Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein

Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein

Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein K.d.ö.R. ist ein Zusammenschluss von jüdischen Gemeinden in Schleswig-Holstein und Ansprechpartner der Landesregierung und Landesinstitutionen in Schleswig-Holstein für Fragen der jüdischen Religionsausübung. Der Verband ist Mitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland und der World Union for Progressive Judaism.

Mitglieder beim Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig Holstein sind die Jüdischen Gemeinden Bad Segeberg, Pinneberg, Ahrensburg-Stormarn, Elmshorn und Kiel.

Geschichte

1912 wurde nach dem Vorbild der preußischen Provinzialverbände der Verband Jüdischer Gemeinden von Schleswig-Holstein in Kiel gegründet. Der Zweck des Verbands bestand darin, die gemeinsamen Interessen der Verbandsgemeinden zu fördern. Der Verband sollte die Verbandsgemeinden gegenüber Behörden vertreten und Streitigkeiten schlichten. Weiterhin sollte auch die Armenpflege geregelt werden. Ärmeren Mitgliedsgemeinden wurde bei der Aufrechterhaltung des Gottesdienstes, Religionsunterrichtes und der rituellen Schlachtung geholfen.[1]

1925 erfolgte eine Neugründung des Verbandes unter Beteiligung aller jüdischen Gemeinden in Altona. Da die meisten dieser Gemeinden arm waren, suchte der Verband Wege zur finanziellen Konsolidierung. Deswegen erweiterte sich der Verband über die Grenzen der Region hinaus. Dies erfolgte mit dem Anschluss von Hamburg, Bremen, Lübeck, Oldenburg und Stade. Schließlich nannte er sich Verband der Jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins und der Hansestädte.[1]

Letzte Organisation war der Verband der Jüdischen Gemeinschaft von Schleswig-Holstein, der 1968 aufgelöst wurde. Grund dafür war die zu geringe Mitgliederzahl.[2]

Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein wurde 2002 gegründet und war damit nach der Auflösung des Nachkriegsverbandes der erste neugegründete jüdische Verband in Schleswig-Holstein; ihm schlossen sich einige jüdische Gemeinden an, die zuvor zur Jüdischen Gemeinde Hamburg gehört hatten.[3]

Am 25. Januar 2005 wurde in Kiel der Staatsvertrag zwischen dem Land Schleswig-Holstein und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein unterzeichnet und am 11. März 2005 erhielt der Landesverband auch die Körperschaftsrechte.[4]

Der Zentralrat der Juden in Deutschland nahm in seiner Ratsversammlung vom 20. November 2005 in Düsseldorf den Landesverband der jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein auf.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bettina Goldberg: Verband der Jüdischen Gemeinden Schleswig-Holsteins und der Hansestädte. In: Das Jüdische Hamburg (Hg. Institut für die Geschichte der deutschen Juden), Göttingen 2006, S. 260
  2. Neue Jüdische Gemeinden in Elmshorn und Ahrensburg. Talmud.de. Abgerufen am 14. Juli 2010.
  3. Jüdisches Schleswig-Holstein Jul. 2006 (PDF). Abgerufen am 14. Juli 2010.
  4. Jüdisches Schleswig-Holstein Apr. 2005 (PDF). lvjgsh.de. Abgerufen am 14. Juli 2010.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein K.d.ö.R. — Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig Holstein K.d.ö.R. ist ein Zusammenschluss von jüdischen Gemeinden in Schleswig Holstein und Ansprechpartner der Landesregierung und Landesinstitutionen in Schleswig Holstein für Fragen der… …   Deutsch Wikipedia

  • Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein K.d.ö.R. — Die Jüdische Gemeinschaft Schleswig Holstein K.d.ö.R. ist ein Zusammenschluss von jüdischen Gemeinden in Schleswig Holstein. Er gilt als Ansprechpartner für jüdische Belange für die Landesregierung und Landesinstitutionen in Schleswig Holstein.… …   Deutsch Wikipedia

  • Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein — Die Jüdische Gemeinschaft Schleswig Holstein K.d.ö.R. ist ein Zusammenschluss von jüdischen Gemeinden in Schleswig Holstein. Er gilt als Ansprechpartner für jüdische Belange für die Landesregierung und Landesinstitutionen in Schleswig Holstein.… …   Deutsch Wikipedia

  • Zentralrat der Juden — Das Leo Baeck Haus in der Berliner Tucholskystraße: Sitz des Zentralrates der Juden in Deutschland Der am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main gegründete Zentralrat der Juden in Deutschland, die größte Dachorganisation der jüdischen Gemeinden und… …   Deutsch Wikipedia

  • Zentralrat der Juden in Deutschland — Das Leo Baeck Haus in der Berliner Tucholskystraße: Sitz des Zentralrates der Juden in Deutschland seit 1999 Der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts die größte Dachorganisation der jüdischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Sprachen und Dialekte in Schleswig-Holstein — Zweisprachige Schilder an der Polizeistation in Husum Die Sprachen und Dialekte in Schleswig Holstein sind gemessen an der territorialen Größe des Landes vergleichsweise weit aufgefächert. Mit Hochdeutsch, Niederdeutsch, Nordfriesisch …   Deutsch Wikipedia

  • Jüdischer Friedhof (Ahrensburg) — Der Jüdische Friedhof Ahrensburg ist ein jüdischer Friedhof in Ahrensburg im Kreis Stormarn (Schleswig Holstein). Der am Wulfsdorfer Weg gelegene Friedhof ist 840 m² groß und wird von einer sechseckigen Mauer begrenzt. Der Zugang ist durch ein… …   Deutsch Wikipedia

  • ZdJiD — Das Leo Baeck Haus in der Berliner Tucholskystraße: Sitz des Zentralrates der Juden in Deutschland Der am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main gegründete Zentralrat der Juden in Deutschland, die größte Dachorganisation der jüdischen Gemeinden und… …   Deutsch Wikipedia

  • Jüdische Gemeinde Hamburg — Die Bornplatzsynagoge Hamburg aufgenommen von der Beneckestraße Die Jüdische Gemeinde Hamburg ist mit ca. 3.500 Mitgliedern eine der größten jüdischen Gemeinden Deutschlands. Sie bildet innerhalb des bundesweiten Zentralrats der Juden in… …   Deutsch Wikipedia

  • Kiel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”