1925 gab es am Königsturm eine Gastwirtschaft, zuletzt mit Kegelbahn und öffentlichen Tanzveranstaltungen am Wochenende. 2004 wurde das 560-jährige Bestehen des Königsturms gefeiert.
Weblinks
Wiktionary: Königsturm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen51.98833333333310.133888888889Koordinaten: 51° 59′ 18″ N, 10° 8′ 2″ OKategorien:- Turm in Niedersachsen
- Landkreis Hildesheim
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