Laepple

Laepple

Klaus Laepple (* 18. Dezember 1939 in Aachen) ist ein deutscher Unternehmer und Spitzenfunktionär in der Tourismusbranche. Bekannt wurde er bereits in den 1960er Jahren als Kölner Studentenvertreter.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1961 studierte Laepple an der Universität zu Köln zunächst einige Semester Medizin und wechselte 1963 zur Volkswirtschaftslehre. Dieses Studium schloss er 1971 mit dem Diplom ab. Nachdem er sich schon als Studentenvertreter für Studienreisen engagiert hatte – unter anderem von 1966 bis 1968 als stellvertretender Vorsitzender der Auslandsstelle des Deutschen Bundesstudentenringes und von 1968 bis 1972 als Mitglied des Aufsichtsrates des Deutschen Studenten Reisedienstes (DSR) – gründete er nach dem Examen eine Charterflugvermittlung und eröffnete 1974 sein Reisebüro Kö 27 in Düsseldorf, dessen alleiniger Gesellschafter er seit 1977 ist.

Studentenpolitik und Laepple-Urteil

Während seines Studiums interessierte sich Laepple bald für Studentenpolitik an der Universität. 1965 wurde er zum AStA-Vorsitzenden gewählt und behielt dieses Amt bis 1968. Vom Studentenparlament wurde er von 1965 bis 1971 in den Senat der Hochschule entsandt. Von 1966 bis 1970 war er Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen des VDS. Laepple setzte sich für eine kooperative liberale Studentenpolitik ein und gründete zu diesem Zweck die Kölner Studenten Union, aus der 1968 die Deutsche Studentenunion und später der Sozialliberale Hochschulverband (SLH) hervorging.

In die Justizgeschichte ging Laepple ein, als er für eine von ihm im Oktober 1966 als AStA-Vorsitzender verantwortete Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen der Kölner Verkehrs-Betriebe aufgrund der Sitzblockaden als Rädelsführer wegen geistiger Nötigung verurteilt wurde. Der Rechtsstreit ging nach einem ersten Freispruch des Landgerichts Köln bis zum Bundesgerichtshof, dessen 2. Strafsenat den Freispruch aufhob und den Fall zur Neuverhandlung an das Landgericht Wuppertal zurückverwies (BGHSt 23,46). Zur Begründung hieß es seinerzeit: „Die Anerkennung eines Demonstrationsrechts in dem von der Strafkammer angenommenen Maße liefe auf die Legalisierung eines von militanten Minderheiten geübten Terrors hinaus“. Der Vorsitzende Richter des Senats, Paulheinz Baldus, wurde in einem späteren Verfahren gegen Euthanasieärzte wegen seiner eigenen NS-Vergangenheit von der Verteidigung als befangen abgelehnt und trat daraufhin noch vor der Entscheidung in den Ruhestand. Erst das Bundesverfassungsgericht hob entsprechende Urteile gegen die Friedensbewegung der 1970er Jahre auf. [1]

Ein zweiter Prozess vor dem Landgericht Wuppertal fand jedoch nicht mehr statt, da die Bonner Große Koalition im Zuge der Studentenproteste von 1968 Amnestiegesetze beschlossen hatte, die auf Betreiben des VDS auch auf Straftaten aus den Jahren 1966 und 1967 angewendet wurden. In einem zivilrechtlichen Prozess um Schadensersatz wurde ein Vergleich geschlossen, und die KVB verzichteten auf ihre ursprüngliche Forderung weitestgehend.[2]

Tourismusfunktionär

Seit 1987 ist Laepple Mitglied und Funktionär in mehreren Tourismusverbänden: Bundesverband Mittelständischer Reiseunternehmen, Deutscher Reiseverband (DRV), Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Seit 2000 ist er ehrenamtlicher Präsident des DRV und seit 2002 auch des BTW. Darüber hinaus hat er mehrere Aufsichtsratsmandate inne, so zum Beispiel beim Flughafen Köln/Bonn und in der Reiseversicherungsbranche.

Ehrungen

Laepple ist seit 2003 Ehrenbürger der türkischen Tourismus-Stadt Antalya, im gleichen Jahr erhielt er den Orden der Republik Tunesien. 2006 erhielt er den Premio de Tourismo de Tenerife. Im Januar 2007 verlieh ihm Bundespräsident Horst Köhler das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.lsg.musin.de/Geschichte/geschichte/natsoz/hitlers_juristen.htm Zugriff November 2007
  2. Schilderung Laepples in einem Gespräch mit G-Michel-Hürth am 18. Juni 2008

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