Léaz

Léaz
Léaz
Léaz (Frankreich)
Léaz
Region Rhône-Alpes
Département Ain
Arrondissement Gex
Kanton Collonges
Koordinaten 46° 6′ N, 5° 53′ O46.0980555555565.8866666666667499Koordinaten: 46° 6′ N, 5° 53′ O
Höhe 499 m (330–1.507 m)
Fläche 11,40 km²
Einwohner 520 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 46 Einw./km²
Postleitzahl 01200
INSEE-Code
Website http://www.leaz.fr

Léaz ist eine Gemeinde mit 520 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im französischen Département Ain in der Region Rhône-Alpes.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Léaz liegt auf 480 m ü. M., fünf Kilometer östlich von Bellegarde-sur-Valserine und etwa 24 Kilometer westsüdwestlich der Stadt Genf (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich im Rhônetal auf einem Geländevorsprung rund 150 Meter über dem Fluss, am westlichen Eingang in den Défilé de l’Écluse, am Südfuss des Juraberges Grand Crêt d'Eau.

Die Fläche des 11.40 Quadratkilometer großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Rhônetals. Geprägt wird das Gebiet durch die tief in die Umgebung eingeschnittene Rhône, welche die östliche und südliche Abgrenzung bildet. Vom Flusslauf reicht das Gemeindeareal nach Nordwesten auf den Höhenrücken von Léaz. Dieser steigt gegen Norden rasch zum Kamm des Grand Crêt d’Eau an, auf dessen Südabdachung mit 1507 m ü. M. die höchste Erhebung von Léaz erreicht wird. In strukturgeologischer Hinsicht bildet dieser Kamm eine Antiklinale bestehend aus Sedimenten der oberen Jurazeit. Durch den Rhonedurchbruch des Défilé de l’Écluse wird der Grand Crêt d'Eau von seiner südlichen Fortsetzung, der Montagne de Vuache, abgetrennt. Das zum Hochjura gehörende Gemeindegebiet von Léaz ist Teil des Parc Naturel Régional du Haut-Jura und des Naturreservats Haute Chaîne du Jura.

Zu Léaz gehören neben dem eigentlichen Ort auch verschiedene Weiler und Gehöfte, darunter:

  • Grésin (480 m ü. M.) an einem Südhang über dem Rhônetal
  • Longeray (480 m ü. M.) am Fuß des Grand Crêt d'Eau am westlichen Eingang in den Défilé de l’Écluse

Nachbargemeinden von Léaz sind Collonges im Norden, Chevrier und Clarafond-Arcine im Osten, Éloise im Süden sowie Bellegarde-sur-Valserine und Lancrans im Westen.

Geschichte

An der Stelle des heutigen Léaz bestand schon um 1123 ein Priorat, das zum Besitz des Cluniazenserpriorates in Payerne gehörte. Bald darauf wurde daneben eine Burg erbaut, die ebenfalls Payerne unterstand. Im 13. Jahrhundert stieg die strategische Bedeutung des Gebietes am Rhonedurchbruchstal, weil es im Grenzbereich der Herrschaftsgebiete der Grafen von Savoyen, der Grafen von Genf und des Pays de Gex lag. Im Jahre 1272 gründete Léonète von Gex den Burgflecken Léaz und stattete ihn mit gewissen Freiheitsrechten aus.

Somit erscheint Léaz 1272 erstmals in den Urkunden unter dem Namen Leya. Im Lauf der Zeit wandelte sich die Schreibweise über Laya (1285), Aya (1441), Lya, Lyaz (1553) und Leal (1650) zum heutigen Namen Léaz, der seit 1850 schriftlich belegt ist. Der Ortsname geht auf das altfranzösische Wort laye zurück, das einen neu angelegten Weg im Wald bezeichnet.

Bereits um 1290 ging Léaz in die Hände von Amadeus V. von Savoyen über. Der Burgherr von Léaz war für die Sicherung und Verteidigung des Fort de La Cluse im Durchbruchstal der Rhône zuständig. Von 1536 bis 1564 gehörte das Fort den Bernern, danach bis 1590 den Savoyern, bevor es an Genf kam. Nach Abschluss des Vertrages von Lyon gelangten das Dorf und das Fort 1601 endgültig an Frankreich. Im Zuge der Napoleonischen Kriege wurde das Fort 1815 von österreichischen Truppen zerstört und danach bis 1830 wieder aufgebaut.

Sehenswürdigkeiten

Die Dorfkirche von Léaz wurde 1675 im Stil der Spätgotik erbaut. Auf einem Felsvorsprung über der Rhône befinden sich die Ruinen der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Burg von Léaz. An der engsten Stelle des klusartigen Rhonedurchbruchs, der eine Natursehenswürdigkeit bildet, erhebt sich das Fort de l’Écluse. Das untere Fort (Fort d'en Bas) geht auf eine Befestigungsanlage aus dem 13. Jahrhundert zurück, die im Lauf der Zeit mehrfach zerstört und verstärkt wiederaufgebaut wurde, so im 16. und 17. Jahrhundert und von 1821 bis 1830. Das obere Fort (Fort d’en Haut) erhielt seine heutige Gestalt ebenfalls in der Zeit von 1820 bis 1840. Über die Rhône führt der Viaduc de Longeray, eine Bogenbrücke der Eisenbahnlinie von Bellegarde-sur-Valserine nach Annemasse.

Bevölkerung

Jahr Einwohner
1962 433
1968 405
1975 480
1982 482
1990 461
1999 481
2004 503

Mit 520 Einwohnern gehört Léaz zu den kleinen Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, wurde besonders zu Beginn der 1970er Jahre wieder ein Bevölkerungswachstum verzeichnet. Seither verbleibt die Einwohnerzahl auf relativ konstantem Niveau.

Wirtschaft und Infrastruktur

Léaz war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute gibt es einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung, hauptsächlich in Bellegarde-sur-Valserine ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft ist verkehrsmäßig gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstraße N206, die von Bellegarde-sur-Valserine nach Saint-Julien-en-Genevois führt. Der nächste Anschluss an die Autobahn A40 befindet sich in einer Entfernung von rund zehn Kilometern. Das Gebiet wird von der Eisenbahnlinie Genf–Lyon und der Seitenlinie Bellegarde–Annemasse gequert, doch besitzt Léaz keine Bahnstation; der nächste Bahnhof ist Bellegarde-sur-Valserine.

Weblinks

 Commons: Léaz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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