- Landesstraße B
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Durch das Bundesgesetz vom 8. Juli 1921 wurden die wichtigsten Durchgangsstraßen Österreichs (mit einer Gesamtlänge von 3620 km) zu Bundesstraßen erklärt. Die Verordnung der Bundesregierung vom 9. Juni 1933 erweiterte das Netz der Bundesstraßen, das fortan 4437 km umfasste.
Nach dem Anschluss Österreichs wurden die österreichischen Bundesstraßen im Zuge der Vereinheitlichung des Straßensystems, die am 1. April 1940 umgesetzt wurde, entweder in Reichsstraßen umgewandelt oder zu Landstraßen I. Ordnung erklärt. Durch das Bundesstraßengesetz vom 18. Februar 1948 wurden die Durchgangsstraßen (mit 5072 km Gesamtlänge) erneut zu Bundesstraßen erklärt. 1949, 1950 und 1951 wurden Straßen mit einer Gesamtlänge von jeweils 1000 km als Bundesstraßen übernommen, so dass das Bundesstraßennetz im Jahre 1951 rund 8100 km umfasste.
Bis zum Jahr 2002 gab es die Einteilung in Bundesstraßen A (Autobahnen), Bundesstraßen S (Schnellstraßen) und Bundesstraßen B. Üblicherweise wurden und werden unter der Bezeichnung Bundesstraße nur die Bundesstraßen B verstanden. Da die Bundesstraßen B im Jahr 2002 aus der Bundeskompetenz in die Landeskompetenz übertragen wurden, ist die Bezeichnung Bundesstraße für diese eigentlich falsch. Der richtige Name ist Straßen mit Vorrang nach den in der Straßenverkehrsordnung vorgesehenen Nummernbezeichnungen. In Wien ist dies Hauptstraße B, in Vorarlberg Landesstraße L und in den übrigen Bundesländern Landesstraße B. Dies wird laut Landesgesetzen der einzelnen Bundesländer festgelegt.
Da sich aber die Bezeichnung im Laufe der Jahrzehnte eingebürgert hat, wird sie auch nicht so schnell verschwinden, auch da die neue Bezeichnung sehr amtlich klingt. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird oft jede größere Freilandstraße mit Gegenverkehr als Bundesstraße bezeichnet, langsam etabliert sich jedoch der schlichte Name mit „Straße“. Die Bezeichnung mit B vor der entsprechenden Nummer ist in den meisten Bundesländern geblieben – nur in Vorarlberg werden die ehemaligen Bundesstraßen heute als Landesstraßen „L“ bezeichnet.
Verständnisschwierigkeiten entstehen auch dadurch, dass die durchgehende Straße zwar meist den Namen des wichtigsten Ortes oder sonstigen wesentlichen Punktes entlang der gesamten Straße hat, aber innerhalb der einzelnen Orte sich nach den Straßennamen dieser richtet und daher meist einen oder sogar mehrere Namen trägt. Da sie in vielen Fällen die wichtigste Straße eines Ortes ist, ergibt sich, dass als einer der häufigsten Namen Hauptstraße vorkommt.
Gesamtliste der „Bundesstraßen“
Am 30. Juli 1949 erließ das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau eine Verordnung über die Nummerierung der Bundesstraßen.[1] Dieses Nummernverzeichnis umfasste ursprünglich die Bundesstraßen 1 bis 203. Die Nummern 11–15, 26–30, 41–45, 55–60, 71–75, 86–90, 101–105, 116–120, 131–135, 146–150, 160–165, 176–180 und 191–195 wurden als Platzhalter für zukünftige Netzerweiterungen reserviert. Die folgende Liste enthält nur die Bundesstraßen B; die Bundesstraßen A und S sind unter Liste der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich verfügbar.
Detailinformationen
Wien und Niederösterreich
Die Straßen mit den Nummern von 1 bis 49 befinden sich vorwiegend in Wien und Niederösterreich, wobei die Straßen der Nummern 1 bis 17 annähernd sternförmig um Wien gruppiert sind und teilweise von dort ausgehen. Im Stadtgebiet von Wien werden die Straßennummern selten im allgemeinen Sprachgebrauch benutzt.
