- Langes Messer
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Das Langmesser oder Lange Messer war eine Waffe im auslaufenden Spätmittelalter und der beginnenden Renaissance. Durch das Vorrecht des Adels, zweischneidige Schwerter zu tragen, wuchs in den zunehmend autarken Städten die Nachfrage nach einer "zivilen" Verteidigungswaffe. Das Lange Messer war eine Langversion der mittelalterlichen Bauernwehr und des böhmischen Dussacks. Es war etwa einen Meter lang, wog ein Kilogramm oder mehr und besaß am Ende seiner geschwungenen Klinge eine Rückschneide. Das lange Messer fand in fast allen historischen Fechtbüchern eine Erwähnung und wurde dort als effektive und beliebte Waffe des Nicht-Adels ausgewiesen. Die Formen des langen Messer waren sehr unterschiedlich, oftmals besaß es jedoch neben der Parierstange einen "Wehrnagel" als zusätzliches Parierelement. Mit dem Wehrnagel konnten auch bestimmte Fechttechniken ausgeführt werden.
Langmesser (engl. long knives oder big knives) war auch ein Ausdruck der Indianer Nordamerikas im Ohiogebiet, der die britischen Kolonisten im 18. Jahrhundert bezeichnete. Nach 1750 bezog sich Langmesser im wesentlichen auf die Kolonisten Virginias und sollte den Unterschied zu den weißen Bewohnern New Yorks und Pennsylvanias verdeutlichen. George Rogers Clark bezeichnete seine Männer, sich selbst und auch die Virginier als Langmesser, das er in seinen Reden zu den Indianern nach dem Gefecht von Vincennes zum Ausdruck brachte. In der zweiten Hälfte des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und bis zum Krieg von 1812 war diese Bezeichnung für die Amerikaner üblich. Die Herkunft des Ausdrucks ist vermutlich der Säbel, den die Offiziere der Kolonialarmee mit sich führten.
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