- Körperschallmelder
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Körperschallmelder dienen dem Erkennen und Melden von (mit zerstörerischer Gewaltanwendung verbundenen) Eindringversuchen in Wertschutzbehältnisse und -räume aus Stahl oder Beton (z. B. Tresorschränke und Modultresore). Sie sind Bestandteil der Einbruchmeldetechnik.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
Der Körperschallmelder („KSM“) erfasst über ein Piezoelement akustische Ereignisse innerhalb bestimmter Frequenzbereiche und wertet diese über einen integrierten Prozessor aus. Der wesentliche Körperschall wird durch das überwachte Material erzeugt, wenn durch intensive mechanische oder thermische Einwirkungen Veränderungen in dessen Strukturgefüge stattfinden. Durch dieses Wirkungsprinzip können auch „stille“ Angriffe (z. B. mit Schneidbrenner) erkannt werden.
Aufbau / Installation
Beim (technisch aktuellen) KSM sind Piezolelement und Auswerteelektronik in einem etwa faustgroßen Gehäuse vereint. Das Gerät verfügt über eine plangedrehte Montagefläche, mit der es direkt auf die zu überwachenden Fläche aufgeschraubt wird; die Mehrzahl aller neu produzierten Tresore verfügt bereits über entsprechende Gewindebohrungen, bei der Nachrüstung älterer Tresore müssen Adapterplatten aus Stahl aufgeschweißt bzw. angedübelt werden. Über DIP-Schalter und externe Steuereingänge werden die KSM entsprechend ihrer Einsatzumgebung parametriert.
Prüfung
Zur regelmäßigen Funktionsprüfung dienen Prüfsender, die in unmittelbarer Nähe zum KSM auf der zu überwachenden Materialoberfläche installiert werden. Diese übertragen bei Aktivierung (vom KSM selbst oder durch eine externe Steuerelektronik erzeugte) Schwingungen in den kritischen Frequenzbereichen auf das Material.
Zuverlässigkeit
KSM arbeiten bei richtiger Parametrierung höchst zuverlässig; Fehlauslösungen sind wegen des Wirkungsprinzips theoretisch unmöglich. In der Praxis jedoch zeigen sich Phänomene:
Beispiel Brückenbauarbeiten
Bei einem im Kellergeschoss installierten Modultresor (Stahlbeton-Bauweise) einer Bankfiliale fanden während der Ersetzung einer Brücke in ca. 30m Entfernung mehrere Falschauslösungen durch die KSM statt. Die neue Brücke wurde vor Abriss der alten daneben gebaut und nach deren Demontage auf Position geschoben. Zu diesem Zweck wurde eine "Rütteltechnik" angewendet, die offenbar den bis zum Tresor gelangten Körperschall im kritischen Bereich verursachte.
Beispiel Münzgeld
Ein KSM in einem Münzauszahler verursachte regelmäßig an gleichen Wochentagen zur gleichen Uhrzeit eine Falschauslösung. Die Auswertung der Transaktionsprotokolle des Automaten ergab, dass eben zu diesem Zeitpunkt der Inhaber eines nahe gelegenen Ladengeschäftes ein immer gleiches Kontingent an Münzgeld abforderte. In mehreren praktischen Versuchen zeigte sich, dass der KSM nach dem schnellen, gleichmäßigen Fallen von ca. 50 Zehn-Cent-Münzen in den (aus Edelstahl gefertigten) Ausgabeschacht "zuverlässig" auslöste.
Siehe auch
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