- Lateinisches Kreuz
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Ein Lateinisches Kreuz ist die am häufigsten dargestellte Form des christlichen Kreuzes. Häufige Synonyme sind Passionskreuz oder Crux immissa (etwa: "zusammengefügtes Kreuz") und Hohes Kreuz.
Der Längsbalken ist länger als der Querbalken, der den Längsbalken oberhalb seiner Mitte kreuzt. Symbolisch verweist das Kreuz auf die Vereinigung von Himmel und Erde: der Längsbalken steht für das Göttliche, während der Querbalken eine Verbundenheit mit der Erde symbolisiert.
Die Verehrung des Kreuzes ist ab dem 4. Jahrhundert nachweisbar, eine Darstellung des Kreuzes ohne den Gekreuzigten findet sich erstmals auf Sarkophagen des 4./5. Jahrhunderts [1].
Das lateinische Kreuz setzte sich vor allem im abendländischen Christentum durch, wo es als die tatsächliche Form des Kreuzes bei Jesu Kreuzigung empfunden wurde (daher "Passionskreuz"). Es ist daher auch die ausschließliche Form des Kruzifixes in der westlichen Tradition, mit einigen wenigen Ausnahmen in der Spätgotik, wo Christus an einem Y-förmigen Lebensbaum dargestellt wird[2].
Die Grundrisse der Kirchen in Romanik und Gotik haben meistens die Form eines Lateinischen Kreuzes. Das Querschiff kreuzt das Langhaus in der Nähe des Altars; die dadurch entstandene Vierung trennt den Chor und damit den Altarraum von den Laien.[3]
Die Skandinavischen Flaggen haben als Grundform ein um neunzig Grad gedrehtes Lateinisches Kreuz ("Skandinavisches Kreuz"); dies geht auf den Danebrog zurück, dessen heutige Form seit 1219 nachweisbar ist.
In der Heraldik kann das Kreuz in zwei Formen auftreten; einmal als gemeine Figur im Feld eines Wappen ohne Schildrandberührung und als Heroldsbild mit Schildrandberührung zur Wappenteilung.
Einzelnachweise
- ↑ G. H. Mohr: Lexikon der Symbole, München (Diederichs) 1998, ISBN N 3-424-01420-6, S. 177
- ↑ so etwa am Portal der Minoritenkirche in Wien
- ↑ g. H. Mohr: ebenda
Weblinks
Commons: Lateinisches Kreuz – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Christliches Symbol
- Kreuz (Heraldik)
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