- Landes-Hypothekenbank Steiermark AG
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Die Landes-Hypothekenbank Steiermark AG ist eine große österreichische Regionalbank mit Sitz in Graz. Sie betreibt 20 Filialen in der gesamten Steiermark. Mit Jahresende 2005 kam sie auf eine Bilanzsumme von 5,711 Milliarden Euro und beschäftigte 442 Mitarbeiter.
Die Gründung einer Landes-Hypothekenbank in der Steiermark wurde erstmals 1854 gefordert, ab 1863 wurde immer wieder im Steiermärkischen Landtag darüber debattiert. Stattdessen wurden aber andere Banken gegründet, die Pfandbriefe ausstellen durften und damit langfristige und sichere Bodenkredite erst möglich machten. In anderen Bundesländern gab es hingegen schon länger Hypothekenbanken: in Niederösterreich seit 1888, in Oberösterreich seit 1890, 1895/96 folgte Kärnten, 1897 Vorarlberg, 1898 Tirol, 1909 Salzburg, 1928 das Burgenland und 1929 wurde eine Hypothekenbank in Wien eröffnet.
Am 2. März 1931 war es schließlich auch in der Steiermark soweit und eine eigene „Landes-Hypothekenanstalt“ wurde errichtet. Die neue Bank wurde vom Land Steiermark gegründet und erhielt von ihm auch ihr Startkapital in der Höhe von 50.000 Schilling. Ihr erstes Geschäftslokal hatte die Landes-Hypothekenanstalt im 1. Stock des Grazer Landhauses. Erster Direktor des neuen Institutes wurde Ludwig Koban, der in erster Linie Leiter der Finanzabteilung des Landes war und nebenher die Landes-Hypothekenanstalt leitete. 1932 übersiedelte die Bank in das Erdgeschoss des Landhauses. Ihr Geschäftslokal lag in der Herrengasse, rechts vom Landhaustor. In den Jahren bis 1937 stieg die Bilanzsumme des Institutes von 5,9 Millionen Schilling auf 17,4 Millionen Schilling. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen 1938 wurde das Kuratorium aufgelöst und ein kommissarischer Verwalter eingesetzt.
1939 übersiedelte die Bank in die Radetzkystraße 15, da die neue Gauleitung ihre Räume im Landhaus brauchte. Das neue Geschäftslokal wurde aus der in Liquidation befindlichen Deutschen Vereinsdruckerei erworben. Bis heute befindet sich hier der Firmensitz.
1945 gab es auch in der Landes-Hypothekenanstalt einen Neuanfang. Statt eines kommissarischen Verwalters wurde wieder ein Kuratorium eingeführt. Erster Oberkurator wurde Josef Wallner. In den Zeiten des Wiederaufbaues erfuhr auch die Bank eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit. Von 1945 bis 1954 stieg der Darlehensstand von 29,7 Millionen Schilling auf 99 Millionen Schilling. Mit den Jahren wuchs auch die Landes-Hypothekenanstalt. 1971 wurde die erste Filiale beim Landeskrankenhaus errichtet. 1973 wurde das Haus Radetzkystraße 17 von der „Kammer der gewerblichen Wirtschaft“ gekauft. 1975 ändert die Bank ihren Firmenwortlaut auf „Landes-Hypothekenbank Steiermark“. Neue Filialen wurden errichtet, 1977 die erste außerhalb von Graz in Schladming. 1981 wandelte sich die Landes-Hypothekenbank zur Universalbank, anstelle von Kuratorium und Direktoren traten Aufsichtsrat und Vorstand.
1995 wurde die Landes-Hypothekenbank Steiermark in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 100 % Eigentümer blieb das Land Steiermark. 1998 verkaufte das Land 49 % seiner Anteile an die Raiffeisen-Landesbank Steiermark. 2002 übernahm diese weitere 25 % weniger einer Aktie. Seither ist die Raiffeisen-Landesbank Steiermark Mehrheitseigentümer der Landes-Hypothekenbank Steiermark AG. 2003 wurde das gemeinsame RLB & HYPO Group Treasury gebildet um gemeinsame Synergieeffekte zu nutzen.
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