Die Bundesstraße 5 (Waidhofener Straße) führt vom Allwangspitz bei Göpfritz an der Wild über Waidhofen an der Thaya und Heidenreichstein bis zur Staatsgrenze bei Grametten.
Die Bundesstraße 6 (Laaer Straße) führt von Korneuburg über Ernstbrunn nach Hanfthal bei Laa an der Thaya.
Die Bundesstraße 7 (Brünner Straße) führt von Wien zur Staatsgrenze mit Tschechien in Drasenhofen. Die Fortsetzung auf tschechischer Seite führt dann weiter nach Brünn.
Die Bundesstraße 8 (Angerer Bundesstraße) führt von Wien Richtung Nordosten über Gänserndorf an die slowakische Grenze.
Die Bundesstraße 9 (Preßburger Bundesstraße) führt von Schwechat Richtung Osten entlang der Donau über Fischamend und Hainburg an der Donau zum Grenzübergang Berg an der slowakischen Grenze.
Die Bundesstraße 11 (Mödlinger Bundesstraße) führt von Schwechat, Wiener Neudorf, wo sie die B17 quert, über Mödling, Heiligenkreuz, Alland nach Weissenbach an der Triesting bis zur B18.
Die Bundesstraße 18 (Hainfelder Bundesstraße) führt von der B17 bei Günselsdorf über Leobersdorf (Anschluss an die A 2) durch das Triestingtal, anschließend über den Gerichtsberg nach Hainfeld und durch das Gölsental bis Traisen, wo sie auf die B20 trifft.
Die Bundesstraße 20 (Mariazeller Bundesstraße) führt von Sankt Pölten über Traisen (Anschluss an die B18) durch das Traisental, anschließend über den Annaberg ins steirische Mariazell und von dort bis nach Kapfenberg.
Die Bundesstraße 39 (Pielachtal Bundesstraße) führt von Sankt Pölten über Obergrafendorf durch das Pielachtal und endet an der B28 (Puchenstubener Bundesstraße) zwischen St. Anton an der Jesnitz und Puchenstuben.
Steiermark
Die B 70 (Packer Straße) führt von Graz über Lieboch, Köflach, den Packsattel, Wolfsberg und Völkermarkt nach Klagenfurt.
Die B 75 (Glattjoch Straße) führt von Pürgg-Trautenfels im oberen Ennstal über Donnersbach, das Glattjoch und Oberwölz nach Niederwölz im oberen Murtal. Diese Straße ist nicht durchgehend vorhanden, da über das Glattjoch in den Niederen Tauern keine Straßenverbindung existiert. Es existierten einst Pläne, diese durch einen Tunnel zu verbinden.
Die B 79 (Voitsberg-Köflacher Straße) ist eine geplante, aber nie gebaute Bundesstraße, die Köflach und Voitsberg mit der Süd Autobahn (A 2) verbinden sollte und 1983-1997 im Bundesstraßengesetz erwähnt wurde. Bis 1972 wurde die St. Pauler Straße als B 79 bezeichnet.
Osttirol
Die Bundesstraße 100 (Drautal Bundesstraße) ist eine Bundesstraße in Kärnten und Osttirol und führt auf einer Länge von 135,6 km von Villach (B94) über Spittal an der Drau und Oberdrauburg nach Lienz. Bei Sillian erreicht sie die Staatsgrenze und führt als (italienische Staatsstraße SS49) weiter durchs Eisacktal.
Die Bundesstraße 108 (Felbertauern Straße) verläuft von Mittersill in Salzburg über den mautpflichtigen 5304 m langen Felbertauerntunnel und über Matrei in Osttirol nach Lienz. Sie stellt den kürzesten Weg zwischen Salzburg und Osttirol und eine wichtige Verbindung zwischen Nord- und Osttirol her.
