Landungsschiff

Landungsschiff

Unter einem Landungsfahrzeug versteht man ein Schiff, das Truppen und Material unabhängig von Hafeninfrastruktur von See an Land transportieren kann. Es unterscheidet sich von einem Amphibienfahrzeug dadurch, dass es sich nicht an Land fortbewegen kann.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zur Geschichte und zur heutigen Bedeutung amphibischer Operationen siehe auch Amphibische Kriegführung.

Deutsche Truppenlandung mit Beibooten 1917 auf Ösel

In vielen Kriegen der Vergangenheit, bei denen ein Teilnehmer über eine gewisse Seemacht verfügte, hat es Landungsoperationen und dafür speziell ausgebildete Truppen gegeben. So gab es schon zu Zeiten der Römischen Flotte Seesoldaten, die für den infanteristischen Kampf ausgebildet waren und als Marineinfanterie bezeichnet werden können. Spezialisierte Schiffs- oder Bootstypen für amphibische Operationen sind erst im 20. Jahrhundert entwickelt worden.

In der Zeit der Segelschiffe wurden Landungsoperationen mit Hilfe der eigenen Beiboote durchgeführt. Barkassen und Kutter, besetzt mit Marineinfanterie und Seeleuten an den Rudern, wurden für kleine Überfälle an Land z.B. auf Signalstationen oder Küstenbefestigungen benutzt, u.a. durch die britische Royal Navy an der Kanalküste in den Napoleonischen Kriegen.

Für das „Unternehmen Seelöwe“ wurden Flusskähne provisorisch zu Landungsbooten umgerüstet und mit Bugklappen ausgestattet

Erst mit Beginn von konkreten Planungen zu größeren Invasionen über einen Seeweg wurde spezialisiertes Schiffsmaterial als notwendig erkannt und geplant. Für die Planung seiner Invasion in England hat Napoleon hunderte von kleinen speziellen Ruderbooten (Schuten) gebaut. Diese ersten Sturmboote waren mit einer schweren Kanone zum „Vorfeldbeschuss“ und einer starken Besatzung geplant. Das operative Konzept besagte, dass diese Schuten in Nacht und Nebel in England landen, die Truppen absetzen und eventuelle Gegenwehr durch massiven Beschuss niederhalten sollten. Wie auch die im Zweiten Weltkrieg geplante Invasion Englands, das von der Wehrmacht vorbereitete Unternehmen Seelöwe, wurde Napoleons Landung nie ausgeführt.

Die alliierten Streitkräfte und hier insbesondere die US-Amerikaner haben im Zweiten Weltkrieg eine große Zahl von amphibischen Landungen durchgeführt, darunter die Landung in der Normandie (Operation Neptune). Zu dieser Zeit war das Konzept einer Invasion schon vielfach erprobt und perfektioniert. Aus diesem Grunde standen auch bereits eine Anzahl spezialisierter Schiffe zur Verfügung.

In der Zeit des Kalten Krieges hat sich insbesondere der Warschauer Pakt in der Planung amphibischer Invasionen im Ostseeraum geübt und daraufhin spezielle Schiffstypen entwickelt. Insbesondere der Einsatz von Luftkissenfahrzeugen, die unabhängig vom Untergrund eine sehr hohe Geschwindigkeit entwickeln und größere Mengen Material transportieren können, ist hier zu nennen.

In der NATO waren dagegen große amphibische Operationen zur Verstärkung der Landstreitkräfte vor allem im sogenannten Nordflankenraum (vom Nordkap bis zur Elbmündung) geplant, die auch häufig in großen Manövern geübt wurden.

Heutige Bedeutung

Heute spielen Landungsschiffe in den strategischen und taktischen Betrachtungen der Marinen der Welt immer noch eine bedeutende Rolle. Viele Marinen haben ihre amphibischen Kapazitäten ausgebaut, weil in den heutigen militärischen Auseinandersetzungen in fremden Ländern der Transport und die Versorgung von Truppen in anderen Teilen der Welt wichtiger geworden ist.

