- Künstlerscheiße
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Künstlerscheiße (auch merda d’artista) ist ein berühmtes Projekt des italienischen Konzeptkünstlers Piero Manzoni.
Im Jahre 1961 füllte Manzoni jeweils 30 Gramm seiner eigenen Fäkalien in 90 Dosen und verschloss diese geruchsfest. Die Dosen wurden einzeln von 001 bis 090 durchnummeriert und mehrsprachig mit merda d’artista oder auch Künstlerscheiße beschriftet. Die Dosen verkaufte der Künstler schließlich zum Goldpreis des gleichen Gewichts.
Manzonis Werk ist beeinflusst von Ideen der Ready-mades Marcel Duchamps. Die Aktion erntete erwartungsgemäß viel Aufsehen und wurde berühmt, für die einen aufgrund des radikalen Bruchs mit der künstlerischen Tradition, für die anderen als offensichtliches Zeichen der Degeneration und Dekadenz der modernen Kunst.
Die Dosen wurden alle verkauft und sind heute in verschiedenen Sammlungen auf der ganzen Welt verstreut. Sie haben heute einen deutlich höheren Wert als den von Manzoni angesetzten (rund 30.000 €). Einige davon sind − wahrscheinlich durch den Zerfallprozess der darin enthaltenen Gase und die Korrosion der Metallwände − bereits „explodiert“ (vgl. bombieren).
Siehe auch
Cloaca, eine Maschine des Künstlers Wim Delvoye, die menschlichen Kot erzeugt.
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