Lakowitsch

Lakowitsch

Karl Lakowitsch (* 5. Februar 1887 in Wien; † 2. Februar 1975 ebd.) war ein österreichischer Schustermeister und Politiker (ÖVP). Lakowitsch war Wiener Landtagsabgeordneter und Mitglied des Gemeinderats, Abgeordneter zum Nationalrat und Bundesrat sowie Amtsführender Stadtrat und Landeshauptmann-Stellvertreter in Wien.

Karl Lakowitsch besuchte die Volksschule in Wien und legte 1915 die Matura an einer Realschule ab. Er studierte ein Jahr Chemie an der Technischen Hochschule und absolvierte zwischen 1919 und 1922 eine Lehre als Schuhmacher. 1929 legte er die Meisterprüfung als Orthopädischer Schuhmacher ab. Er übernahm in der Folge den elterlichen Betrieb, der sich mit der Herstellung orthopädischer Schuhe und Einlagen beschäftigte. Er war im gewerblichen Organisationsleben tätig, leitete zwischen 1934 und 1938 die Wiener Schuhmacherinnung und gründete 1934 die Produktivgenossenschaft der Schuhmacher Wiens. 1938 saß er aus politischen Gründen in Haft. Ihm wurde 1949 der Berufstitel Kommerzialrat verliehen.

Lakowitsch engagierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg stark in der Politik. Er gehörte zwischen dem 19. Dezember 1945 und dem 18. März 1953 dem Nationalrat an und war zwischen dem 29. Mai 1953 und dem 28. September 1953 Mitglied des Bundesrates. Nach dem Rückzug von Ernst Robetschek aus der Wiener Landesregierung wechselte Lakowitsch am 2. Oktober 1953 auf seinen Posten als Amtsführender Stadtrat für Baubehördliche und sonstige technische Angelegenheiten. Lakowitsch übte das Amt bis zum 24. April 1964 aus. Er gehörte den Landesregierungen Jonas I, II und III an. Zudem war er zwischen dem 10. Dezember 1954 und dem 11. Dezember 1964 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates. Lakowitsch wurde am 15. Dezember 1959 zum Landeshauptmann-Stellvertreter gewählt und bekleidete dieses Amt bis zum 24. April 1964. An diesem Tag legte er auch sein Amt als Stadtrat zurück.

Neben seinem politischen Engagement war Lakowitsch Kurator des Wirtschaftsförderungsinstitutes der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, Obmann des Österreichischen Genossenschaftsverbandes, Vorstand der Österreichischen Zentralgenossenschaftskasse und zwischen 1954 und 1970 Präsident der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Wien.

Nach seinem Tod wurde Karl Lakowitsch auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab (Gruppe 14C, Nr. 32) bestattet.

Auszeichnungen

  • Bürger der Stadt Wien (16. Februar 1962)

Literatur

  • Magistrat der Stadt Wien (Hrsg.): Der Gemeinderat der Stadt Wien, der Wiener Landtag, der Wiener Stadtsenat, die Wiener Landesregierung 1945 - 1985. Wien 1986
  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien Bd. 3. Kremayr & Scheriau, Wien 1994

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