- Lamentieren
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Als Lamento (Ital. Klage, Klagelied) wird in der Musik ein Trauergesang bezeichnet. Den frühesten Beleg für eine Lamentokomposition zeigt der »Lamento di Tristano« aus dem 13. Jahrhundert. Der Begriff »Lamento« als Gattungsbezeichnung für Kompositionen mit spezifischen musikalischen Merkmalen wird in der Regel für Musik des 17. und 18. Jahrhunderts gebraucht (etwa für Lamenti in Opern). Ein gern zitiertes Beispiel ist das Lamento d'Arianna von Claudio Monteverdi (1608), als »locus classicus« der Gattung gilt sein Lamento della Ninfa (1638). Typisches musikalisches Merkmal einer Lamento-Komposition bildet die diatonisch oder chromatisch absteigende Quart-Tonfolge zwischen Grund- und Quintton der Tonart (etwa »a–g–f–e« oder »a–gis–g–fis–f–e« in a-Moll). Lamentobässe sind nicht selten Grundlage von Ostinato-Komposition (beispielsweise Henry Purcell, Dido and Aeneas, Arie der Dido »When I am laid«; J. S. Bach, Messe in h-Moll BWV 232, »Crucifixus«; W. A. Mozart, Messe in c-Moll KV 427, »Qui tollis peccata mundi« usw.). Kompositionen, die im engeren Sinne als Lamento bezeichnet werden können oder auch solche, denen lediglich musikalisches Material aus der Tradition der Lamenti zugrunde liegt, lassen sich bis in die heutige Zeit nachweisen.
Literatur
- Ulrich Kaiser: Lamentobass, Ein musikalischer Topos von Monteverdi bis zu den Eagles. Applaus 24. Leipzig 2006, ISBN 3-12-177822-6
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