Neben ihrer eigentlichen Bestimmung können Landungsfahrzeuge für vielfältige andere Aufgaben eingesetzt werden. Mit ihrer Fähigkeit, Einsatzkräfte und technisches Gerät in schwer zugängliche Regionen zu transportieren, eignen sie sich besonders für Hilfseinsätze zur humanitären Hilfe. Sie können außerdem als Schulschiff oder als schwimmende Basis für militärische Verbände auf See und an Land genutzt werden.

Auch die Deutsche Marine stellte - erstmals nach der Evakuierung deutscher Heerestruppen aus Somalia 1994 (Operation Southern Cross) - Überlegungen über ein oder zwei Docklandungsschiffe an, die bisher aus Geldmangel nicht realisiert wurden.

Grundtypen von Landungsfahrzeugen

Im Rahmen des vor allem von U.S. Navy entwickelten Konzepts der amphibischen Kriegführung entstand eine Anzahl von Fahrzeugtypen, die seither die Grundmuster von Landungsfahrzeugen darstellen. Die Bezeichnungssystematik der U.S. Navy für amphibische Fahrzeuge hat sich über die NATO als Standard allgemein verbreitet, allerdings ist die Einordnung von Fahrzeugen in das Schema nicht immer eindeutig. Einige Marinen haben daneben eigene Konzepte für Landungsfahrzeuge realisiert, die nicht dem Schema entsprechen.

Die größten Typen sind Landungsschiffe, die mit Hilfe von Verbringungsmitteln wie Landungsbooten, Hubschraubern, Senkrechtstartern oder Amphibienfahrzeugen anlanden können. Die klassischen Landungsschiffe sind solche, die einen Strand direkt anlaufen können, um über eine Bugrampe Truppen und Fahrzeuge zu entladen. Außerdem gibt es amphibische Material- und Personaltransporter. Landungsboote sind kleinere Fahrzeuge, die ebenfalls selber den Strand anlaufen und von ihrer Größe geeignet sind, im Küstengebiet selbständig zu operieren oder als Verbringungsmittel großer Landungsschiffe zu dienen. Einen eigenen Typ bilden die Luftkissenfahrzeuge mit ihren besonderen Bewegungsmöglichkeiten im Küstenvorfeld und landeinwärts. Außerdem gibt es eine Anzahl von Spezialfahrzeugen für amphibische Operationen, wie zum Beispiel Landungsunterstützungsschiffe oder Führungsschiffe.

Landungsschiffe

Amphibische Angriffsschiffe

Hauptartikel: Amphibisches Angriffsschiff

Amphibisches Angriffsschiff USS Bataan (LHD-5)

Amphibische Angriffsschiffe (Landing Helicopter, Assault - LHA und Landing Helicopter, Dock - LHD) sind Fahrzeuge, die Truppen und Material mit Hilfe verschiedener Verbringungsmittel wie Hubschraubern, Landungsbooten und Senkrechtstartern an Land zu verbringen. Die einzigen Landungsschiffe dieser Art sind die Schiffe der Wasp-Klasse oder Tarawa-Klasse der U.S. Navy. Sie verfügen über ein durchgehendes Flugdeck wie ein Flugzeugträger und über ein Dock oder Welldeck, in dem sie Landungsboote mitführen. Sie sind mit Kampfhubschraubern und senkrecht startenden Kampfflugzeugen ausgestattet, um die Landungstruppen aus der Luft unterstützen zu können. Sie verfügen über die Fähigkeit zum Ship-to-objective maneuver (STOM), d.h. dass sie Truppen direkt vom Schiff zum Einsatzort bringen können, auch wenn dieser im Landesinneren liegt.