Oberösterreich - Steiermark
Die Bundesstraße 115 (Eisenbundesstraße) führt von Enns über Steyr, das untere Ennstal, Eisenerz, den Präbichl und Trofaiach nach Traboch (wo sie an die Pyhrn Autobahn anschließt). Gemeinsam mit der B115a von Trofaiach bis Leoben folgt sie der alten Eisenstraße auf der das Eisenerz vom steirischen Erzberg nach Leoben und ins Ennstal transportiert wurde.
Grenzgebiet Niederösterreich/Oberösterreich
Die Straßen von B 119 bis B 124 befinden sich vorwiegend im Grenzgebiet von Niederösterreich und Oberösterreich.
B 119 Greiner Straße Amstetten West (A1, B1)–Ardagger–Arbesbach–Groß Gerungs–Weitra (B41)
B 120 (nicht vergeben)
B 121 Weyrer Straße Amstetten (B1, L6139)–Waidhofen/Ybbs–Gaflenz–Weyer (B115)
B 122 Voralpen Straße Weißes Kreuz (B121)–Aschbach Markt–Seitenstetten–Steyr–Bad Hall–Kremsmünster–Sattledt (B138)
B 123 Mauthausener Straße Ennsdorf (B1) Donaubrücke–Mauthausen–Pregarten (B124)
B 123a St. Valentiner Straße (Länge: 6 km) St. Valentin (A1)–Rems–Pyburg (B123)
B 124 Königswiesener Straße Landesgrenze Oberösterreich/Niederösterreich–Arbesbach–Merzenstein (B38)
Tirol (Nord)
Die Straßen von B 169 bis B 189 befinden sich vorwiegend in Tirol.
Die B 169 (Zillertalstraße ) verläuft durch das Zillertal.
Die B 170 (Brixental Straße) verläuft von Wörgl (B 171) durch das Brixental über Hopfgarten im Brixental und Kirchberg in Tirol nach Kitzbühel (B 161), auf einer Gesamtlänge von 30,1 km.
Die B 171 (Tiroler Straße) verläuft auf einer Länge von 160,6 km parallel zur Inntal Autobahn im Tiroler Inntal von Kufstein nach Landeck.
Die B 174 (Innsbrucker Straße) liegt im Stadtgebiet von Innsbruck und führt von der Anschlussstelle Innsbruck-Ost der Inntal Autobahn (A 12) bis zum Anschluss an die B 171 in der Höttinger Au auf einer Länge von 5,2 km.
Die B 177 (Seefelder Straße) verbindet das Tiroler Inntal mit dem Seefelder Plateau. Sie ist für Wohnanhänger gesperrt, weil der Streckenabschnitt von Zirl bis Reith bei Seefeld am Zirler Berg Steigungen bis zu 16 % aufweist.
Die B 179 (Fernpass Straße) verbindet das Außerfern mit dem Tiroler Inntal.
Die B 181 (Achensee Straße) hat eine Gesamtlänge von 33,5 km und verläuft von Strass im Zillertal (B 171) an die deutsche Grenze am Achenpass, Weiterführung besteht über die deutschen Bundesstraßen B 13 und B 307.
Die B 182 (Brenner Straße) hat eine Gesamtlänge von 36,6 km, zweigt in Innsbruck von der B 174 ("Graßmayrkreuzung") ab und führt nach Süden durch das Tiroler Wipptal mit den Gemeinden Schönberg im Stubaital, Matrei am Brenner, Steinach am Brenner und Gries am Brenner zur Staatsgrenze am Brennerpass, wo sie als italienische Staatsstraße 12 weiterführt.
Die B 183 (Stubaital Straße) führt von Schönberg (Abzweigung von der B 182) durch das Stubaital über Mieders, Fulpmes und Neustift bis zur Mutterbergalm, wo Anschluss an die Stubaier Gletscherbahn besteht.
