LOGI

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Die Logi-Methode ist eine kohlenhydratreduzierte Ernährungsform, die auf Ernährungsempfehlungen für übergewichtige Kinder und Jugendliche der Adipositasambulanz der Harvard-Universitätskinderklinik aufbaut. Sie soll eine gesunde Ernährung bieten, die auch eine Gewichtsreduktion ohne zu Hungern ermöglicht. Logi stand dort für die Abkürzung für Low Glycemic Index (engl.: niedriger Glykämischer Index). In Deutschland wurde sie von dem deutschen Ernährungswissenschaftler Nicolai Worm angepasst und Ende 2003 in Buchform veröffentlicht. Sie adaptiert die Vorschläge von David Ludwig (Director Obesity Program, Harvard Uni-Kinderklinik) unter Evidenz-Gesichtspunkten. Da der Glykämische Index nach Worms Auffassung „nur die halbe Wahrheit“ darstellt, definiert er Logi als „Low Glycemic and Insulinemic“, also mit niedrigem Blutzucker- und Insulinspiegel. Worm will die Logi-Methode nicht als Diät, sondern als dauerhafte Ernährungsweise verstanden wissen.

Inhaltsverzeichnis

Die Logi-Pyramide

Im Prinzip darf der Anwender der Logi-Methode alles essen. Er soll sich bei der Lebensmittelauswahl an der 4-stufigen Logi-Pyramide[1] orientieren, die im Stile der üblichen Ernährungspyramiden die Gewichtung der empfohlenen Nahrungsmittelauswahl grafisch verdeutlicht. Stärkefreies bzw. stärkearmes Gemüse und Obst sowie gesunde Öle stellen die Basis der Ernährung dar. Von Salaten und Gemüse darf der Anwender reichlich essen.

Der Schwerpunkt sollte dabei auf den stärke- und zuckerarmen, ballaststoff- und wasserreichen Vertretern aus dieser Lebensmittelgruppe liegen. Wegen ihres hohen Gewichts und Volumens sollen sie am besten sättigen, und da ihr Glykämischer Index zudem äußerst niedrig ist, sollen sie den Stoffwechsel in idealer Weise beeinflussen, so Worm. Obst darf auch verzehrt werden. Doch je süßer die Frucht, desto größere Mengen Zucker bzw. Kohlenhydrate kann sie enthalten und so eine relativ hohe Glykämische Last bewirken, so dass hier Zurückhaltung angezeigt ist. Für den Gemüse- und Obst-Konsum gilt auch bei der Logi-Methode die bekannte „Fünf am Tag“-Empfehlung, d. h. fünfmal am Tag sollte Obst und Gemüse verzehrt werden, davon drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Auch die in der herkömmlichen Ernährungspyramide an der Spitze befindlichen Öle verschieben sich zur Basis. Den Vorzug erhalten Olivenöl sowie Öle mit relativ hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren, also Rapsöl, Walnussöl und Leinöl.

Auf der zweiten Stufe der Pyramide sind Eiweißlieferanten wie mageres Fleisch, Geflügel und fetter oder magerer Fisch sowie Milchprodukte, Eier, Nüsse und Hülsenfrüchte zu finden. Von diesen Nahrungsmitteln sollte etwas in jede Mahlzeit eingebaut werden.

Auf der vorletzten Stufe der Pyramide befinden sich die Vollkornprodukte sowie brauner Reis und Nudeln. Das heißt, sie müssen nicht völlig vom Speiseplan gestrichen werden, sollten aber nur in begrenzten Mengen verzehrt werden. Die Begründung: Sie haben einen mittleren GI, erzeugen aber aufgrund ihres hohen Kohlenhydratanteils bei der üblichen Portionsgröße eine relativ hohe Glykämische Last. Diese Positionierung steht in deutlichem Kontrast zu den derzeitigen quasi-offiziellen Ernährungspyramiden, z. B. der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, bei denen diese Kohlenhydratträger an der Basis stehen.

An der Spitze der Pyramide sind Getreideprodukte aus raffiniertem Mehl (Weißmehl), mehlige Kartoffeln und Süßwaren positioniert, diese sollten nur selten oder gar nicht verzehrt werden.

Theoretische Grundlagen

  • Basis der Logi-Pyramide ist die glykämische Last
  • Der Blutzuckerspiegel soll durch Kohlenhydratrestriktion auf konstant niedrigem Niveau gehalten werden
  • Die benötigte Energie soll zu etwa 45 Prozent aus fetthaltiger und zu etwa 25 Prozent aus eiweißreicher Nahrung kommen
  • Die erhöhte Zufuhr von Gemüse, Salat, Obst, Beeren, Pilzen, Hülsenfrüchten etc. führt zu einer hohen Ballaststoff- und Wasseraufnahme und soll eine verbesserte Sättigungswirkung bei niedriger Energiedichte ermöglichen.
  • Die erhöhte Eiweißzufuhr soll langanhaltend sättigen und im Zuge der Spezifisch-dynamischen Wirkung bei der Verdauung kalorisch vorteilhaft sein.
  • Dank eines Basenüberschusses bestehe kein Übersäuerungsrisiko

Prinzipiell ist die Logi-Methode laut Worm für alle Menschen geeignet. Am meisten profitierten übergewichtige Personen mit erhöhten Blutfett- und Blutzuckerwerten und vor allem solche, die am metabolischen Syndrom leiden, aber auch Patienten mit Typ-2-Diabetes (Diabetes mellitus).