Amphibische Hubschrauberträger

LPH HMS Ocean mit Heckrampe für Amphibienfahrzeuge und Landungsbooten in Davits

Auch die nicht mit einem Dock ausgestatteten amphibischen Hubschrauberträger (Landing Platform, Helicopter - LPH) wurden von der U.S. Navy zeitweise als Amphibische Angriffsschiffe (Amphibious Assault Ship) bezeichnet, auch wenn sie deutlich geringere Fähigkeiten hatten, als die LHA und LHD. Diese Schiffe trugen über 20 Hubschrauber verschiedener Typen und bis über 1000 Landungstruppen. Die meisten LPH führen außerdem einige Landungsboote mit, die zu Wasser gelassen werden können. Alle LPH der U.S. Navy sind außer Dienst gestellt. Die britische Marine verfügt mit HMS Ocean über einen LPH und hat den Einsatz ihrer Flugzeugträger der Invincible-Klasse in einer LPH-Rolle vorgesehen.

Docklandungsschiffe

Hauptartikel: Docklandungsschiff

Docklandungsschiff der Iwan-Rogow-Klasse mit Bugrampe

Docklandungsschiffe transportieren ebenfalls Landungsboote und Soldaten, besitzen aber meist nur ein kleineres Flugdeck im Achterdecksbereich. Es werden die Typen Landing Platform Dock - LPD und Landing Ship Dock - LSD unterschieden. Der wesentliche Unterschied besteht in der Aufnahmefähigkeit für Hubschrauber. LPD verfügen über einen Hangar, um Hubschrauber ständig mitzuführen, während LSD nur ein Landedeck haben und Hubschrauber nicht ständig an Bord aufnehmen können.

Einen besondereren Typ von Docklandungsschiff stellt die sowjetische Iwan-Rogow-Klasse dar, die theoretisch auch auf einen Strand auflaufen kann, um Truppen über eine Bugrampe zu landen. Das ist bei anderen Docklandungsschiffen nicht möglich.

Amphibische Transportschiffe

USS Cambria APA-36 mit einem Teil der mitgeführten Boote

Für den Transport von großen Truppenkontingenten und dem dazugehörigen Material wurden im Zweiten Weltkrieg amphibische Transportschiffe entwickelt, die zivilen Stückgutschiffen ähnelten.

Die Schiffe des Typs Amphibious/Attack Transport (APA, ab 1969 LPA) dienten vornehmlich dem Truppentransport. Sie konnten mindestens ein Bataillon Infanterie mit voller Ausrüstung aufnehmen. Sie verfügten eine große Anzahl von kleineren Landungsbooten verschiedener Typen, um Truppen und Material an Land zu bringen. Typisch war eine Ausstattung mit zwei bis vier LCM, zwölf LCVP und drei bis vier anderen Booten. Die LPA unterstützten die eingeschifften Truppen mit Unterbringung Verpflegung, Betreuung und Sanitätsdienst. Nach einer Landung blieben die LPA vor Ort, um die gelandete Truppe zu versorgen. Sie dienten auch der Versorgung von Verwundeten. Schiffe des Typs LPA sind nicht mehr im Bestand der U.S. Navy oder anderer Marinen. [1]

Der Typ Amphibious/Attack Cargo (AKA, ab 1969 LKA) dient hauptsächlich dem Materialtransport und verfügt nur über begrenzte Truppenunterkünfte. Wie die LPA transportieren LKA eine große Zahl von Landungsbooten. Die U.S. Navy besitzt noch fünf LKA im Reservestatus. [2]

USS Stringham APD-6, ein zum schnellen Transporter umgebauter Zerstörer aus dem Ersten Weltkrieg

Für Einsätze von Spezialkräften an feindlichen Küsten wurden zunächst einige ältere Zerstörer, später auch neue Geleitzerstörer zu schnellen amphibischen Transportern des Typs High-speed Transport (APD) umgebaut. Sie konnten bis zu einer Kompanie aufnehmen und mit Hilfe mitgeführter Landungsboote anlanden. Obwohl beim Umbau die ursprüngliche Artilleriebewaffnung reduziert wurde, verblieben den Schiffen einige Geschütze, um die Truppen an Land mit Feuer zu unterstützen.