Die B 187 (Ehrwalder Straße) verläuft auf einer Länge von 11,6 km von Lermoos (B 179) über Ehrwald zur Staatsgrenze bei Griesen, wo Anschluss an die deutsche B 23 nach Garmisch-Partenkirchen und darüber hinaus besteht.
Die B 188 (Silvretta Straße) verläuft auf einer Länge von 63,6 km von Pians (B 171) im Tiroler Inntal über das Paznauntal (Ischgl, Galtür), der Silvretta-Hochalpenstraße in das Montafon (Schruns) nach Bludenz (B 190) in Vorarlberg.
Die B 189 (Mieminger Straße) führt auf einer Länge von 35,4 km von Telfs über das Mieminger Plateau und dem Holzleitensattel nach Nassereith, wo Anschluss an die B 179 (Fernpass-Bundesstraße) besteht, und weiter über Tarrenz nach Imst. Bei Telfs und Imst besteht auch Anschluss zur Inntal Autobahn.
Die B 199 (Tannheimer Straße) zweigt in Weißenbach am Lech von der B 198 ab und führt über den 1082 m hohen Gaichtpass in das Tannheimer Tal mit dem Hauptort Tannheim und weiter zur Staatsgrenze zu Deutschland (Bayern) bei Schattwald, von dort führt sie als deutsche B 308 weiter nach Sonthofen.
Vorarlberg
Die Straßen mit den Nummern 190 bis 205 befinden sich vorwiegend in Vorarlberg. Die offizielle Bezeichnung wurde dort im Jahr 2002 von B auf L geändert, da sich keine nummernmäßigen Überschneidungen mit bisherigen Landesstraßen L ergeben.
Die B 191 (Liechtensteiner Straße) liegt in der Stadt Feldkirch in Vorarlberg. Sie zweigt im Stadtkern von der B 190 ab und führt auf einer Länge von 3,2 km zur Staatsgrenze mit Liechtenstein bei Tisis/Schaanwald.
Die B 198 (Lechtal Straße) verläuft auf einer Länge von 76,9 km von der Alpe Rauz (B 197) nahe St. Christoph in Vorarlberg über den Flexenpass, Zürs, Lech, Warth (B 200) und weiter über das Tiroler Lechtal zur Umfahrung Reutte (B 179). Die Straße ist in ihrem oberen Bereich zwischen dem Arlbergpass und Lech in den Wintermonaten zeitweise gesperrt.
Die Nummern 206 und 207 sind nicht vergeben.
Niederösterreich, weitere Straßen
Die Straßen von B 208 bis B 220 bezeichnen einige eher kürzere Straßen in Niederösterreich, die nachträglich in das Bundesstraßennetz aufgenommen wurden.
- B 208 Eibesbrunner Straße
- Diese Nummer wurde zeitweise vergeben, geplant als Verbindung Eibesbrunn (B7)–Leobendorf (A22). Das gebautes Teilstück nördlich von Korneuburg trägt seit 1999 die Bezeichnung B305. Ein Teil der Trassierung der B305 sowie Trassierung der B208 übernimmt zukünftig die S1.
- B 209 Pöchlarner Straße
- Pöchlarn (B1)–Donaubrücke–Klein Pöchlarn (B3). Länge: 2 km.
- B 210 Badener Straße
- Alland (B11)–Baden–Oeynhausen–Ebreichsdorf (B16). Länge: 31 km. Die B210 war früher als Schnellstraße S5 geplant und wurde auch teilweise schnellstraßenmäßig ausgebaut.
- B 211 Rohrauer Straße
- Bruck/Leitha (B10)–Rohrau–Petronell (B9). Länge: 14 km.
- B 212 Bad Vöslauer Straße
- Guntramsdorf (B17)–Baden–Berndorf (B18). Länge: 21 km.
- B 213 Tullnerfeld Straße
- Tulln (B14)–Staasdorf–Klein Staasdorf–Ollern–Ried/Riederberg (B1). Länge: 8 km.
- B 214 Hohenberger Straße
- Freiland (B20)–Hohenberg–Walkmühle (B21). Länge: 14 km.
