- Lagerfeuer
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Ein Lagerfeuer ist ein Nutzfeuer, welches beim Lagern im Freien zum Kochen, als Wärme- und Lichtquelle verwendet wird. Es wird meist unterwegs auf Wanderungen und Fahrten gemacht. Es stellt in Lagern meist den räumlichen und sozialen Mittelpunkt dar.
Inhaltsverzeichnis
Anwendung des Feuers
Unter Lagerfeuer versteht man meist ein großes Feuer als zentraler Mittelpunkt eines Lagers. Es gibt im Lager aber viele Unterformen.
Lagerfeuer
Das eigentliche Lagerfeuer bildet den Mittelpunkt des Lagers, um den sich die Zelte gruppieren. Oder es liegt als abendlicher Treffpunkt - für Geselligkeit, Gitarrspiel, Liedersingen, Geschichten erzählen und Theater - windabgewandt etwas ausgelagert vom Zentrum des Lagers. Man sitzt am Boden oder auf Holzstämmen oder eigens dafür gefertigten Sitzen. Üblicherweise baut man zunächst ein Pyramidenfeuer oder Stapelfeuer auf und baut das Feuer um, wenn das Lagerfeuer brennt. Aus dem tagsüber gesammelten Holz wird das Feuer dann regelmäßig gefüttert und kann so gestaltet werden, dass es zum jeweils aktuellen Programmpunkt passt. Nach dem Abbrennen schiebt man die übrigbleibenden Stummel so lange zusammen, bis nur noch Asche übrigbleibt.
Kochfeuer
Am Kochfeuer werden Speisen gekocht, gebraten oder gegrillt bzw. Wasser abgekocht. Bei den einfachsten Anwendungen wird ein Stück Fleisch auf einem heißen Stein oder an einem Stock gebraten, oder ein Topf einfach ins Feuer gestellt. Speisen können auch in Alufolie eingewickelt direkt ins Feuer gelegt werden. Oder sie werden in einen Kräutermantel eingewickelt unter dem Feuer vergraben und gegart. Für öftere Anwendung werden Töpfe höhenregulierbar aufgehängt (Stock in zwei Astgabeln, Dreibein mit Kette), oder auf einen Rost gestellt.
Sonderformen sind der Grill und der Feld-Ofen.
Signalfeuer
Signalfeuer dienen der Übermittlung von Signalen, ursprünglich zur Warnung über die Annäherung feindlicher Truppen. Wird das Feuer mit nassem Laub überdeckt, entsteht eine auch bei Tag weit sichtbare Rauchsäule. Wird das Feuer nun zusätzlich in Intervallen mit einer Plane abgedeckt, können so einfache Zeichen übermittelt werden, beispielsweise Morse-Signale.
Wachfeuer
Wachfeuer sind kleine Feuer für einzelne Personen oder kleine Gruppen. Besonders geeignet sind das Sternfeuer und das Jägerfeuer.
Bauformen des Feuers
Pyramidenfeuer
Beim klassischen Pyramidenfeuer werden die Holzscheite pyramidenförmig aufgestellt. Das erleichtert das Anbrennen von unten nach oben und von innen nach außen. Innen wird mit Papier und Reisig begonnen, dann dünne Ästchen, mittlere Äste, dicke Äste gegen außen. Zu einer Seite lässt man eine kleine Öffnung zum Anzünden frei. Pyramidenfeuer können in allen Größen errichtet werden Sonnenwendfeuer, Augustfeuer, Höhenfeuer. Pyramidenfeuer fallen nach einiger Zeit meist seitlich um, was besonders bei großen Feuern gefährlich ist.
Bei allen Bauformen eines Feuers dient ein kleines Pyramidenfeuer zum Anzünden.
Sternfeuer
Das Sternfeuer besteht aus flach gelegten, in der Mitte sternförmigen dicken Scheiten mit einem punktuellen Brennpunkt. Es eignet sich zum Kochen (Kochtopf direkt auf die Scheite gestellt) und als Wachfeuer und ist sehr sparsam im Holzverbrauch. Die Holzscheite werden von außen immer weiter zur Mitte vorgeschoben.