Die britische Royal Navy rüstete im Zweiten Weltkrieg mehrere Tanker zu großen Kranlandungsschiffen (Landing Ship Gantry) um, deren Hauptaufgabe darin bestand, eine große Zahl von Landungsbooten zu transportieren und mittels großer Kräne in der Landungszone auszusetzen. [3]

Panzerlandungsschiffe

USS LST 1 entlädt Truppen über Pontons bei einer Landungsoperation in Italien 1943. Rechts neben den Pontons ist die Bugrampe eines der mitgeführten LCVP zu erkennen.

Das Panzerlandungsschiff (Landing Ship Tank - LST) ist der größte herkömmliche Landungsschifftyp, der dazu eingerichtet ist, direkt an der Küste Truppen anzulanden. Der Entwurf der ersten LST stammt von der Royal Navy, die ihn 1941 an die U.S. Navy zum Zweck der Massenproduktion übergab. [4] Um vor dem Strand auf Grund laufen zu können, haben LSTs einen sehr breiten und flachen Rumpf im Bugbereich. Sie sind so ausgelegt, dass sie schwerste Fahrzeuge einschließlich schwerer Kampfpanzer transportieren können. Die Lade- und Unterbringungskapazität reicht etwa für eine Kompanie, für kurze Zeit können aber auch erheblich mehr Soldaten mitgenommen werden.

Die Bugform des russischen LST Kaliningrad der Ropucha-Klasse lässt die gegenüber älteren LSTs gesteigerte Höchstgeschwindigkeit erkennen

Die Entladung erfolgt über eine Bugrampe. Viele LSTs führten außerdem kleinere Landungsboote wie LCVPs mit sich, um möglichst viele Truppen parallel anzulanden, während über die Bugrampe vor allem die schweren Fahrzeuge entladen werden. Bei einem ungünstigen Gradienten können LST nicht so nah an den Strand fahren, dass die Bugrampe bis aufs Trockene reicht. Um zu vermeiden, dass Soldaten und Material zu tief durch das Seewasser waten müssen, können vor der Bugrampe Pontons ausgelegt werden, die die LST zum Teil selber mitführen.

Auf Grund ihrer Bauweise und insbesondere der Bugrampenkonstruktion erreichten die älteren LSTs nur eine geringe Höchstgeschwindigkeit von etwa 11 kn. Moderne LSTs mit weiter entwickeltem Bugdesign erreichen höhere Geschwindigkeiten bis etwa 20 kn.

Mittlere Landungsschiffe

Ein Panzer verlässt ein LSM über die Bugklappe

Der Typ Mittleres Landungsschiff (LSM) entstand in den USA als Fahrzeug in der Größenordnung zwischen den größeren LST und den kleineren LCT. Die U.S. Navy baute im Zweiten Weltkrieg 498 LSM der LSM-1-Klasse. Ihre Zuladung entspricht etwa einem verstärktem Zug bis zu einer halben Kompanie. Andere Nationen haben ebenfalls LSM gebaut, wobei die Abgrenzung zu den LST nicht eindeutig festzulegen ist und von der Klassifizierungspraxis einzelner Länder abhängt. So plante Deutschland einen Typ LSM Klasse 502, dessen Exportversion in Nigeria als LST bezeichnet wurde. Die Landungsschiffe der Frosch-Klasse der Volksmarine waren offiziell als Mittlere Landungsschiffe klassifiziert.

Landungsboote

Von den relativ kleinen Landungsbooten sind in vielen Ländern eine Anzahl von unterschiedlichen, den örtlichen Verhältnissen entsprechenden Typen entstanden, von denen hier nur die am weitesten verbreiteten betrachtet werden können. Auch in den Landstreitkräften finden sich Landungsboote für die Überwindung von Gewässerhindernissen.