- B 215 St. Leonharder Straße
- Mank (B29)–St. Leonhard/Forst–Matzleinsdorf (B1). Länge: 18 km.
- B 216 Weitental Straße
- Weitenegg (B3)–Würnsdorf (B36). Länge: 20 km.
- B 217 Ottenschlager Straße
- Spitz/Donau (B3)–Ottenschlag (B36). Länge: 22 km.
- B 218 Langenloiser Straße
- Krems (B37)–Langenlois (B34). Länge: 7 km.
- B 219 Poysdorfer Straße
- Staatz (B 46)–Poysdorf–B7. Länge: 11 km.
- B 220 Gänserndorfer Straße
- Gänserndorf (B 8)–Raggendorf–Kollnbrunn (B 7). Länge: 18 km.
Wiener Stadtstraßen
Die Straßen mit der Bezeichnung B 221 bis B 230 liegen bis auf minimale Ausnahmen vollständig im Bundesland Wien. Nach der Übergabe an Wien wurden alle ehemaligen Bundesstraßen B intern als Hauptstraßen B bezeichnet. Die Namen orientieren sich an Stadtteilen oder lokalen Straßennamen, allgemein werden meist nur letztere verwendet.
Die B 221 Wiener Gürtelstraße führt von Wien Döbling in einem süd-westlichen Halbkreis nach Wien Erdberg.
Die B 222 Wiener Vororte Straße führte von Wien Brigittenau (Abzweigung B 221 bei der Kreuzung Adalbert-Stifter-Straße/Lorenz-Müller-Gasse) in den Bereich Penzing/Unter St. Veit bei der Kreuzung mit der B 1 bei der Zehetnergasse und folgt dabei im Wesentlichen der Wiener Vorortelinie der S-Bahn. Sie wurde schon in den 1990er-Jahren vom Bund an die Stadt Wien übergeben und die Nummer seitdem gestrichen, die Straße besteht aber weitgehend noch wie ursprünglich. Es gab einst Ausbaupläne im Südwesten Wiens.
Die B 223 Flötzersteig Straße führt im Westen Wiens vom Lerchenfelder Gürtel durch die Bezirke Ottakring und Penzing nach Hütteldorf, siehe Flötzersteig.
Die B 224 Altmannsdorfer Straße umfasst die Straßenzüge Altmannsdorfer Straße und Grünbergstraße und führt von Wien Neuerlaa (Kreuzung mit der Triester Straße, B 17, bei der Stadtgrenze bei Vösendorf) über den „Grünen Berg“ bei Schönbrunn zur B 1. Es existieren Pläne für eine Fortsetzung von Schönbrunn zum Neubaugürtel. Ein sehr kurzes Teilstück im Süden liegt in Niederösterreich.
Die B 225 Wienerberg Straße führt von der Wienerbergbrücke in der Nähe des ÖBB-Bahnhofs Meidling über die Wienerbergstraße, Raxstraße und Grenzackerstraße zur Ausfahrt Favoriten (Altes Landgut, „Verteilerkreis“) der Wiener Südosttangente und weiter über örtliche Straßenzüge nach Simmering, wo sie über das letzte Stück der Simmeringer Hauptstraße führt und in der Nähe der Stadtgrenze zu Schwechat endet.
Die B 226 Floridsdorfer Straße umfasst die Straßenzüge Adalbert-Stifter-Straße, Floridsdorfer Brücke und Floridsdorfer Hauptstraße.
Die B 227 Donaukanalstraße führt vom Bereich Wien Heiligenstadt bzw. Brigittenau („Nordknoten“) anschließend an die Nordbrücke (Wien) in getrennten Richtungsfahrbahnen entlang des Donaukanals in den Bereich Erdberg, wo sie in die A 4 übergeht. Die einzelnen Teilstücke heißen großteils Lände, z. B. Heiligenstädter Lände, Roßauer Lände… Ursprünglich gehörte auch die Nordbrücke und ihre Fortsetzung zur Brünner Straße B7 zu diesem Straßenzug, ein Weiterbau als Schnellstraße in Richtung Norden war einst geplant. Der Straßenzug war einst als durchgehende Schnellstraße S 2 geplant, wobei die Nordbrücke früher auch so bezeichnet wurde.
