- Lacandon
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Die Lacandonen sind ein indigenes Volk im östlichen Chiapas, Mexiko. Die Lacandonen nennen sich selbst „Hach Winik“ - „wahre oder echte Menschen“ und unterteilen sich in die Nördlichen und Südlichen Lacandonen.
Unter den Nachkommen der alten Maya sind sie die letzten, welche noch ihre jahrhundertealte, traditionelle Lebensweise und Religion pflegen. Sie lebten lange sehr zurückgezogen und ohne Kontakt zur Zivilisation in der „Selva Lacandona“, einem Urwaldgebiet in Chiapas. Im 20. Jahrhundert kamen die Lacandonen zunehmend in Kontakt mit der Zivilisation, vor allem durch das Vordringen von Siedlern in die Urwaldgebiete, wodurch ihre Zahl dezimiert wurde. Heute gibt es noch etwa 500 Lacandonen. Die traditionelle Kleidung der Lacandonen ist ein gerade geschnittenes weißes Leinenkleid, woran sie leicht zu erkennen sind.
Ihre Vorfahren flohen einst aus weiten Teilen von Yucatán und dem heutigen Chiapas vor den Spaniern in die Urwaldgebiete von Chiapas nahe dem Rio Usumacinta an der Grenze zu Guatemala zurück, wo sie isoliert als eine Art Waldnomaden bis in die Neuzeit überlebten. Die Lacandonen sind damit das einzige Maya-Volk, welches nie von den spanischen Conquistadoren besiegt und erobert wurde. Dadurch blieben sie zunächst unberührt von Christentum und kulturellen Einflüssen.
Einige der Lacandonen haben ihre alte Religion behalten und leben weiterhin in ihrer alten Lebensweise, während ein anderer Teil von baptistischen Missionaren aus den USA zum Christentum bekehrt wurde.
Für die Lacandonen ist Yaxchilán noch immer ein wichtiger Ort, wo sie ihren Ahnengöttern Opfer bringen. Bei vielen Zeremonien spielt Tabak eine große Rolle und Frauen, Männer und auch Kinder rauchen lange Zigarren. Zudem tragen sie rein-weiße Gewänder. Das Pantheon der Lacandonen ist sehr komplex und besteht aus Götter aller Arten, Altersstufen und Geschlechtern.
Die Lakandonische Sprache (SIL-Code lac) ist am nächsten mit dem Mayathan, der Maya-Sprache von Yucatán verwandt, da sie sich aus der Sprache yukatekischer Maya-Flüchtlinge entwickelt hat. Sie wird deshalb von manchen als eine Variante des Mayathan bezeichnet. Die bevorzugte Satzstellung ist wie bei diesem SPO, jedoch ist die Sprache im Gegensatz zu diesem nicht tonal.
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