Mehrzwecklandungsboote

Mehrzwecklandungsboote der Bundesmarine

Mehrzwecklandungsboote (MZL) sind als der größte in einem Docklandungsschiff mitzuführende Landungsboottyp unter der ursprünglichen Bezeichnung Landing Craft Tank (LCT) entwickelt worden. Später wurde die Bezeichnung in Landing Craft, Utility (LCU) geändert worden. MZL sind bis 50 m lang. Maschinenräume, Ruderanlage, Vorratsbunker für Wasser und Kraftstoff, Aufenthalts- und Schlafräume sind unter dem Ladedeck untergebracht. Daraus ergibt sich für den Rumpf die Form eines „liegenden Keils“. MZL können sowohl im Bug als auch achtern eine Klappe besitzen, die es ermöglicht mehrere MZL zu einer Brücke zusammenzufügen. Diese Bauform erleichtert auch das Absetzen von Minen. Die Minenladekapazität eines MZL ist naturgemäß sehr hoch. Aufbauten an Deck sind seitlich oder alternativ über der Ladefläche angebracht. In diesen Aufbauten befinden sich Steuer-, Radar-, Funk- und Navigationsanlagen und die Waffenplattformen. MZL sind eingeschränkt hochseetauglich und haben Besatzungen von 12-20 Mann (MZL der Bundesmarine: 17). Die Verdrängung von MZL beträgt etwa 500 t, die Tragfähigkeit liegt bei 140 t und ermöglicht den Transport von mehreren Panzern oder LKW und den dazu gehörigen Soldaten.

Mittlere Landungsboote

Ein LCM Typ Mannheim des deutschen Heeres

Der am stärksten verbreitete Typ mittlerer Landungsboote ist das Landing Craft Mechanised (LCM), das in der Bundeswehr beim Heer und der Marine vorhanden war. LCM können von größeren Landungsschiffen als Decksladung oder im Welldeck mitgeführt werden. Die Boote haben je nach Ausführung eine Tragfähigkeit von bis zu 70 t und können ein größeres Fahrzeug wie etwa einen Kampfpanzer und eine Anzahl von Soldaten in einem offenen Laderaum transportieren. Zum Be- und Entladen verfügen sie über eine Bugrampe. Es sind keine Unterkünfte für die Besatzung und die eingeschifften Truppen vorhanden.

Kleine Landungsboote

LCVP

Blick aus einem LCVP beim D-Day, amerikanische Soldaten landen am Omaha Beach

Hauptartikel Landing Craft, Vehicle, Personnel

Der meistgebaute Typ kleiner Landungsboote ist das Landing Craft Vehicle/Personnel (LCVP), das auch als Higgins-Boot bezeichnet wird. Die Transportkapazität beträgt bis etwa 30t; die Ladefläche (z.B. 9 m × 3 m) reicht für etwa einen Zug Soldaten oder ein mittleres Kraftfahrzeug. Motor und Steuerstand befinden sich am Heck des LCVP, vorn erlaubt eine Bugrampe die schnelle Entladung von Personal und Material. Die Besatzung besteht meist aus einem Bootssteuerer, einem Motorenwärter und ein oder zwei weiteren Seeleuten.

LCVP können auf größeren Landungsschiffen in Davits mitgeführt und schnell zu Wasser gelassen werden. Im Zweiten Weltkrieg führten LST zwei bis sechs LCVP mit, während amphibische Transporter mit bis zu fünfzehn LCVP ausgestattet waren.

Das britische Äquivalent zum LCVP war das Landing Craft Assault (LCA)[5], das ähnliche Leistungspapameter hatte. Die Bundesmarine erhielt 1958 10 LCA aus britischen Beständen, besaß jedoch zu keiner Zeit LCVP.

Sturmboot

Deutsches Sturmboot in Russland 1942

Hauptartikel: Sturmboot

Sturmboote gehören zur Ausstattung von Pioniertruppen der Landstreitkräfte. Sie sind mit Außenbordmotoren ausgestattet und dienen dazu, schnell Binnengewässer zu überwinden. Sturmboote können auf LKW transportiert und an ihren Einsatzort gebracht werden. Sie können Soldaten in Trupp- oder Gruppenstärke tragen, jedoch keine Fahrzeuge.