Die B 228 Simmeringer Straße (nicht identisch mit der Simmeringer Hauptstraße) führt abzweigend vom Straßenzug B221 bei Erdberg durch die Baumgasse und die Erdbergstraße, führt vorbei an den Gasometern, durchquert die Simmeringer Haide und erreicht schließlich die Zinnergasse (Straßenzug B 14) im Bereich Kaiserebersdorf/Albern. Der Straßenzug war als Bundesstraße einst unterbrochen und ein Ausbau bzw. teilweise eine neue Trasse geplant. Die Straßennummer ist auf der Straße selbst nicht ausgeschildert.
Die B 229 Groß Jedlersdorfer Straße führt vom Raum Großjedlersdorf anschließend an A 22 (Abzweigung verlängerte Nordbrücke) und B 7 (Brünner Straße) über die Shuttleworthstraße, Siemensstraße und Julius-Ficker-Straße in den Raum Leopoldau, kreuzt die Wagramer Straße (B 8) und führt über den Rautenweg zur S 2 beim Gewerbepark Hirschstetten. Die Straßennummer ist nur teilweise ausgeschildert.
Die B 230 Laxenburger Straße umfasst die Laxenburger Straße in Wien vom Südtiroler Platz (B 221, Gürtel) nach Süden bis zur Stadtgrenze und geringfügig darüber hinaus bis zur Kreuzung mit der S 1.
Weitere Projekte in Wien und Niederösterreich
- B 232 Donaufeld Straße
- Wien Donaufeld (B 3)–Wien Leopoldau–Wien Stammersdorf (B 7)
- B 233 Himberger Straße
- Schwechat (S 1)–Himberg–Ebreichsdorf (A 3)
Die 300er-Nummerngruppe
Die Straßennummern B 3xx wurden einst für besonders hochrangigen Bundesstraßen B verwendet, die später durch eine Schnellstraße (S xx) ersetzt werden sollten. Letztere Straßen wurden deshalb Ersatzstraßen genannt, wobei für die geplante Schnellstraße eine um 300 niedrigere Nummer vorgesehen war (zB B 306 für die S6). Während neue hochrangige Straßen lange Zeit als B 3xx bezeichnet wurden, wurde nach 2000 wieder zu den S xx-Bezeichnungen zurückgekehrt.
- B 301 Wiener Südrand Straße
- War als geplantes Projekt lange Zeit Gegenstand heftiger Diskussionen und wurde nun auf der Strecke Vösendorf–Schwechat als S 1 gebaut. In den 1970er-Jahren wurde auch die heutige B 3 durch das Marchfeld als Vorstufe einer möglichen Marchfeld-Schnellstraße nach Bratislava (Marchfelder Ersatzstraße) so genannt. Im Hauptstraßen-Verzeichnis der Stadt Wien wurde auch der Straßenzug Raffineriestraße–Finsterbuschstraße entlang der Lobau kurzfristig so bezeichnet.
- B 302 Wiener Nordrand Straße
- Diese Straße sollte - nach dem Bundesstraßengesetz von 1983 auch teilweise S 22 genannt - einst von der A 23 bei Hirschstetten in einen nordwestlichen Bogen über Gerasdorf zur A 22 bei Strebersdorf geführt werden. Die Teilstücke von der A 22 zur B 3 (Prager Straße) sowie von der A 23 zur B 8 existieren bereits, jedoch wurden die Pläne aufgegeben und letzteres Stück schließlich in S 2 umbenannt. In den 1970er-Jahren wurde die heutige B 227 so genannt.
