Landgräflich Hessische concessionierte Landesbank in Homburg

Landgräflich Hessische concessionierte Landesbank in Homburg

Die Landgräflich Hessische concessionierte Landesbank in Homburg, kurz Homburger Bank, war eine Notenbank in der Landgrafschaft Hessen-Homburg mit Sitz in Bad Homburg vor der Höhe.

Mit Dekret vom 12. Dezember 1854 konzessionierte Landgraf Ferdinand den Frankfurter Bankier Raphael Erlanger mit der Gründung einer Notenbank in Homburg. Erlanger übernahm vom Landgrafen die seit dem 12. Oktober 1844 bestehende Pfand- und Leihanstalt, die mit den Spielern der Spielbank Bad Homburg eine attraktive Kundschaft besaß.

Das Unternehmen wurde mit einem Kapital von 1 Million Gulden ausgestattet und nahm am 1. Januar 1855 seinen Betrieb im Gebäude Louisenstrasse 30 in Homburg auf. Das Bankhaus verfügte über das Recht Banknoten bis zu der Höhe des eingezahlten Kapitals auszugeben. Eine Deckung in Bar war lediglich für ein Viertel der Summe der ausgegebenen Noten notwendig. Diese Bedingungen waren verglichen mit denen der anderen Notenbanken sehr großzügig.

Ende 1857 war ein Kapital von 517.400 Gulden eingezahlt. Der Banknotenumlauf betrug jedoch lediglich 102.900 und sank in den Folgejahren. Ende Januar 1860 waren nur noch Banknoten für 64.000 Gulden im Umlauf. Nachdem Hessen-Homburg 1866 an Preußen gefallen war, konnte der Banknotenabsatz deutlich gesteigert werden. 1872 verfügte die Bank über ein voll eingezahltes Kapital von 1 Million Goldmark und einen Banknotenumlauf von 500.000 Mark.

Mit dem Reichsbankengesetz von 1875 war die Bank gezwungen, auf das Notenbankprivileg zu verzichten (dessen Konzession noch bis 1906 gelaufen wäre). Am 24. April 1876 gab sie das Recht endgültig auf. Sie wurde als Geschäftsbank und Tochtergesellschaft des Frankfurter Bankhauses Erlanger & Söhne weitergeführt. 1904 verkaufte Wilhelm Hermann Carl von Erlanger das Bankhaus Erlanger & Söhne an die Dresdner Bank. Im Jahr 1929 wurde die Homburger Bank auf die Muttergesellschaft Dresdner Bank verschmolzen.

Quellen

  • Heinz Fengler: Geschichte der deutschen Notenbanken vor Einführung der Mark-Währung, Regenstauf 1992, ISBN 3-924861-05-6, Seite 77
  • Ludwig Schreiner: Liberale Regulierung – Die Gründung der deutschen Reichsbank …, Dissertation 2004 (Online-Fassung, PDF)

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