Luftkissenfahrzeuge

Ein Luftkissenboot des Typs LCAC steuert das geöffente Welldeck eines Docklandungsschioffs (LPD) an
Ein Fahrzeug der Pomornik-Klasse mit geöffneter Bugklappe und Raketenwerfer

Luftkissenfahrzeuge sind in der Lage, Hindernisse in Küstengewässer zu überqueren, die für herkömmliche Landungsfahrzeuge nicht passierbar sind, wie zum Beispile Wattengebiete, Riffe oder künstliche Unterwasserhindernisse. Außerdem sind sie nur durch solche Seeminen gefährdet, die mit besonderen Sensoren gegen Luftkissenfahrzeuge ausgerüstet sind. Sofern der Untergrund geeignet ist, können Luftkissenfahrzeuge auch über Land fahren und ihre Ladung damit ins Landesinnere transportieren.

Aufgrund dieser Fähigkeiten und ihrer hohen Geschwindigkeit sind sie besonders für die Taktik des Ship-to-Objective Manoeuvre geeignet. Die meisten Luftkissenfahrzeuge sind deshalb für den Einsatz von amphibischen Angriffsschiffen aus vorgesehen. Größere Luftkissenfahrzeuge können auch für autonome Landungsoperationen eingesetzt werden. Das gilt vor allem für so große Typen wie die sowjetisch-russische Pomornik-Klasse.

Spezialfahrzeuge zur Unterstützung von Amphibischen Operationen

Landungsunterstützungsschiffe

Hauptartikel: Landungsunterstützungsschiff

Zum Artillerieträger umgebautes deutsches Landungsboot vom Typ Siebelfähre mit 8,8cm-Geschütz

Landungsunterstützungsschiffe dienen dazu, bei amphibischen Landungen Feuerunterstützung zu leisten. Die U.S. Navy entwickelte während des Zweiten Weltkriegs zwei Klassen von Landungsunterstützungschiffen. Diese Fahrzeuge sollten Kampfschiffe wie Schlachtschiffen, Kreuzern und Zerstörern beim Beschuss von Landungsstränden unterstützen.

Landungsunterstützungsschiff, des US-Typs LSM(R)-401 mit gut sichtbarer Artillerie- und Raketenbewaffnung

Landungsboote können provisorisch für die Feuerunterstützung hergerichtet werden, indem Artillery oder Panzer auf ihrem offenen Ladedeck aufgestellt werden. In der Kriegsmarine wurden dafür Siebelfähren und Marinefährprahme eingesetzt. In der britischen und amerikanischen Marine wurden dafür Landungsboote des Typs LCT umgerüstet und als Landing Craft Tank, Artillery ((LCT (A)) bezeichnet.

Amphibische Führungsschiffe

Das amphibische Führungsschiff USS Mount Whitney LCC-20 dient als Flaggschiff für verschiedene höhere Marinedienststellen

Große amphibische Operationen gehören zu den komplexesten militärischen Operationen, weil Land-, Luft und Seekriegführung koordiniert werden müssen. Dafür werden relativ große gemischte Stäbe benötigt, die eine eigene Führungsplattform erfordern. Die U.S. Navy hat im Zweiten Weltkrieg Führungsschiffe auf der Basis von Handelsschiffrümpfen gebaut, die zunächst als Amphibious Force Command Ship (AGC) klassifiziert wurden. 1969 wurde die Klassifizierung der noch aktiven Schiffe in LCC geändert. 1970 wurden zwei neue LCC der Blue-Ridge-Klasse in Dienst gestellt und je eines der Atlantik- und der Pazifikflotte zugeteilt. Die Rümpfe entsprechen denen der amphibischen Hubschrauberträger der Iwo-Jima-Klasse (LPH-2). Diese Schiffe werden inzwischen für allgemeine Führungsaufgaben benutzt.

Verweise

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Navsource zu APA/LPA
  2. Navsource zu AKA/LKA
  3. Siehe zum Beispiel RFA Dewdale (A151)
  4. Navsource
  5. en:Landing Craft Assault

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