- B 303 Weinviertler Straße
- Führt von Stockerau in direkter Fortsetzung der A22 nach Hollabrunn und von dort zur tschechischen Staatsgrenze bei Kleinhaugsdorf. Bis 1999 wurde statt der Strecke Hollabrunn–Kleinhausdorf der Straßenzug Hollabrunn–Horn–tschechische Staatsgrenze bei Neu-Nagelberg als B 303 bezeichnet, wobei der ganze Straßenzug "Waldviertler Straße" hieß. Diesen Namen trägt nun die B 2, die früher von Hollabrunn als "Znaimer Straße" nach Kleinhausdorf führte. Die B 303 war einst als Vorstufe zu Schnellstraße S 3 geplant, Teile der A 22 wurden auch einst so bezeichnet.
- B 304 Stockerauer Straße
- Entstand in den 1990er-Jahren durch Ausbau der B 3 zwischen Tulln (in weiterer Folge Krems an der Donau) und Stockerau, weshalb letzterer Straßenzug seitdem unterbrochen ist. Die Strecke wurde später in S 5 umbenannt, da die naheliegendere Nummer S 4 bereits vergeben war.
- B 305 Wiener Nordostrand Straße
- Ein Teil der ursprünglich als Nordumfahrung von Wien geplanten B305 ging in die S1 (als Fortsetzung der Strecke Vösendorf–Schwechat in einem nordöstlichen Bogen um Wien) über. Details zum bereits fertig gestellten Teil der B305 siehe im Artikel.
- B 306 Semmering Ersatzstraße
- Bezeichnete den Streckenabschnitt der früheren Triester Straße, der über den Semmering-Pass führte und durch die S 6 Semmering Schnellstraße ersetzt wurde.
- B 307 Parndorfer Straße
- War geplant als Straße Staatsgrenze bei Kittsee–Kittsee (B 50a)–Parndorf (A 4, B 50) und wurde schließlich als A 6 realisiert.
- B 308 Ennstal Ersatzstraße
- War eine bis 1999 vorgesehene Bezeichnung (seither B 320 Ennstal Straße), zuvor wurde diese Nummer für die Klingenbacher Straße auf der Strecke Wulkaprodersdorf (A 3, B 16)–Staatsgrenze bei Klingenbach eingeplant, wo heute ein Teilstück der A 3 geplant ist.
- B 309 Steyrer Straße
- Enns (A 1)–Steyr (B 115, B 122a)
- B 309a Ennser Straße
- Verläuft als lokale Abzweigung in Enns von der A 1 zur B 1.
- B 310 Mühlviertler Straße
- Verläuft von Unterweitersdorf (A 7, B 125) über Freistadt bis zur Staatsgrenze bei Wullowitz und entstand durch Umbenennung der Prager Straße (B 125). Heute ist auf der Strecke die S 10 geplant.
- B 311 Pinzgauer Straße
- Verläuft auf der Strecke Bischofshofen (A 10)–Zell am See–Lofer (B 178). Sie war einst als Schnellstraße S 11 geplant.
- B 312 Loferer Straße
- Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die Loferer Schnellstraße (S 12) die Wiener Straße (B 1) zwischen Lofer und Wörgl ersetzen. Diese Schnellstraße wurde jedoch nicht gebaut, deshalb wurde 1999 eine neue Bundesstraße B 178 eingerichtet, nachdem die Ausbaupläne endgültig verworfen wurden.
- B 313 Seefelder Straße
- Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die Seefelder Schnellstraße (S 13) die Scharnitzer Straße (B 185) ersetzen. Diese Schnellstraße wurde jedoch nicht gebaut, deshalb wurde 1983 eine neue Bundesstraße B 177 eingerichtet, nachdem die Ausbaupläne endgültig verworfen wurden.
- B 314 Fernpass Straße
- Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die Fernpaß Schnellstraße (S 14) die Reuttener Straße (B 189) ersetzen. Diese Schnellstraße wurde jedoch nicht gebaut, deshalb wurde 1999 eine neue Bundesstraße B 179 eingerichtet, nachdem die Ausbaupläne endgültig verworfen wurden. Ein Teil bei Reutte ist schnellstraßenmäßig ausgebaut.
