Laienevangelium

Laienevangelium
Friedrich von Sallet.

Friedrich von Sallet (* 20. April 1812 in Neiße; † 21. Februar 1843 in Reichenau bei Niemcza, Landkreis Strehlen (Schlesien)), war ein deutscher Schriftsteller, der vor allem durch seine politischen und religionskritischen Gedichte bekannt wurde. In zahlreichen satirischen Werken griff er zudem das Militärwesen seiner Zeit an.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich von Sallet wurde 1812 als Sohn eines Ingenieurhauptmanns geboren, der bereits 1814 verstarb. Seine Kindheit verbrachte Friedrich von Sallet in Breslau, wo er schon bald ein Interesse für die Poesie zeigte. Im Jahr 1824 trat er in das Kadettenkorps von Potsdam ein, 1826 in das von Berlin. Schon zu dieser Zeit schrieb Friedrich von Sallet Gedichte und Dramen. Mit nur 17 Jahren wurde Friedrich von Sallet als Offizier nach Mainz geschickt, ein Jahr später ging er nach Trier, wo er mit Eduard Duller Freundschaft schloss.

Kritik am Militärwesen der Zeit übte er zu dieser Zeit vor allem mit satirischen Aufsätzen und Gedichten, wofür er 1832 zu zwei Monaten Festungshaft in Zürich verurteilt wurde. Nach Ende seiner Haft wandte er sich verstärkt dem Schreiben zu. Statt Dramen beschränkte er sich nun ausschließlich auf das Verfassen von Gedichten. Er ging 1835 nach Berlin auf die Kriegsschule, um sich auf eine Lehrerstelle an einer Kadettenanstalt vorzubereiten. Im selben Jahr erschien auch eine erste Sammlung seiner frühen Gedichte.

Ende 1838 nahm er seinen Abschied vom Militär und wandte sich nach Breslau, wo er sich ausschließlich der Verfassung eigener Werke widmete. Besonder beeinflusst wurde er zu dieser Zeit von Georg Wilhelm Friedrich Hegels Philosophie. In seinen folgenden Werken wie dem Laienevangelium, das als sein erfolgreichstes Werk 1879 bereits die 9. Auflage erlebte, und den Atheisten und Gottlosen unserer Zeit setzt sich von Sallet mit dem Christentum auseinander. Er sieht dabei die Gottwerdung des Menschen als die höchste Aufgabe des Christentums dar und wollte zu diesem Zweck ein neues System der Sittlichkeit begründen, welches von den kirchlich-orthodoxen Kreisen als „atheistisch“ bzw. „pantheistisch“ abgelehnt wurde. In der Folge wurden alle seine Texte aus den preußischen Schullesebüchern verbannt.[1]

Im Juli 1841 heiratete Friedrich von Sallet in Breslau seine Cousine Caroline von Burgsdorff. Der Ehe entstammt ein Kind. Friedrich von Sallet verstarb bereits zwei Jahre später in Reichau.

Werke

  • Gedichte (1835)
  • Funken (1838)
  • Schön Irla. Märchen (1838)
  • Die wahnsinnige Flasche. Epos (1838)
  • Contraste und Paradoxen (1838)
  • Laienevangelium (1842)
  • Gesammelte Gedichte (1843)
  • Die Atheisten und Gottlosen unserer Zeit (1844)
  • Erläuterung zum zweiten Teile vom Goetheschen Faust für Frauen (1844)
  • Sämmtliche Schriften (1845-48)
    • Band 1: Laien-Evangelium
    • Band 2: Gesammelte Gedichte
    • Band 3: Contraste und Paradoxen
    • Band 4: Schön Irla / Die wahnsinnige Flasche / Funken / Nachgelassene Gedichte
    • Band 5: Die Atheisten und Gottlosen unserer Zeit / Politische und literar-ästhetische Aufsätze
    • Band 6: Percy's Überreste altenglischer Poesie (Übersetzung)

Zahlreiche Gedichte Friedrich von Sallets erschienen zu Lebzeiten in Zeitschriften, z.B. dem Norddeutschen Frühlingsalmanach und dem Chamisso'schen Musenalmanach. Als Übersetzer war er bei Percys Überresten der altenglischen Poesie tätig, das er 1836 zusammen mit seinem Bruder Carl Jungnitz ins Deutsche übertrug.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. dazu Leopold Schefers seinerzeit viel gelesenes Laienbrevier von 1834, an das sich sein Titel auch anlehnte.

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