Lancrans

Lancrans
Lancrans
Lancrans (Frankreich)
Lancrans
Region Rhône-Alpes
Département Ain
Arrondissement Gex
Kanton Collonges
Koordinaten 46° 7′ N, 5° 50′ O46.1244444444445.8333333333333480Koordinaten: 46° 7′ N, 5° 50′ O
Höhe 480 m (350–1.606 m)
Fläche 9,66 km²
Einwohner 1.025 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 106 Einw./km²
Postleitzahl 01200
INSEE-Code
Website Lancrans

Lancrans ist eine Gemeinde mit 1025 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im französischen Département Ain in der Region Rhône-Alpes.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lancrans liegt auf 500 m ü. M., etwa 2 km nördlich der Stadt Bellegarde-sur-Valserine (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im französischen Jura auf einer Hangschulter im Längstal der Valserine, das sich hier gegen das Rhônetal hin öffnet, über dem Talkessel von Bellegarde am Westfuß des Grand Crêt d'Eau.

Die Fläche des 9,66 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Hochjuras. Die westliche Grenze verläuft entlang der Valserine, die hier in einem rund 100 m in die Umgebung eingeschnittenen Erosionstal von Norden nach Süden fließt und in der Perte de la Valserine im Untergrund verschwindet. Auf beiden Seiten wird das Tal von steilen, teils mit Felsbändern durchzogenen Hängen begleitet. Vom Flusslauf erstreckt sich das Gemeindeareal ostwärts auf die Hangschulter von Lancrans. Daran schließt sich der bewaldete Steilhang des östlichsten Jurakamms an. Das Gebiet reicht bis auf den breiten Kamm des Grand Crêt d'Eau, auf dem mit 1570 m ü. M. die höchste Erhebung von Lancrans erreicht wird. Oberhalb von rund 1400 m ü. M. befinden sich ausgedehnte Bergweiden. Das östliche Gemeindegebiet von Lancrans ist Teil des Parc Naturel Régional du Haut-Jura und des Naturreservats Haute Chaîne du Jura.

Zu Lancrans gehören neben dem eigentlichen Dorf auch verschiedene Weiler und Gehöfte, nämlich:

  • La Pierre (400 m ü. M.) am östlichen Talhang der Valserine am Ortsrand von Bellegarde
  • Ballon (510 m ü. M.) auf einer Verebnungsfläche am östlichen Talhang der Valserine
  • Grande Côte (580 m ü. M.) auf der Hangschulter nördlich des Dorfes

Nachbargemeinden von Lancrans sind Confort im Norden, Collonges im Osten, Bellegarde-sur-Valserine im Süden sowie Châtillon-en-Michaille im Westen.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird Lancrans im Jahre 1344 unter dem Namen Lancrenz. Im Lauf der Zeit wandelte sich die Schreibweise über Lancrans (1460), Lancran (1607) und Lancrens (1790) zum heutigen Namen. Der Ortsname geht auf den burgundischen Personennamen Langrid zurück und bedeutet zusammen mit dem Suffix -ans so viel wie bei den Leuten des Langrid.

Im Mittelalter gehörte Lancrans zum Herrschaftsgebiet des Château de Ballon, das den Handelsweg durch das Rhônetal und das Tal der Valserine kontrollierte. Die Herrschaft war im Besitz der Thoire-Villars und gelangte 1329 unter die Oberhoheit von Savoyen. Lange Zeit bildete Lancrans eine Großgemeinde, welche sich über den gesamten östlichen Talhang der Valserine bei Bellegarde erstreckte. Erst 1858 wurden Confort und Vanchy abgetrennt und zu selbständigen Gemeinden erhoben. Letztere gehört heute zu Bellegarde-sur-Valserine.

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche von Lancrans wurde im 19. Jahrhundert an der Stelle eines früheren Gotteshauses neu erbaut und besitzt einen Grabstein aus dem 14. Jahrhundert. Oberhalb des Dorfes steht die Kapelle Notre Dame des Grâces, die 1689 gegründet und 1974 restauriert wurde. Von der mittelalterlichen Burg Ballon (im 12. Jahrhundert errichtet) sind Ruinen erhalten. Zu den Natursehenswürdigkeiten zählen die Pertes de la Valserine, eine Felsschlucht, in welche die Valserine mit einem Wasserfall stürzt und danach unter der Naturbrücke Pont des Oules verschwindet.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1962 922
1968 872
1975 836
1982 752
1990 815
1999 935

Mit 1025 Einwohnern gehört Lancrans zu den kleinen Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, wurde seit Beginn der 1980er Jahre wieder ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Lancrans war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft und Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Heute gibt es einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung und hauptsächlich in Bellegarde-sur-Valserine ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen, ist aber verkehrsmäßig trotzdem gut erschlossen. Lancrans liegt an der Departementsstraße D991, die von Bellegarde-sur-Valserine nach Mijoux führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Vanchy und Léaz. Der nächste Anschluss an die Autobahn A40 befindet sich in einer Entfernung von rund 7 km.

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