- B 315 Reschen Straße
- Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die Reschen Schnellstraße (S 15) die Vinschgauer Straße (B 187) ersetzen. Diese Schnellstraße wurde jedoch nicht gebaut, deshalb wurde 1999 eine neue Bundesstraße B 180 eingerichtet, nachdem die Ausbaupläne endgültig verworfen wurden. Bei Landeck wurde die Strecke in einen Tunnel verlegt und dieser Abschnitt schließlich in die A 12 eingegliedert.
- B 316 Arlberg Ersatzstraße
- Wurde durch die S 16 ersetzt.
- B 317 Friesacher Straße
- Stark frequentierte Verbindung von St. Veit an der Glan über Friesach nach Judenburg, siehe Friesacher Straße. Geplant ist der Ausbau zur Klagenfurter Schnellstraße.
- B 318 Himberger Straße
- Projekt im Zuge der geplanten Südrandstraße bzw. S 1, auch als B 233 geplant.
- B 319 Fürstenfelder Straße
- Riegersdorf (A 2)–Fürstenfeld Staatsgrenze bei Heiligenkreuz. Entstand durch Umbenennung der B 65. Heute besteht dort das Projekt der Schnellstraße S 7.
- B 320 Ennstal Straße
- Verläuft auf der Strecke Altenmarkt/Pongau (A 10)–Radstadt–Schladming–Trautenfels–Liezen–Selzthal (A 9, B 146). Sie entstand durch Umbenennung der B 146 und war und ist auch als heftig diskutierte Schnellstraße („ennsnahe Trasse“) geplant, von der ein kurzes Teilstück bei Liezen gebaut wurde.
- B 331 Burgenland Ersatzstraße
- Wurde durch S 31 ersetzt bzw. heute B 50.
- B 332 Ödenburger Ersatzstraße
- Projekt aus den 1970er-Jahren, heute B 16 bzw. A 3.
- B 333 Kremser Ersatzstraße
- Wurde durch S 33 ersetzt.
- B 334 Traisentalstraße
- Projektierte Straße auf der Strecke Sankt Pölten (A 1, S 33)–Wilhelmsburg (B 20) bzw. Vorstufe einer geplanten Schnellstraße S34.
- B 335 Brucker Ersatzstraße: Durch S 35 ersetzt.
- B 336 Murtal Ersatzstraße
- Durch S 36 ersetzt.
- B 337 Steyrer Ersatzstraße
- Projekt aus den 1970er-Jahren, heute B 309.
- B 338
- nicht vergeben/unbekannt
- B 339
- nicht vergeben/unbekannt
- B 340
- nicht vergeben/unbekannt
- B 341 Salzburger Ersatzstraße
- Lokales Projekt aus den 1970er-Jahren bei der Stadt Salzburg, in diesem Bereich verläuft heute die Salzburger Straße (B 150).
- B 342 Pass Thurn Ersatzstraße
- Projekt aus den 1970er-Jahren, in diesem Bereich verläuft heute die B 161.
Siehe auch
- Liste der Bundesstraßen in Deutschland
- Straße
- Autobahn
- Kraftfahrstraße
- Straßensystem in Österreich
- ASFINAG
- Österreichische Grenzübergänge in die Nachbarstaaten
Weblinks
- Originaltext des Bundesgesetzes „Änderung des Bundesstraßengesetzes 1971“, BGBl. I Nr. 182/1999 (PDF)
- Originaltext des Bundesgesetzes „Bundesstraßen-Übertragungsgesetz“, BGBl. I Nr. 50/2002 (PDF)
- Liste der Bundesstraßen Österreichs
- Liste der ehemaligen Bundesstraßen B
- Stadt Wien - Planungen seit 1971
Einzelnachweise
- ↑ Verordnung des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau vom 30. Juli 1949 über die Nummerierung der Bundesstraßen und die Erklärung solcher Straßen zu Vorrangstraßen. BGBl. Nr. 238/1949.
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