Label Switching

Label Switching

Als Label Switching bezeichnet man ein Verfahren zur Optimierung des Datentransports in Rechnernetzen. Es ermöglicht den Aufwand für die Weiterleitung von Daten vom herkömmlichen Routing (Schicht 3 des OSI-Schichtenmodells) auf ein reines Switching (Schicht 2) zu reduzieren. Dadurch sinkt der Verarbeitungsaufwand für die beteiligten Router stark, wodurch eine deutlich geringere Verarbeitungszeit und damit Paketlaufzeit möglich wird. Auch können so Kosten eingespart werden.

Inhaltsverzeichnis

Pfadaufbau

In großen Rechnernetzen, wie z.B. dem Internet, werden die Daten von Absender zu Empfänger üblicherweise geroutet. Dies bedeutet, daß die am Transport beteiligten Geräte, die sogenannten Router, bei jedem Datenpaket erneut bestimmen müssen, wie mit diesem zu verfahren ist. Router haben häufig viele verschiedene Kommunikationspartner (andere Router) und verwalten eine Liste, in der bestimmten Zieladressen bestimmte Gegenstellen zugeordnet sind. Router untersuchen daher von jedem Datenpaket die Ziel- und häufig auch die Absenderadresse und bestimmen anhand dieser Daten das nächste Ziel. Dieses Verfahren ist aufwändig.

Beim Label Switching wird vor der eigentlichen Datenübertragung mit Hilfe eines Signalisierungsprotokolls ein logischer Pfad aufgebaut. Alle an diesem Pfad beteiligten Netzwerkkomponenten werden programmiert, ein bestimmtes Label zu transportieren. Vergleichbar ist dieser Vorgang mit der Wahl einer Telefonnummer, die einem Gespräch vorangeht. Der Pfad kann sich dann nicht mehr ändern. Nach Ende der Verbindung wird er abgebaut.

Switching der Labels

Bei der eigentlichen Datenübertragung werden die mit Label versehenen Frames nur noch geswitchet. Ein Label kann man sich als eine Einfärbung eines Datenpakets vorstellen. Die Netzgeräte leiten die Datenpakete nur anhand ihres Labels an das nächste Gerät im Pfad weiter. Verzögerungszeiten in den Netzgeräten sind im Vergleich zum Routing gering. Auch die Belastung der Hardware mit Pflege der Routingtabellen entfällt. Dadurch sind Netzwerke mit Label Switching für Hochgeschwindigkeitsaufgaben prädestiniert. Wegen der speziellen Geräte, der aufwändigen Konfiguration und der geringen Verbreitung ist diese Technologie Anfang 2006 noch teuer. Ein weiter Nachteil ist die hohe Störanfälligkeit. Fällt eine Leitung oder ein Gerät auf dem Pfad aus, wird die Störung im ungünstigsten Fall nicht einmal bemerkt. Geroutete Netze reagieren flexibler auf Unterbrechungen.

Realisierung

Meistens wird zwischen dem Header der Sicherungsschicht und dem Header der Vermittlungsschicht ein Label eingefügt, das eine kurze Verbindungskennung mit fester Länge darstellt, ähnlich wie die VPI/VCI-Kennungen bei ATM.

Label Switching wird im Rahmen des VIOLA-Projekts mit anderen Netztechnologien auf ihre Eignung im Hochgeschwindigkeitsbereich hin untersucht.

Ein Beispiel für eine Umsetzung von Label Switching ist das Multiprotocol Label Switching.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Label switching — is a technique of network relaying to overcome the problems perceived by traditional IP table switching (also known as traditional layer 3 hop by hop routing [ [http://www.linktionary.com/l/label switching.html Label Switching (Linktionary term)… …   Wikipedia

  • Multiprotocol Label Switching — MPLS redirects here. For other uses, see Mpls. MPLS Layer Multiprotocol Label Switching (MPLS) is a mechanism in high performance telecommunications networks that directs data from one network node to the next based on short path labels rather… …   Wikipedia

  • Multi-Protocol Label Switching — MPLS im TCP/IP Protokollstapel  Anwendung  HTTP BGP LDP  Transport  TCP UDP  Internet  …   Deutsch Wikipedia

  • Multiprotocol Label Switching — MPLS im TCP/IP Protokollstapel  Anwendung  HTTP BGP LDP  Transport  TCP UDP  Internet   IP  …   Deutsch Wikipedia

  • Multi-protocol label switching — Multiprotocol Label Switching Pile de protocoles 7 • Application 6 • Présentation 5 • Session 4 • …   Wikipédia en Français

  • Multiprotocol Label Switching — Pile de protocoles 7.  Application 6.  Présentation 5.  Session 4.  Tr …   Wikipédia en Français

  • General Multiprotocol Label Switching — General Multiprotocol Label Switching. Las redes de transmisión de datos actuales están constituidas con elementos como routers, switches, sistemas Dense Wavelength Division Multiplexing (DWDM), (sistemas por multiplexación por división en… …   Wikipedia Español

  • Multiprotocol Label Switching — MPLS (siglas de Multiprotocol Label Switching) es un mecanismo de transporte de datos estándar creado por la IETF y definido en el RFC 3031. Opera entre la capa de enlace de datos y la capa de red del modelo OSI. Fue diseñado para unificar el… …   Wikipedia Español

  • Generalized Multi-Protocol Label Switching — Pile de protocoles 7.  Application 6.  Présentation 5.  Session 4.  Tr …   Wikipédia en Français

  • Label Switch Router — A Label Switch Router (LSR) (sometimes called transit router), is a type of a router located in the middle of a Multiprotocol Label Switching (MPLS) network. It is responsible for switching the labels used to route packets.When an LSR receives a… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”