Lady Oscar

Lady Oscar

Lady Oscar (jap. ベルサイユのばら Berusaiyu no bara, dt. Die Rosen von Versailles) ist ein Anime, der auf einem Manga von Riyoko Ikeda sowie dem Musical der Takarazuka Revue basiert. Die Serie spielt in Frankreich, kurz vor der französischen Revolution. Zwar ist es eine fiktive Geschichte, aber sie enthält trotzdem historisch korrekte Informationen über die Zeit.

Wird in Japan von "Berusaiyu No Bara" gesprochen, fällt der Blick vor allem auf die Manga Vorlage und die Zahlreichen Musicals der Takarazuka Revue, die seit den 1970ern aufgeführt werden. Die Anime umsetzung, welche erst ein Jahrzehnt später umgesetzt wurde, erfreut sich in Europa einer größeren Populärität und Bekanntheit als in Japan selbst.

Der Manga hat den Spitznamen "Berubara", welcher sich aus dem Original Titel zusammensetz.

Lady Oscar gilt als Manga-Klassiker und hat das Shōjo-Genre (für Mädchen) mit Themen wie Geschichte revolutioniert. Das Motiv der vertauschten Geschlechterrollen hat in der japanischen Literatur eine längere Geschichte, die bis in die Heian-Zeit zurückreicht und bereits in Osamu Tezukas Ribon no Kishi, einem der ersten Manga für Mädchen, Verwendung fand.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Hauptfigur ist Oscar Francois de Jarjayes. Sie wird als sechste Tochter eines Generals geboren. Riyoko Ikeda ließ sich zu dieser Person von dem realen General Reynier de Jarjayes inspirieren. Da der General sich einen Sohn wünscht, der in seine Fußstapfen tritt, nennt er sein Kind Oscar und lässt das Mädchen wie einen Jungen erziehen. Früh lernt Oscar die Kunst des Fechtens und Reitens und schon mit 14 Jahren führt sie die königliche Schlosswache. Sie begleitet die junge Marie Antoinette zum Hofe von Versailles und wird dort eine enge Vertraute von ihr.

Oscar beschützt die Königin gegen Feinde und Intrigen. Sie steht loyal zu ihr, auch wenn sie die Fehler der Königin sieht. Als Oscar Rosalie, ein verarmtes Pariser Mädchen, aufnimmt, beginnt Oscars Loyalität der Königin gegenüber zu wanken. Doch Konsequenzen zieht Oscar noch nicht. Zur gleichen Zeit verliebt sich Oscar in den Geliebten der Königin, Hans Axel von Fersen. Er erwidert Oscars Gefühle jedoch nicht, was Oscar tief verletzt. Um ihn vergessen zu können, quittiert sie den Dienst bei der Königlichen Garde und lässt sich zu den Söldnern versetzen. André, ihr bester Freund von Kindesbeinen an, steht auch weiter zu ihr, obwohl sie ihm die Möglichkeit auf ein anderes Leben gab.

Als die Generalstände einberufen wurden, soll sie mit ihren Männern das Parlament bewachen, doch bald wurden diese wieder aufgelöst. Oscar bekommt den Befehl, das Parlament nötigenfalls mit Waffengewalt zu räumen. Sie weigert sich. Daraufhin wird sie ihres Amtes enthoben. Sie und ihre Soldaten, die loyal zu ihr stehen, werden festgenommen und vor das Militärgericht gestellt. André kann Oscar aus der Gefangenschaft befreien und zusammen kämpfen sie für die Befreiung ihrer Kameraden.