Jägerfeuer
Das Jägerfeuer ist ein kleines Feuer zwischen zwei dickeren winklig angeordneten Stämmen. Dabei dienen die dicken Hölzer als Einfassung und sind zur Windrichtung hin geöffnet. Dazwischen brennt ein kleines Pyramidenfeuer oder Sternfeuer.
Schichtfeuer
Größere Feuer werden schichtmäßig als Kreuzstapel aufgebaut (Schicht-, Stapel- oder Pagodenfeuer). Durch die luftige Konstruktion ist es ähnlich einem Normbrand Klasse A.
Bei einem Pagodenfeuer verjüngen sich die Schichten nach oben. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass der Stapel umfällt oder brennende Holzstücke nach außen fallen. Das Pagodenfeuer wird oben entzündet und brennt langsam von oben nach unten, die oberen Schichten fallen dabei ins Innerere des Feuers. Unten entzündet entfaltet es durch die luftige pyramidische Bauweise schnell eine große Flammenhöhe.
Grubenfeuer
Das Grubenfeuer oder Polynesisches Feuer wird, um es vor zu starkem Wind und Sicht zu schützen, in einer kleinen Grube fast ganz unter der Erdoberfläche entzündet. Weitere Verwendung findet es außerdem im militärischen Bereich, da durch die Grube der offene Feuerschein versteckt ist. Das Grubenfeuer benötigt jedoch zur Sauerstoffversorgung ein zweites Loch, welches per "Tunnel" mit der Feuergrube verbunden wird.
Brennholz und Entfachen
Als Brennholz wird gesammeltes, trockenes Hartholz aus der Umgebung verwendet. Trockenes Holz erkennt man am hellen Knacken beim Brechen. Bei den meisten Bauformen eines Feuers dient ein kleines Pyramidenfeuer zum Entfachen. Zum Anzünden verwendet man Weichholz (Tannenreisig) oder Birkenrinde, Moos oder Papier (siehe Entfachen des Feuers).
"Einfriedung" des Feuers
Um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern, kann man es mit Steinen oder einem niedrigen Erdwall einfassen, wobei man Steine aus Flüssen und sonstigen Gewässern sowie Steine, die einen schieferigen Aufbau zeigen, vermeiden sollte, denn derartige Steine können in der Hitze zerspringen und umherfliegende Splitter zu gefährlichen Geschossen werden lassen. Außerhalb des Steinkreises sollte brennbares Material entfernt werden.
Soll das Feuer auf einer Wiese errichtet werden, können Grassoden ausgestochen und umgedreht beiseite gelegt werden. Beim Verlassen des Lagerplatzes kann so die Feuerstelle nach dem Abkühlen wieder mit den Grassoden belegt werden, so dass sie nicht mehr erkennbar ist.
Sicherheit
- Lagerfeuer nicht in brandgefährdeter Umgebung anlegen (Untergrund, Seitenabstand, Höhenabstand).
- Nicht auf Felsen anlegen (sie können springen).
- Lagerfeuer dürfen nie ohne Aufsicht sein.
- Bei Waldbrandgefahr ist offenes Feuer verboten.
- Brennbare Materialien fernhalten (Kleidung, Decken, Schlafsäcke, Zelte).
- Funkenflug beachten (Windböen).
- Beim Verlassen des Lagerplatzes muss das Feuer verloschen sein und darf keine glühenden Teile mehr enthalten.
In einzelnen Ländern gelten besondere Gesetze und Verordnungen für offene Feuer.
Soll ein Feuer verlassen werden, bevor es vollständig abgebrannt ist, muss es mit Wasser oder durch Abdecken mit Sand gelöscht werden. Bei Wasserlöschung ist an ein Zerspringen von Steinen zu denken. Die erfolgreiche Löschung muss überprüft werden.
Weblinks
Commons: Lagerfeuer – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Pfadfindertechnik Pionier 3.1 - Feuerstellen Erklärung mit Klassifizierung des Holzes
- Sammlung verschiedener Details von Lagerfeuern
- Artikel zum Thema im Gruppenleiter Wiki
Kategorien:- Feuer in der Kultur
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