Laura Garavini

Laura Garavini
Laura Garavini

Laura Garavini (* 23. Juli 1966 in Vignola) ist eine italienische Politikerin. Seit 2003 besitzt sie auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Garavini ist Abgeordnete im italienischen Parlament.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Nach der maturità (Abitur) in Vignola absolvierte Garavini ein Studium der Politischen Wissenschaft und der Soziologie an der Universität Bologna. An der Universität Luiss in Rom machte sie einen Master im Management europäischer Gemeinschaftsprojekte.

Beruf

Garavini kam 1989 nach Deutschland. Sie war zunächst an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel tätig, unterrichtete italienische Emigrantenkinder im Auftrag des italienischen Generalkonsulats in Hamburg und arbeitete ab 1996 für das von der Bundesregierung finanzierte Integrationsprojekt „Pro Qualifizierung“ in Köln. Ab 1999 war sie in Berlin Leiterin der italienischen Sozialberatungsstelle ITAL-UIL beim DGB Berlin-Brandenburg. Von 2004 bis zum Beginn ihrer Tätigkeit als Abgeordnete arbeitete Garavini für den gewerkschaftsnahen Verein „Union der Italiener in der Welt“ (UIM).[1]

2007 gründete sie, nachdem mutmaßliche Mitglieder der kalabrischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta in Duisburg sechs Landsleute erschossen hatten, mit prominenten italienischen Gastronomen in Berlin die Initiative „Mafia? Nein Danke!“.[2] Durch „Mafia? Nein danke!“ kam es im Dezember 2007 zur größten Rebellion gegen Mafia-Schutzgelderpressung außerhalb Italiens.[3] Mehr als 40 italienische Restaurantbesitzer in Berlin erstatteten Anzeige nach einer Kette von Erpressungsversuchen. Die Polizei konnte zwei Mitglieder der neapolitanischen Camorra festnehmen.[4]

Politik

Bei der Parlamentswahlen in Italien 2008 kandidierte Garavini auf der Liste des Partito Democratico als Vertreterin der Auslandsitaliener im Wahlkreis Europa.[5] Sie wurde mit den meisten Präferenzvoten (25.070 Stimmen) in die Abgeordnetenkammer gewählt. Im Parlament gehört sie dem Ausschuss für Europäische Angelegenheiten und dem Komitee für die Auslandsitaliener an.

Seit November 2008 ist Garavini Fraktionsvorsitzende des Partito Democratico im Antimafia-Ausschuss des italienischen Parlaments. 2010 gehörte sie zu den Abgeordneten, die die Einführung eines Antimafia-Kodex für die Kandidatenlisten der Parteien bei Wahlen verlangten.[6] Nach dem knappen Erfolg von Ministerpräsident Silvio Berlusconi in der Vertrauensabstimmung im italienischen Parlament am 14. Dezember 2010 sprach Garavini von einem "erkauften Sieg" des Regierungschefs.[7][8]

Persönliches

Garavini ist verheiratet und hat eine Tochter.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/stimmenfang-fernab-der-heimat/?src=TE&cHash=423819623c
  2. http://www.stern.de/politik/ausland/:Wahlen-Italien-Im-Kampf-Mafia-Berlusconi/616298.html
  3. http://www.terranews.it/pdf/2009/nv_058_140309_web.pdf
  4. http://www.mafianeindanke.de/ueber-uns
  5. http://www.abendblatt.de/daten/2008/04/10/867510.html
  6. http://www.repubblica.it/politica/2010/10/13/news/cento_sospettati-7993626/
  7. http://www.sueddeutsche.de/politik/italien-berlusconi-uebersteht-misstrauensvotum-es-war-ein-erkaufter-sieg-1.1036308
  8. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-75803490.html

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