- Lahen
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Lahen sind im Spiritismus (lat. 'Geisterglaube') der Religion Tibets göttliche Geschöpfe im Himmel, die im unaufhörlichen Labsal verweilen. Sie vermehren sich in Etappen durch Aufnahme von Blickkontakt, Zulächeln, Handschlag, Küsse und Umschlingen von ihren Armen.
Johann Gottfried Herder behandelte 1784 z. B. in seinem Buch Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (Zweiter Teil, Zehntes Buch) die Religion der Tibeter. Hiernach bewohnen die Lahen ein Paradies auf dem höchsten Gipfel Tibets und in verschiedenen niedrigeren Stufen andere Wesen. „Durch Aeonen von Weltaltern sanken jene Beschauer des Himmels immer in gröbere Körper, endlich in die Menschengestalt, in der ein häßliches Affenpaar ihre Eltern waren; auch der Ursprung der Tiere wird aus herabgestoßenen Lahen erklärt.“ Das erste Zeitalter der Tibeter, in dem die Lahen regierten, ist unendlich, das zweite von 80, das dritte von 40, das vierte von 20 Jahrtausenden eines Lebensalters, von denen dies bis zu 10 Jahren hinab- und dann allmählich wieder hinaufsteigen wird zum Zeitalter der 80000 Jahre.
Literatur
- Giorgi (Georgius) Antonio Agostino, Alphabetum Tibetanum missionum apostolicarum commodo editum: praemissa est disquisitio qua de vario litterarum ac regionis nomine, gentis origine moribus, superstitione, ac Manichaeismo fuse disseritur; Beausobrii calumniae in sanctum Augustinum aliosque ecclesiae patres refutantur. Roma 1762. Unveränd. Nachdruck. Köln, Editiones Una Voce 1987. (Vgl. bes. Bd. 7. S. 157)
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