Nach Worm gilt: Bei der Methode bleibt der Blutzuckerspiegel konstanter als bei einer Ernährungsweise, die die glykämische Last nicht berücksichtigt. Größere Blutzuckerschwankungen und/oder Blutzuckerspitzen werden verhindert, so dass der Insulinspiegel im Tagesverlauf immer relativ niedrig gehalten wird. Das bringt gesundheitliche Vorteile mit sich: Zum Beispiel werden dadurch die Blutfettwerte gesenkt und der Bildung von Fettdepots vorgebeugt. Auch Gicht-Patienten haben Vorteile, da die Harnsäurewerte trotz höheren Fleischkonsums sinken sollen. Eine Ausnahme bilden Patienten, deren Harnsäurespiegel auf Grund einer Nierenerkrankung zu hoch und deren Nierenfunktion eingeschränkt ist.

Studie zur Wirksamkeit bei Diabetikern

In einer im Januar 2006 veröffentlichten Studie wird über die positiven Erfahrungen von Typ II Diabetikern berichtet, die sich in der Reha-Klinik Überruh drei Wochen nach LOGI-Kost (20–30 % Kohlenhydrate, 20–30 % Eiweiß, 40–50 % Fett) ernährt haben. [2] Neben einer Gewichtsabnahme wurde bei den Stoffwechselparametern eine signifikante Besserung beobachtet. Außerdem konnten mehr als die Hälfte der Patienten die Medikamente (orale Antidiabetika und Insulin) absetzen und bei den anderen war eine Reduktion um etwa die Hälfte möglich.

Unterschied zu ähnlichen Diäten

  • Logi kann als so genannte Low-Carb-Ernährung eingestuft werden. Im Gegensatz zu der Atkins-Diät sind aber Lebensmittel mit Kohlenhydraten in deutlich höherem Umfang erlaubt.
  • Logi ist eine Weiterentwicklung der Ernährungsvorschläge von David Ludwig von der Medizinischen Fakultät der Harvard Universität.[3] Dr. Worm hat dessen Logi-Pyramide einvernehmlich modifiziert.

Kritik

  • Die Bedeutung des glykämischen Index bzw. der glykämischen Last wird von einigen Ernährungswissenschaftlern in Frage gestellt. Wissenschaftliche Studien haben zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt.
  • Für diese Diät gelten ähnliche Kritikpunkte wie für Low-Carb.
  • Für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion sind eiweißreiche Kostformen nur mit Vorsicht und unter ärztlicher Begleitung anzuraten.
  • In einer Stellungnahme des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung heißt es: „Die Kausalität der Assoziationen zwischen glykämischer Last und Krankheitsrisiko sind bislang in keinem Fall durch entsprechende Interventionsstudien abgesichert. Die Daten zum Einfluss des glykämischen Index auf die Körpergewichtsentwicklung sind nach wie vor inkonsistent und auch umstritten; es ist noch nicht gezeigt, dass eine Verringerung der glykämischen Last (durch Modifikation oder Reduktion des Kohlenhydratanteils der Diät) anderen diätetischen Interventionen (z.B. Reduktion des Fettanteils) eindeutig und nachhaltig überlegen ist.“[4]

Quellen

  1. Was ist LOGI? Die LOGI-Pyramide
  2. P. Heilmeyer: Ernährungstherapie bei Diabetes mellitus Typ 2 mit kohlenhydratreduzierter Kost (LOGI-Methode). In: Internistische Praxis 2006 #46. systemed Verlag, 2006, S. 181-191. Abgerufen am 02. Januar 2009. (PDF)
  3. Dr. David Ludwig, Children's Hospital Boston, Optimal Weight for Life (OWL) Program
  4. Stellungnahme des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (2004), pdf

Weblinks

Studien

Literatur

  • Nicolai Worm: Glücklich und schlank: mit viel Eiweiß und dem richtigen Fett; die LOGI-Methode in Theorie und Küche. ISBN 3-927372-26-9
  • Nicolai Worm: Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller! Mit Steinzeitdiät aus der Wohlstandsfalle. ISBN 3-927372-23-4
  • Franca Mangiameli, Nicolai Worm: LOGI-Guide: Tabellen mit über 500 Lebensmitteln bewertet nach ihrem Glykämischen Index und ihrer Glykämischen Last. ISBN 3-927372-28-5
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