Am Ende der Serie und am Anfang der französischen Revolution wird Oscar klar, dass sie doch eigentlich André liebt und zu ihm gehört, doch den beiden bleibt nur eine Nacht. Am Vormittag des 13. Juli 1789 stellt sich die französische Garde unter Führung von Oscar auf die Seite des Volkes. In blutigen Kämpfen versuchen sie, das Volk zu schützen. Am Nachmittag des Tages lebt nicht einmal mehr die Hälfte ihrer Männer. Bei dem Versuch, zum Volk zurück zu gelangen, wird André tödlich verletzt. Für Oscar bricht eine Welt zusammen. Sie ist nicht in der Lage, mit diesen Gefühlen fertig zu werden. Der einzige, der ihr noch beisteht, ist Alain, ein Söldner und Freund von André.

Am 14. Juli 1789 ist es so weit: Der Sturm auf die Bastille beginnt. Das Volk hat keine Chance gegen die Kanonen der Soldaten. Als Oscar mit ihren Soldaten auftaucht, ist bereits ein Blutbad angerichtet. Mithilfe vorhandener Kanonen versuchen sie, die Bastille einzunehmen. Der General in der Bastille weiß sofort, dass seine einzige Chance auf Rettung der Tod Oscars ist. Also befiehlt er allen Soldaten der Bastille auf Oscar zu schießen. In einer Seitengasse nahe der Bastille stirbt Oscar, während das Volk die Bastille erstürmt und besetzt.

In der letzten Folge von Lady Oscar wird noch in kurzen Szenen gezeigt, wie sich die Revolution weiterentwickelt und was mit der Königsfamilie, Hans Axel von Fersen, Robespierre und allen wichtigen Personen der Französischen Revolution geschieht. Das Ende der Serie ist der Tod Marie Antoinettes am 16. Oktober 1793.

Veröffentlichungen

Manga

Der Manga erschien in Japan von 1972 bis 1973 im Manga-Magazin Margaret, das sich an ältere Mädchen richtet. Die Geschichte wurde auch in zehn Sammelbänden herausgegeben. Auf Deutsch erschien der Manga unter dem Titel Die Rosen von Versailles beim Carlsen Verlag, allerdings in sieben Bänden, da eine Neuauflage von 1987 als Vorlage für die deutsche Version diente.

Takarazuka Musical

Noch bekannter als die Anime-Fassung ist die Theater und Musical Umsetzung der Takarazuka Revue. In dieser Kunstform werden weibliche als auch männliche Rollen ausschließlich von Frauen dargestellt. Die Rose von Versailles gilt als populärstes Stück der Theatergruppe. Die erste Inszenierung im Jahre 1974 setze den "Berubara Boom" fort, der vorab mit der Veröffentlichung des Mangas begonnen hatte. Traditionell wird die Geschichte in zwei Stücke aufgeteilt, welche jeweils zwei der Hauptcharaktere/Liebespaare belichten: Oscar Et André Hen und Fersen Et Marie-Antoinette Hen. Das Stück wird auch heute noch aufgeführt, zuletzt 2006 mit Asami Hikaru als Oscar. Der Titelsong "Ai Areba Koso" gilt als Evergreen.

Anime

Das Anime lief im März 1995 auf dem deutschen Fernsehsender RTL 2. 2003 strahlte Tele 5 die ersten zehn Episoden von Lady Oscar aus, beließ es aufgrund von Lizenzstreitigkeiten allerdings dabei. Die Serie umfasst 40 Episoden und wurde 1979 von Tokyo Movie Shinsha produziert.

Die Firma KSM Film hat die Rechte an diesen Folgen erworben. Die DVDs sind im September 2006 erschienen, allerdings nur mit deutschem Ton.

Spielfilm

1979 drehte der französische Regisseur Jacques Demy als japanische Produktion einen Spielfilm unter dem Titel Lady Oscar mit Catriona MacColl als Oscar Françoise de Jarjayes und Barry Stokes als André Grandier. Die Filmmusik zu diesem Kinofilm schrieb Michel Legrand. Die Handlung weicht in vielen Punkten gravierend vom Manga ab. So stirbt am Ende des Films nur André, und auch die Rolle Oscars in der Revolution ist wesentlich unbedeutender. Oscar als Kind wird von Patsy Kensit gespielt.

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